Land und Leute

Traditionelle Maibowle am Museumstag

22. Mai: Rund 200 Besucher fanden gestern den Weg ins Warnemünder Heimatmuseum, das anlässlich des Internationalen Museumstags bei freiem Eintritt  seine Türen öffnete. Mitglieder des Museumsvereins und Freunde des Heimatmuseums hatten die traditionelle Maibowle zubereitet, die ebenso wie deftige Schmalzstullen von Mitgliedern der befreundeten Warnemünder Trachtengruppe für einen Obolus angeboten worden sind. Die Gäste aus nah und fern konnten sich im Fischerhaus aus dem Jahre 1767 umschauen, Anke Holst beim Spinnen auf die Finger sehen und  die Dauerausstellung sowie die nur noch wenige Tage zu sehende Sonderschau anlässlich des 125. Geburtstages des Warnemünder Leuchtturms in Augenschein nehmen. „Unsere Besucher waren durchweg begeistert von unserem Museum. Das beweisen auch zahlreiche Einträge im Gästebuch“, freut sich Uwe Heimhardt, der während einer Führung durch das unter Denkmalschutz stehende Haus in der Alexandrinenstraße 31 viele Fragen beantworten konnte. So informierte der Vorsitzende des Museumsvereins darüber, dass im 90. Jahr des Bestehens des Heimatmuseums Museumsleiter Christoph Wegner und der Autor Horst D. Schulz ein neues Buch mit dem Titel „Das Warnemünde-Museum“ erarbeitet haben. Dieses wird  ganz druckfrisch während einer Lesung am 21. Juni  um 18 Uhr vorgestellt. Zwar wird kein Eintritt erhoben, doch die Reservierung von Plätzen sei empfehlenswert. Traditionell wird am Vorabend der Warnemünder Woche und damit am 1. Juli eine neue Sonderausstellung eröffnet, die sich in diesem Jahr dem Thema „700 Jahre Warnemünder unter Rostocker Herrschaft“ widmet.

„Wir unterstützen den Museumsverein schon seit mehr als zehn Jahren am Internationalen Museumstag. Das ist für uns ganz selbstverständlich,“ sagt Karin Scarbarth, die seit nunmehr 20 Jahren Vorsitzende der Warnemünder Trachtengruppe ist. „Ähnlich wie der Museumsverein haben auch wir viele Vorhaben. Wir nehmen ebenfalls am Niegen Ümgang teil, sind im Auftrag der Tourismuszentrale in unsere Tracht gekleidet mehrfach im Ort unterwegs, besuchen befreundete Trachtengruppen und ein europäisches Tanzfestival in Gotha“, freut sich die Vereinsvorsitzende auf viele Aktivitäten. Sabine Schubert

 

 

Andreas Frenzel und Karin Scarbarth von der Warnemünder Trachtengruppe unterstützen den Museumsverein mit dem Verkauf der Maibowle und deftiger Schmalzstullen. Foto: susa

Mobile Tourist-Info im Seebad unterwegs

14. Mai: Früh morgens ein in Warnemünde ankommendes Kreuzfahrtschiff begrüßen, zum Mittag am Alten Strom und am Abend auf der Promenade unterwegs: Die mobile Tourist-Information – ein speziell angefertigtes Lastenrad mit zahlreichen technischen Möglichkeiten – wird künftig überall dort anzutreffen sein, wo Einheimische und Gäste Hilfe und Service benötigen. Erstmals geht in Mecklenburg-Vorpommern ein derartiges Angebot an den Start.

„Das ist ein wichtiger Schritt für den Tourismus in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Denn damit ergänzen wir unser stationäres Standbein um ein mobiles. Wir können mehr Präsenz zeigen und den Gästen und Einheimischen proaktiv unsere Expert*innen für eine Vielzahl an Fragen und Bedürfnissen bieten", sagt Rostocks Tourismusdirektor Matthias Fromm.

Der vielseitige „Drahtesel" verfügt über WLAN, einen 270 cm breiten Verkaufstresen, Anschlüsse für Laptop, Drucker und Kassensystem, eine LI-Ion Batterie mit bis zu 1,7 KW/h, einen 500 W Motor, ist darüber hinaus mit den Rostock-typischen Sehenswürdigkeiten und Slogans designed und mit einem aufsehenerregenden roten Info-Schirm für Gäste und Einheimische schon von Weitem erkennbar. Das Fahrrad, dessen Konstruktion für gewöhnlich im Food-Segment eingesetzt wird, ermöglicht durch die digitale Ausstattung den Verkauf von Veranstaltungstickets und Fahrkarten und kann bis zu zehn Stunden im Betrieb sein. Auch Souvenirs werden vorgehalten.

Der Außenstandort der Tourist-Information im Pier 7 wird aufgegeben. „Es hat sich gezeigt, dass wir für die zahlreichen Gäste, die von den Kreuzfahrtschiffen kommen, nicht sichtbar genug waren. Außerdem wollen wir künftig flexibler agieren. Die neue mobile Tourist-Info bietet uns ganz neue Möglichkeiten in der Ansprache unserer Gäste", freut sich der Leiter der Rostocker Tourist-Informationen, René Gottschalk. 

Dank der Kooperation mit Rostock Port wird die mobile Tourist-Info zu einer der ersten Anlaufstellen für jene Kreuzfahrt-Gäste, die von den Schiffen in Warnemünde an Land gehen. „Die internationalen Kreuzfahrtgäste, die unser Ostseebad und unsere Hansestadt individuell erkunden wollen, erhalten nun direkt an den Passagierterminals alle nötigen Informationen, die sie für ihren Tagesausflug benötigen", unterstreicht Christian Hardt, Leiter Unternehmenskommunikation und Kreuzschifffahrt des Hafenbetreibers ROSTOCK PORT, den Servicegedanken der mobilen Tourist-Information.

Für Tobias Woitendorf, Geschäftsführer vom Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern, hat das Projekt in Mecklenburg-Vorpommern einen Vorbild-Charakter. „Die mobile Tourist-Information passt hervorragend in die heutige Urlaubswelt, in der Gäste flexibel und auf sie zugeschnittene Angebote wünschen und auch schätzen. Was kann es also Besseres geben, als dass Fragen direkt dort beantwortet werden, wo sie aufkommen? Ein Angebot, das sicher Schule machen wird."

 

 

 

 

Philip Dick ist einer der Mitarbeiter der Tourist-Info, der in den nächsten Wochen mit dem vielfältig ausgestatteten Gefährt unterwegs sein wird. Foto: TZRW

Junge Ukrainer wechseln die Schule

11.Mai Hörbare Stille im Erdgeschoß der ecolea. Abiturarbeiten werden geschrieben. Die 12.Klassen sind dabei, die letzte Etappe ihrer Schulzeit in Warnemünde zu beenden. Man fühlt förmlich wie Köpfe rauchen, wie angestrengt überlegt wird, wie Resultate zu Papier gebracht werden. Als ich die Schule betrete, bin ich gefangen von dieser besonderen Atmosphäre.

Unruhig bin ich nur hierher gegangen, weil es im Ort heißt, die ukrainischen acht Schüler, die auch hier in der internationalen Schule seit rund einem Jahr versuchen zu lernen, werden ab September nicht weiter beschult werden. Dem Schüler aus der achten Klasse wurde nicht gekündigt, er kann bleiben. Und die Schüler aus 10 und 12 wollen gehen, weil sie ihren ukrainischen Schulabschluss gemacht haben. Das war so abgesprochen.

 Katja Dudeck, die langjährige Schulleiterin klärt auf: „Wir haben das im Kollegium nicht leichten Herzens beschlossen, da wir wissen, welch Trauma diese Schülerinnen und Schüler mit sich herum tragen, und weil wir auch eine der ersten Schulen waren, die diese Mädchen und Jungen zu uns eingeladen haben. Nicht nur aus Kapazitätsgründen müssen wir jetzt handeln. Schon gar nicht aus finanzieller Sicht. Zur Information: Bei uns erhalten 15 Schüler Schulgeldermäßigung. Wir möchten für jeden beste Ausbildungsmöglichkeiten erreichen.“ Die seit 24 Jahren als Pädagogin tätige Direktorin erklärt, dass die Barriere für das Verfolgen des Unterrichts bei den Ukrainern deutsche Sprachkenntnisse sind. „Wir haben den Schülern beispielsweise schon eine halbe Stunde mehr Zeit gegeben, um Testate zu schreiben, damit sie in Ruhe die Aufgaben übersetzen können. Fünf Stunden Deutschunterricht haben wir je Woche angeboten. Keine Zensuren verteilt. Doch dies alles hat noch nicht zum Erfolg geführt und ab 10.Klasse werden dann auch Zensuren im Zeugnis stehen, mit denen Bewerbungen geschrieben werden.“

Wir hören, dass nach Absprache mit dem Schulamt die Schüler in staatlichen Schulen in internationalen Deutschklassen den ganzen Tag unterrichtet werden. Daneben lernen sie per Internet auf ukrainisch den Stoff der jeweiligen Klassenstufe. Mit Abschluss der 10.Klasse wird auch in Deutschland die ukrainische Mittlere Reife anerkannt und man könnte sich damit u.a. für ein Abitur bewerben - wenn man inzwischen deutsch spricht.

In meinen Augen und nach meiner Erfahrung mit ukrainischen Familien, ist das ein sehr guter Weg, um ohne Stress eine gute Schulbildung zu erhalten.

Nur schade, dass für diesen praktischen Weg, ein Jahr in der Ausbildung für die Jugendlichen vertan wurde.

Doch wer hatte schon Erfahrung, wie man am unkompliziertesten der Schulpflicht gerecht werden kann, wenn jemand aus Kriegsgebieten zu uns kommt, um für die Zukunft im Frieden am effektivsten zu lernen.

Monika Kadner  

Galerie am Strom mit neuer Ausstellung

10. Mai Volkmar Förster, stellt unter dem Titel „Schwanengesang“ vom 11.Mai bis zum 20.Juni in der Galerie Möller am Alten Strom aus.

Mecklenburger erinnern sich an ihn, als er mit überaus interessanten Bühnenbildern am Schweriner Staatstheater Furore machte.

Ab 1981 arbeitete er freiberuflich.

„Sein Leben erscheint wie ein immerwährendes Abenteuer, ein Spiel nicht des Spieles wegen, sondern der Herausforderung Neues zu erforschen, zu erkunden, was in ihm steckt und was ihn charakterisiert.“ so die Galeristin Ulrike S.Möller, die ihn immer wieder in die Galerie holte. Zuletzt 2019.

Holzschnitte, Zeichnungen und Malerei belegen seine Vielseitigkeit. Hatte er als Bühnenbildner raumgreifende Präsenz, zieht es ihn jetzt immer wieder zum Blattformat.

Dem Holzschnitt, der ältesten Technik der Bildvervielfältigung räumt er auch in dieser Ausstellung viel Platz ein. „Das Drucken mit Holz ist für ihn ein Fest für die Sinne.“ so Möller. 

Dass der „Schwanengesang“ sein letztes großes Werk sein soll, ist nur schwer vorstellbar.

 

Volkmar Förster beim Hängen seiner Holzschnitte

Stadtforscherin weckt Lust auf Entdecken

5. Mai:  Wo ist die nächste Toilette?  Eine Wickelmöglichkeit für Babys? Sind Spielplätze im Ort? Schilder am Strom sagen, dass Möwen füttern verboten ist, aber dass sie auch stibitzen und wann man das Ostseebad am besten erkunden kann, schreibt sie schon im Vorwort. Sie weiß, wo aus ihrer Sicht der günstigste Parkplatz ist  oder ob es nicht doch angenehmer wäre, mit der bequemen S-Bahn nach Warnemünde zu kommen. Sie hat erkundet, wann eventuelle Öffnungszeiten von öffentlichen Gebäuden sind. Aber das alles ist, wie gesagt, nur im Vorwort nachzulesen, ehe es mit ihr kreuz und quer auf Entdeckungen durch Warnemünde geht:  Juliane Leitert, 35 Jahre jung, studierte Historikerin, Ehefrau, Mutter von vier Kindern (10, 8, 5 und 2 Jahre alt) hatte es schwer, nach dem Studium einen Job zu finden. Nur Hausfrau und Mutter? Nein, das passt nicht zu dieser energiegeladenen Frau. Sie qualifizierte sich zur Stadtführerin, bekam dann aber auch Lust auf eine händelbare und gedruckte Stadtführung unter dem Motto „Abenteuer Stadtwelten“:

Ich halte das stabile Ringbuch mit seinen 13 Stationen und 16 Rätseln in der Hand.  Es fordert vor allem erwachsene Stadtforscher heraus, Abenteuer in Stadtwelten zu erleben und zu entdecken.

Eine spannende, abwechslungsreichen Route durch unser Ostseebad erwartet jenen aus dem Buch heraus, der es  in der Tourismuszentrale für 35 Euro mit einem Rucksack, einem Kuli und einer Postkarte (man will ja vielleicht auch mal wieder aus Warnemünde schreiben und nicht nur simsen...) zusammen kauft. Auf den ersten Blick, eine teure Angelegenheit. Doch wenn man bedenkt, dass eine Stadtführung pro Person elf Euro kostet, ist dieses gemeinsame Entdecken mit dem „Abenteuerbuch“ in einer fröhlichen Gemeinschaft - beispielsweise mit sechs Personen - ein Schnäppchen.

Eines ist sicher, die nächste Freundinnenrunde beginnt als Stadtforscherteam  in meinem Heimatort  und erst dann wird gemeinsam gekocht und gegessen. Nur schade, dass ich erst jetzt diese Erlebnisstadtführung durch Zufall gefunden habe, die bereits im Jahr 2020 im Eigenverlag von Juliane Leitert erschienen ist. Monika Kadner    

Mit dem Buch von Juliane Leitert kann man eine abenteuerliche Stadtführung durch Warnemünde unternehmen. Foto: mkad

 

Polleranlage kommt erst 2024

3. Mai: Laut, manchmal sehr laut, poltrig und bestimmt nicht touristenfreundlich sind viele Anwohner der Alexandrinenstraße. Ständig rast oder fährt im Schritttempo ein Auto mit auswärtigem Kennzeichen entgegen ihrer eigentlich stillen und geschützten Einbahnstraße, um von der Gegend um den Leuchtturm weg zu kommen. Jetzt werden wieder die Ferienwohnungen bezogen, Schlüssel dazu von der gewerblichen Vermietung abgeholt. Der  illegale Verkehr durch die kleine Straße nimmt rasant zu, da niemand so gern die Spaziergänger am Stromufer erschrecken will, sich deshlab hier durchmanövriert.

Die Saison ist eingeläutet. Wird es eine Entlastung für die Anwohner der als Fußgängerzone gekennzeichneten Straße geben? Die aalglatt-Redaktion fragte in der Stadtverwaltung nach. Wir erfahren: "Gemäß StVO gilt hier folgender Grundsatz: Das Befahren der Fußgängerzonen im Bereich Warnemünde wird durch die vorhandene Beschilderung geregelt. Verkehrswidriges Verhalten im fließenden Verkehr kann nur die Polizei gemäß der ihr zugeordneten Befugnisse kontrollieren, durchsetzen und ahnden.Eine weitere Sicherheitspolleranlage – zu den bereits installierten - befindet sich aktuell in Planung und soll am Beginn der Fußgängerzone in der Kirchenstraße aus Fahrtrichtung Kirchenplatz errichtet werden. Die Anlage wird als Doppelanlage mit zusätzlichen festen Pollern über die gesamte Querschnittsbreite derStraße und Gehwege geplant. Der Planungsauftrag wurde bereits ausgelöst und vergeben. Da voraussichtlich einige im unterirdischen Bauraum befindliche Leitungen umverlegt werden müssen, stellt sich das Vorhaben als sehr anspruchsvoll und herausfordernd dar.  Daher ist die bauliche Realisierung und Umsetzung aus aktueller Betrachtung 2024 vorgesehen.“
Wir wollten uns damit noch nicht zufrieden geben und bohrten weiter. Leider (!) nur der Hinweis: „Hier muss durch die Ordnungsbehörde ( da fließender Verkehr - hier die Landespolizei) eben auch das verkehrswidrige Verhalten durchgesetzt werden. Verkehrswidriges Parken ahnden die kommunalen Ordnungskräfte.“

Also, noch ein Jahr das Fluchen der Fahrzeughalter gegenüber dem unfreundlichen Warnemünde aushalten (das es eigentlich gar nicht ist!), liebe Anwohner. Und wie heißt es? „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“. Zur Saison 2024 wird alles noch schöner rund um den Leuchtturm – gerade auch für Touristen. Wir drücken jedenfalls  ganz fest die Daumen! Monika Kadner

 

 

 

 

 

April 2023 – sonnenscheinreich mit seltenem Ereignis

Einen Witterungsrückblick der Wetterstation Warnemünde gibt Rudolf Kemnitz, Dipl.-Ing. für Meteorologie beim Deutschen Wetterdienst

Brrr. War der April wirklich sooo kalt?

Gefühlt schien er zu kalt, doch real zu mild. So könnte man den April ganz kurz zusammenfassen. Besonders die erste und die letzte Aprilwoche zeigten sich von der kühlen Seite. So wurde auf Tagesbasis am 4. April ein neuer Negativrekord mit einem Minimum von minus 1,6 Grad Celsius aufgestellt. Der alte Rekord reicht bis 1970 mit minus 1,4 Grad zurück. Nach der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 lag das Temperaturmittel 1,4 Grad über dem Soll, nach der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 zeigte sich der April 0,7 Grad zu kühl. Der Monatshöchstwert wurde am 22. April mit 22,5 Grad gemessen.

Hat es ausreichend geregnet?

Nein. Niederschlag gab es im Ostermonat deutlich zu wenig – das Soll von 41,9 l/m² wurde mit 23,9 l/m² nur zu 57 Prozent erreicht. Niederschlagsreichster Tag war der 14. April mit 10,4 /m².

Gab es ausreichend Sonnenschein?

Sonne gab es tatsächlich reichlich. Mit 227,7 Sonnenstunden wurde der Klimawert von 173,5 Stunden um 31 Prozent übertroffen.

In der Nacht vom 23. zum 24. April konnte man über Deutschland ein seltenes Farbenspiel am Nachthimmel bestaunen, es waren Polarlichter zu sehen, die auch von Warnemünde aus beobachtet wurden.

 

Kulinarischer Rundgang durch's Ostseebad

1. Mai: In einer Austernmuschel angerichteten Matjestatar im Restaurant „Luv & Lee“ unweit des Leuchtturms probieren oder sich einmal vom Geschmack eines typischen Labskaus im „Kettenkasten“ Am Strom überzeugen können Teilnehmer einer kulinarischen Stadtführung durch Warnemünde.  „Nachdem wir in rund 50 deutschen Städten sowie in Wien sehr erfolgreich kulinarische Führungen anbieten, sind wir nun seit Februar auch in Warnemünde mit Feinschmeckern unterwegs“, erzählt Martina Wegener. Die Rostockerin ist seit knapp zwei Jahren City Managerin Rostock der in Berlin ansässigen Firma Eat the World GmbH, die bereits seit 2017 in der Rostocker Altstadt und in der Kröpeliner Tor Vorstadt Gourmets zu kurzweiligen, interessanten Exkursionen einlädt.

Eine geführte Tour durch das Ostseebad dauert rund drei Stunden. „Das ist leicht zu schaffen, denn wir machen immer wieder bei einem unserer Partner eine etwa fünfzehnminütige Pause. In der Genusswelt probieren wir beispielsweise einen leckeren Drink,  bei Hoppen un Molt ein erfrischendes Bier. Wir besuchen Warnefornien oder die Wein- und Tapasbar Dejabo, bevor es meist zum Abschluss in die Seekiste zur Krim oder in den Mecklenburger Biomarkt geht“, verrät Martina Wegener. Das Interesse der Warnemünder Gastronomen und Feinkosthändler sei groß, denn diese können den Gästen auf launige Weise ihre Angebote vorstellen, kleine Geschichten über sich und ihre Unternehmen erzählen. Das kommt so gut an, dass viele der Tour-Teilnehmer ein Mitbringsel erstehen oder für das Abendessen Plätze reservieren. Natürlich wird während des Rundgangs nicht nur verkostet, sondern auch informiert. „Unsere Guides, die allesamt freiberuflich tätig sind, aus Warnemünde stammen oder den Ort und dessen Geschichte wie ihre Westentasche kennen, spazieren mit ihren Gästen durch das Seebad, vom Leuchtturm bis zur Kirche und zum Roten Pfeil, durch die Mühlenstraße bis zur Mühle und zum im Bauhausstil errichteten Kurhaus. Sie erfahren etwas über Min Herzing und Spannendes aus dem Leben des norwegischen Malers Edvard Munch“, sagt Martina Wegener. Überrascht habe sie festgestellt, dass etwa die Hälfte der Teilnehmer an kulinarischen Rundgängen in der Hansestadt und im Ostseebad Rostocker oder Mecklenburger sind. „Sie sind oft sehr erstaunt, wie wenig sie ihre Stadt kennen, was diese zu bieten hat. Manchmal ist es ein Gutschein-Geschenk, das sie zu unserer Tour motiviert. Umso größer im Nachhinein die Freude, mit uns unterwegs gewesen zu sein“, weiß die City-Managerin aus vielen Gesprächen.

Angeboten werden die kulinarischen Stadtführungen in Warnemünde mittwochs bis sonntags um 14 oder um 15 Uhr. Die maximale Teilnehmerzahl beträgt 16. Aber auch für einen einzigen Gourmet startet der Rundgang. Der Preis beträgt 44 Euro. Anmeldungen sind auf der website unter www.eat-the-world.com  möglich. Dort können sich übrigens auch Stadtführer in spe gern bewerben. „Denn wir suchen immer engagierte und interessierte freiberufliche Mitarbeiter“, sagt Reiseleiterin und Übersetzerin Martina Wegener, die ihren Traumjob gefunden hat. „Ich koche nicht so gern. Da ist es doch toll, auf der Suche nach neuen Geschäftspartnern dieses oder jenes Restaurant zu testen, mit Menschen ins Gespräch zu kommen.“  Sabine Schubert

 

 

 

Martina Wegner (l.) und Christine Rudolf unterwegs auf kulinarischer Tour in Warnemünde. Im Feinkostgeschäft Genusswelt testen sie einen leckeren Drink. Foto: www.byrudolf.de

Hafenhaus ist empfangsbereit

26. April: „Das wurde Zeit für Warnemünde bei diesem schönen Hafen, dass auch ein ebenbürdiges Hafenhaus da ist", so Franz-Joseph Werner, der gerade mit seiner „Merlin“ aus Lübeck kommt und am Steg festgemacht hat. „ Meine Frau und ich laufen schon länger gerne Warnemünde als letzte Station vor der Insel Rügen an. Mir gefällt es hier so gut, weil keiner abgedreht ist und viele Liegeplätze ganz unkompliziert für Gastlieger vorgehalten werden.“ Für einen langen Plausch ist keine Zeit. Der Segler will seinen Obolus bei Hafenmeister Wolfram Kummer leisten, der gerade Dienst hat.  Wir staunen aber dann doch gemeinsam: Acht Duschen und acht Waschbecken sind heute, nach der Eröffnung am 1.April, schon eingeweiht. Natürlich steht auch Behinderten ein entsprechendes WC und eine Dusche zur Verfügung neben den jeweils acht Toiletten für Männer und Frauen. Zwei Waschmaschinen und zwei hochwertige Trockner, die wie die Duschen gegen Gebühr nutzbar sind, werden besonders jene Wassersportler erfreuen, die schon länger unterwegs sind. Ein Geldwechselautomat garantiert, dass niemand eingeschäumt unter der Dusche ausharren muss. Übrigens jeder Service dieses Hauses ist auf einer übersichtlichen Tafel im Eingangsbereich verzeichnet - auch ein aktueller Wetterbericht.

Nach diesem anspruchsvollen Dienstleistungstrakt geht‘s nun eine Treppe höher. Jörn Etzold, verantwortlich für den gesamten Yachthafen, ist der Stolz anzusehen, aber auch die große Verantwortung für diesen Hafen, der vor allem Wasserwanderrastplatz ist. „An meiner Seite weiß ich drei Hafenmeister, die hoch motiviert sind. Die Feuertaufe wird es am kommenden Wochenende geben. Gleich zwei Regatten stehen an. 30 Cadets sind für die deutschen Ausscheidungen für die Europa- und Weltmeisterschaften gemeldet. 20 Piraten messen sich im Warnemünder Revier.“ Etzold führt uns durch die obere Etage mit der sagenhaften Aussicht auf die See von jedem Fenster aus, sei es das Büro des Hafenmeisters oder sind es die Räume für Regatta- und Trainingsorganisation.

 „Nur wenn man morgens den Computer startet, dann merkt man das Schwanken wie auf einem Schiff, weil unser Büro, das Haus, ja auf einem Ponton steht!“ lacht der diensthabende Hafenmeister. Doch seefest sind sie ja alle, die hier ihrer gastfreundlichen Arbeit nachgehen. Zudem voller Optimismus, dass die kleinen Kinderkrankheiten – wie bei jedem Bau -  rasch mit dem Hafen- und Seemannsamt der Stadt geheilt werden können, damit in der Saison von 7 bis 10 und von 16 bis 19 Uhr das Hafenhaus geöffnet werden kann. 

Zukunftsmusik über das Segelrevier Warnemünde zu erträumen, über würdigen Empfang von Sportlern und Freizeitseglern aus aller Welt zu debattieren, war gestern. Die Gegenwart kann sich bereits heute sehen lassen. Monika Kadner 

 

 

Selbstverständlich gehört auch eine ordentliche Absauganlage für Fäkalien zum Dienstleistungsangebot, betonen Jörn Etzold und Wolfram Kummer. Foto: mkad

Tiefbrunnen soll aus Dornröschenschlaf erwachen

19. April: Unweit des Hotels Neptun im Stephan-Jantzen-Park befindet sich ein Tiefbrunnen, der zu DDR-Zeiten als Energiespender für die Wärmepumpenheizung des Hotels genutzt wurde. Im Laufe der Jahre schien er in Vergessenheit geraten. Doch Sybille Parczyk, Mitglied der Bürgerinitiative „Rettet den Küstenwald“, kann sich an dieses Wasserreservoir gut erinnern. Auch daran, dass Gustav Michalzik zu DDR-Zeiten diesen Brunnen betreute. Das Wissen des heute 85-jährigen ehemaligen Ingenieurs dürfe nicht verloren gehen. Zumal Wasser angesichts des Klimawandels ein kostbares Gut ist. Und das Nass aus dem Brunnen doch für die Bewässerung des Parks genutzt werden könne. Inzwischen haben sich Vertreter der Stadtverwaltung mit der Sache befasst und einen Brunnenbauer befragt. Veranschlagt wurde zunächst eine Investitionssumme von rund 13 000 Euro. Geld, dass im Stadthaushalt nicht eingeplant ist. Also alles eine Luftnummer?

Wie Ortsamtsleiterin Franka Teubel auf der Sitzung des Ortsbeirates informierte, hat das Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen die Bürgerinitiative, Mathias Ehlers vom Umweltausschuss des Ortsbeirates und sie über den Sachstand informiert. Danach ist das Amt als öffentlicher Auftraggeber an das Vergaberecht und an das öffentliche Recht gebunden. Um diesen. Brunnen nach erfolgter Reparatur/anierung wieder betreiben zu dürfen, wurde eine Ämterbeteiligung durchgeführt (Liegenschaftsamt und Umweltamt). Aus den jeweiligen Ämtern kommen Anforderungen und Hinweise, die das Amt zu beachten hat, damit es überhaupt zu einer Sanierung/ Wiederbetreibung kommen kann. Derzeit wird der Rücklauf aus den Ämtern erwartet. Vorher kann keine Eigentümererklärung abgegeben werden.

Das Amt hat drei Bieter zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert, um den Brunnen zu befunden und anschließend die notwendigen Arbeiten durchführen zu lassen. Nach Zuschlagserteilung würde das Amt den Auftragnehmer gern mit Herrn Michalzik zur Erstbesichtigung zusammenbringen, damit sein umfangreiches Wissen nicht verloren geht. Über die Art und Beschaffenheit der künftigen Zapfstelle kann derzeit noch keine Aussage getroffen werden. Dies soll zu einem späteren Zeitpunkt erörtert werden. Vorab ist nun erst einmal die Technik "wiederzubeleben". In jedem Fall, so Franka Teubel, muss der Brunnen so gestaltet sein, dass er nicht zu unberechtigtem Einstieg einlädt und auch für alle Verantwortlichen in diesem Zusammenhang verkehrssicher ist. Die Vorschriften diesbezüglich haben sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Diesem Fakt gilt es Rechnung zu tragen. Das Amt hat nach wie vor ein großes Interesse an der Inbetriebnahme des Brunnens, kann aber alles Notwendige nur der Reihe nach abarbeiten und den Vorgang auf Grund der rechtlich notwendigen Details auch nicht beschleunigen. Sabine Schubert

Warnemünder entsetzt über Wiro-Pläne

Neubauvorhaben Wachtlerstraße 11 stößt nicht auf Begeisterung

1. April: Im Haus Wachtlerstraße 11 direkt am Kurpark gelegen haben über viele Jahre Ärzte und Zahnärzte praktiziert, Physiotherapeuten ihre Patienten wieder fit gemacht. Die letzten Mieter sind 2021 ausgezogen. Nun soll das alte Gebäude, das die Wiro 2015 vom städtischen Eigenbetrieb kommunale Objektentwicklung und –betreuung gekauft hat,  einem Neubau weichen. Fünf Architekturbüros haben ihre Ideen eingebracht für dieses Vorhaben. Auf der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates für Warnemünde und Diedrichshagen begründete Architekt Roland Unterbusch den Abriss damit, dass die Bausubstanz stark in die Jahre gekommen sei. Nun wolle man einen Neubau im Stile der Bäderarchitektur, der sich an der Umgebung orientiert, errichten. Entstehen werden neun hochwertige Mietwohnungen, die 80 bis 125 Quadratmeter groß sind und über drei bis fünf Zimmer verfügen. Mit einigen Nachbarn habe man bereits Gespräche geführt. Der Blick werde sich deutlich weiten.  Bei mehreren Anwesenden stieß das vorgestellt Projekt auf Skepsis und Kritik. Entstehen würde ohne den bisherigen Innenhof eine „Kiste“. Statt zweigeschossig wie bislang würde sich der Neubau viergeschossig präsentieren. Ohne den Innenhof hätten die Zimmer zudem deutlich weniger Licht und Sonne, was der Architekt gänzlich anders sah. Anneliese Zintler, Warnemünder Architektin im Ruhestand, zeigte sich gar entsetzt über diese Art der Wohnbebauung und verwies auf das für Warnemünde geltende Strukturkonzept. Zudem forderte sie: Nie wieder Kellerwohnungen! Uwe Jahnke, Mitglied im Bauausschuss des Ortsbeirats, war der Meinung, dass sich der Architekt nicht mit Warnemünde beschäftigt habe, dass dieses Projekt nichts Filigranes aufweise. Zudem kritisierte er scharf, dass zum neuen Haus mit neun Wohnungen nur sechs Pkw-Stellflächen gehören würden. „Das dürfen wir so nicht genehmigen“, forderte er angesichts der Parksituation im Ostseebad. Umweltausschuss-Mitglied Mathias Ehlers schließlich stellte die Frage: Was passiert mit den beiden Bäumen, die im Innenhof wachsen? Sie müssen in Warnemünde bleiben, so seine Forderung.  Sabine Schubert

 

Das Neubauvorhaben Wachtlerstraße 11 wurde auf der Ortsbeiratssitzung vorgestellt. Foto: susa

 

Bunker ist ein Splittergraben

30.März: Unsere aalglatt-Recherche zu einem möglichen Bunker hat heute einen Ansturm von Fachleuten auf den Georginenplatz ausgelöst. aalglatt berichtete am 28. März, dass bei Arbeiten zur Sanierung von zwei Schmutzwasser-Anschlussleitungen Treppen zum Vorschein kamen und eventuelle Überreste eines Bunkers zu Tage traten.

Vertreter des Grünamts, des Denkmalpflegeamts, von Nordwasser und STRABAG als ausführender Baubetrieb, sie alle kamen und klärten die vielen Journalisten auf, die gespannt und neugierig in die Tiefe des Platzes mit den Treppen und Wänden schauten. Wir alle erfuhren, dass es sich nicht um einen Bunker handelt, sondern um einen acht Meter langer Splittergraben, wie er aller Wahrscheinlichkeit vor knapp hundert Jahren einmal angelegt wurde.  Er wird nun im Zuge der Baumaßnahmen mit Erde verfüllt, so wie es schon bei den zwei Bunkern im Kurpark geschehen ist.

Das alte Warnemünde ist immer wieder gut auch für unterirdische Überraschungen wie bereits bei den Kriechgängen zwischen Hotel Am Leuchtturm und dem ehemaligen Klubhaus der Werft, dem ehemaligen Atlantik und dem Hotel Germania oder den tiefen Kellern unter einigen Häusern in der Straße Am Leuchtturm. Wahrscheinlich werden wir bei weiteren Buddeleien im Erdreich noch so manche weitere Überraschung erleben. Monika Kadner

Um einen vor etwa hundert Jahren angelegten Splittergraben handelt es sich bei dem Fund auf dem Georginenplatz. Foto: mkad

Ausflugs-Tipps

Schloss Teschow freut sich auf Gäste 

31. März.  Kein Aprilscherz: Am 1. April öffnet der Golfclub Schloss Teschow die Eventlocation und Gutsschänke „von Blücher“ wieder für Gäste.Im April genießt man im rustikal-gemütlichen Ambiente die frischen Kleinigkeiten der Landküche von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 13 bis 18 Uhr. Ab Mai ist die Gutsschänke dann bis 19.30 Uhr geöffnet. In der Gutsschänke  werden kleine Gerichte mit meist regionalen Zutaten serviert. Nachmittags schmecken die hausgemachten Kuchen, die auch außer Haus verkauft werden.

Wer feiern möchte, kann die Gutschänke für bis zu 90 Personen buchen und exklusiv nutzen – wer mag sogar mit Tanzfläche. Die Inneneinrichtung passt zur ländlichen Umgebung und erinnert an die frühere Nutzung des Gebäudes als Scheune. Auf der Außenterrasse finden 60 Personen Platz. Für die kleinen Gäste gibt es einen Spielplatz mit Rutsche und Schaukel. Die Gutsschänke »von Blücher« liegt mitten im Grünen, unweit des Teterower Sees.

Der Golfclub Schloss Teschow liegt in einer idyllischen Hügel- und Seenlandschaft. Von Warnemünde aus erreicht man ihn über die A19 und braucht für die rund 80 Kilometer etwa eine Stunde. Der Teterower See, jahrhundertealter Baumbestand und das klassizistische Herrenhaus Schloss Teschow bilden die Kulisse für die 27-Loch-Golfanlage, zu der auch die Eventlocation „Gutsschänke von Blücher“ gehört. Im Jahr 2000 angelegt, bietet der Golfclub Mitgliedern und auswärtigen Gästen zwei gepflegte Golfplätze und eine Driving Range: Der 18-Loch-Platz „Am See“ fordert Golfer zu sportlich-taktischem Spiel heraus (Par 72, Stammvorgabe -54). Der 9-Loch-Platz „Am Silberberg“ bietet erfahrenen Golfern mit Wasserhindernissen und Bunkern Herausforderungen ohne HCP-Beschränkung, steht aber auch Einsteigern ohne DGV-Platzreife offen. 

Kontakt Golfclub Schloss Teschow e.V.,Lars Jahn, Managing Pro. Alte Dorfstr. 13, 17166 Teterow / Teschow, Tel. +49 (0) 3996 140-454, golf@schloss-teschow.de | www.gc-schloss-teschow.de

 Geschichte des Ostrocks in Kröpelin

25. März 2022:. Das Ostrockmuseum Kröpelin ist einen Ausflug wert. Es wurde am 3. Juli 2015 eröffnet. Das Museum ist das erste und bislang einzige in Deutschland, das sich ausschließlich mit der Geschichte des Ostrocks als Teil der Unterhaltungsmusik der DDR und der ehemaligen osteuropäischen Länder widmet.

Eine der Grundlagen für das Museum ist der Fundus des Berliner Vereins „Sechzig-Vierzig“, der seit Jahren versuchte, seine Sammlung an einem festen Ort zu präsentieren. Nach mehrjährigen Bemühungen wurde am 26. April 2013 die Sammlung des Vereins schließlich an das Ostrockmuseum übergeben. Das Ausstellungskonzept entstand unter Beteiligung der Studiengänge Innenarchitektur sowie Kommunikationsdesign und Medien der Hochschule Wismar.

Gemeinsam mit Stadtbibliothek und Stadtmuseum wird das Ostrockmuseum durch die Stadt Kröpelin verwaltet. Die Gestaltung und Betreuung der Sammlung obliegt einem dreiköpfigen Kuratorium, bestehend aus Reinhard Dankert, Rüdiger Kropp und Thomas Lehner.  Das Ostrockmuseum ist ein interaktives Erlebnismuseum. Es ermöglicht dem Besucher einen Einblick in Geschichte und Hintergründe des Ostrocks. So erschließt sich seine Geschichte bei einem Rundgang durch das Museum als Mischung aus Information, Medien und Erlebnis. Dazu gehören auch Veranstaltungen und Sendungen wie etwa Franks Beatkiste vom 25. Oktober 2015, die in Zusammenarbeit mit dem Ostrockmuseum entstand.

Wegen der Vielzahl vorhandener Objekte sowie der räumlichen Begrenzung auf eine Etage entschied man sich gegen eine chronologische Darstellung der Ostrock-Geschichte. Stattdessen wird in jedem Raum ein thematischer Bereich dargestellt, in den dazu vorhandene Objekte und Informationen integriert sind. Ein thematischer Bereich des Museums ist beispielsweise ein Plattenladen. Hier werden Mobiliar und Angebot eines typischen Plattenladens in der DDR gezeigt. Neben multimedialer Information gibt es die Möglichkeit, Langspielplatten aufzulegen und zu hören. Diverse Geräte für das Abspielen von Tonbändern und Langspielplatten werden ausgestellt. Das Wandbild zeigt eine typische Szene aus dem Alltag der DDR. Wenn es begehrte Langspielplatten zu kaufen gab, dann bildeten sich schnell vor den Geschäften lange Schlangen. Das Bild zeigt eine solche vor dem Laden in der Kröpeliner Straße von Rostock Mitte der 1980er Jahre.

Das Ostrockmuseum (Telefon: 038292 82384) befindet sich in Kröpelin in der Hauptstraße 5. Über die B105 erreicht man es von Warnemünde aus in ca. 20 bis 25 Minuten mit dem Auto. 

Öffnungszeiten des Museums: Montag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, Dienstag von 10 bis 12 und 13.30 bis 18 Uhr, mittwochs geschlossen, Donnerstag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, Karfreitag und Ostermontag geschlossen. Der Eintritt in das Ostrockmuseum kostet drei Euro und berechtigt gleichzeitig zum Besuch des im gleichen Haus befindlichen Stadtmuseums.

 

 

Auf der Wanderung durchs Nebel-Durchbruchstal kommt man vorbei am Kneipp-Wanderweg, wo man den Füßen ein wohltuendes Bad gönnen sollte.



Wanderung im Nebel-Durchbruchstal

21. Mai: Mit dem Auto von Warnemünde fährt man - je nachdem, wo man parken möchte - etwa  60 bis 70 km bis zum Nebel-Durchbruchstal. Über die A 19 mit Abfahrt Richtung Krakow am See erreichen wir den Ausgangspunkt der Wanderung.

Es gibt mindestens drei Möglichkeiten die Tour zu beginnen:

  1. Parkplatz vor dem Einkaufsmarkt in Kuchelmiß. Hier kann man sich noch etwas zur Stärkung oder für ein Picknick kaufen.
  2. Parkplatz an der Wassermühle in Kuchelmiß. Die ist aber Corona-bedingt zurzeit geschlossen.
  3. kleiner Waldparkplatz nördlich von Serrahn

Beginnt man beim Parkplatz am Einkaufsmarkt, so führt rechts parallel zur Straße nach Krakow ein kleiner Weg vorbei an drei Wohnhäusern. Dann geht es weiter über eine kleine Brücke, die uns über das Moor in Richtung Wassermühle Kuchelmiß bringt. Man kommt vorbei an den Resten der mittelalterlichen Anlage der Turmhügelburg. Die Wassermühle darf man leider derzeit nur von außen besichtigen und auch die Toiletten sind geschlossen. Man kann aber weiterhin auf dem Gelände die Fischtreppen besichtigen und einen Eindruck von der Strömung der Nebel erleben. Einen kleinen Picknickplatz gibt es dort auch, so dass man sich in der Natur stärken kann. Auf einer Infotafel wird erklärt, wie das Nebel-Durchbruchstal entstanden ist.

An den Resten eines alten Schlosses - es sind nur noch einige alte Skulpturen zu sehen - und den Fischteichen vorbei gelangt man zu einem Hofcafé. Folgt man einem gepflegten Waldweg, dann erreicht man eine Brücke, die nach Serrahn führt. Hier kommt man auch am Waldparkplatz vorbei.

Der Ort Serrahn hat eine kleine Kirche und eine alte Schmiede als Sehenswürdigkeiten zu bieten. Danach sind wir wieder über den Waldparkplatz in Richtung der Nebel gewandert. Aber dieses Mal nicht über die Brücke nach Kuchelmiß, sondern wir haben den Waldweg parallel zum Flüsschen in östlicher Richtung gewählt. Der Weg ist leicht hügelig, aber dennoch gut zu laufen. Ein paar Bänke laden zudem am Weg zum Verweilen ein. Hier hat die Nebel allerdings einen wilderen Charakter. Ihre Strömung kann man von der Brücke aus wunderbar erleben.

Geht man dann weiter geradeaus, gelangt man zum Kneipp-Wanderweg. Er ist aus einem kleinen Nebenarm der Nebel entstanden. Ihn sollte man unbedingt ausprobieren. Der sandige Untergrund tut den Füßen gut und das Wasser ist sehr klar. Aber das Kneippen stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Ein Picknickplatz lädt hier erneut zum Verweilen ein. Der Weg durch den Wald führt dann an den Teichen vorbei wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Der Wald war durch die vielen Anemonen besonders schön in diesem Jahr. Ein herrliches Stück heimischer Natur. Der Weg ist gut ausgeschildert und für die rund 16 km, die wir in aller Ruhe mit einem Picknick bewältigt haben, waren wir gut vier Stunden unterwegs. Für Rollstuhlfahrer ist diese Wanderung allerdings nicht geeignet. Leider konnten wir auch keine geöffneten Toiletten finden..

Für Familien mit Kindern ist diese Wanderung ohne weiteres zu schaffen, gibt es doch überall etwas in der Natur zu entdecken. Jedoch sollten Familien mit Kindern auf den Abstecher nach Serrahn verzichten, weil man dafür an der Straße in den Ort gehen muss.  Unterwegs für aalglatt-Leser war: Hanne Hoppe

 

 

Wismar und seine Schätze

Ein Ausflug in die benachbarte Weltkultur-Stadt

Warum nicht mal Wismar besuchen? Ist nicht weit von der Hansestadt Rostock mit dem Seebad Warnemünde entfernt und eine wunderschöne Stadt mit mächtigen Backsteinkirchen, liebevoll sanierten jahrhundertealten Häusern aus der Gotik, dem Barock und dem Klassizismus.  Tierpark, Museen und ein malerischer Hafen mit Speichern und diversen Restaurants laden zum Bummeln ein. Fischkutter, deren Besatzungen leckere Fischbrötchen und fangfrischen oder geräucherten Fisch anbieten, sind ebenfalls erlebenswert. Die Hansestadt Wismar trägt zu Recht das Siegel des Weltkulturerbes.

Jetzt im noch sonnigen Corona-Herbst zieht es viele Touristen aus scheinbar vor allem südlichen Bundesländern an die Küste. Zumindest ihre Dialekte legen das nahe. Sie beobachten interessiert vom Außenbereich der Hafenlokale das Kommen und Gehen der anderen Touristen sowie das Verhalten der gefräßigen Möwen, die gern im Sturzflug den ahnungslosen Passanten das Fischbrötchen entreißen wollen. Amüsant, wenn die Möwen Sieger bleiben und man das eigene Brötchen schon sicher im Magen hat. Wenn es kein Fischbrötchen sein soll, kann man wunderbar in der Nähe des Alten Hafens am Lohberg im Brauhaus Durst und Hunger stillen. In dem Fachwerkspeicher ist schon 1452 Bier gebraut worden. Allerdings führt eine mehrstufige Treppe ins Gebäude hinein.

Wismar ist aber auch ein lohnendes Besuchsziel, wenn man mit den Enkeln einen Ausflug planen möchte. Sie tauchen in der Altstadt ein ins Mittelalter, sehen mit Giebel- und Traufenhäuser die Architektur vergangener Jahrhunderte und erfahren auf Schrifttafeln oder Plaketten an den aufwändig sanierten Häusern viel über die Geschichte Wismars und ihrer Bewohner.

Ein Ziel sollte unbedingt der 80 Meter unübersehbar hohe Turm der Marienkirche sein. Das einst mächtige Kirchenschiff wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und erfuhr wie etliche Sakralbauten in der ehemaligen DDR dasselbe Schicksal. Die Marienkirche, die Anfang des 14. Jahrhunderts auf den Mauern einer rund 100 Jahre alten kleineren Vorgängerkirche errichtet wurde, fiel 1960 der Sprengung zum Opfer. In Wismar sind wenigstens ihre Konturen wieder sichtbar im Boden entstanden. Teil des Forums an der Kirche ist neben moderner Kunst ein Metallmodell. Es zeigt, wie sich die ehemalige Ratskirche über Jahrhunderte präsentiert hat.

Besonders interessant für Kinder ist aber der 3-D-Film „Bruno Backstein“, der wie die Dauerausstellung „Wege zur Backsteingotik“ im Turm sehr spannend den Bau dieser gotischen Kirche erklärt. Bei einer Führung offenbart sich in 67 Metern Höhe ein wunderbarer Blick über die Altstadt und der Besucher erfährt weiteres Wissenswertes zur Kirche und zur Welterbe-Stadt Wismar.

Vor dem Kirchturm sind Modelle zu sehen, in denen Ziegelsteine geformt worden sind, die für den Bau verwendet wurden. Bruno Backstein erklärt im Film auch, wie die Bauleute es schafften, ohne Kran, dafür mit einem imposanten hölzernen Rad und Seilen die Steine in die Höhe zu transportieren. Der Nachbau dieses Rades vor der Marienkirche verdeutlicht den großen und kleinen Besuchern die meisterlichen Fertigkeiten der mittelalterlichen Baumeister, aber auch das mühevolle Bauen.

Der Film dauert etwa 15 Minuten. Der Eintritt inklusive Turmführung kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Ein Muss ist auch der Besuch der St.-Georgen-Kirche, eine der drei Hauptkirchen und die größte der Hansestadt. Auch sie ist ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik. 1594 wurde sie nach mehrfachen Veränderungen fertiggestellt. Baubeginn soll allerdings schon Ende des 13. Jahrhunderts gewesen sein. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Sakralbau stark beschädigt, aber in der DDR glücklicherweise nicht gesprengt. Nach der Wende wurde die St.-Georgen-Kirche ab 1990 mit Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz und örtlicher Betriebe wiederaufgebaut und 2010 als Gotteshaus und Kulturkirche feierlich wiedereröffnet. Kultur findet auch jetzt statt. So gastiert Ben Becker am 30.Oktober mit „Ich, Judas“. Viele weitere Veranstaltungen sind geplant – sofern Corona es zulässt.

Die Aussichtsplattform Von St.-Georgen in 35 Metern Höhe bietet einen eindrucksvollen Rundblick auf Wismar, die Gassen und Straßen der Altstadt, die Ostsee, den Hafen und die MV-Werft. Die Fahrt mit dem Lift kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 6 Jahre fahren gratis.

Neben der Kirche liegt der Fürstenhof, die im 16. Jahrhundert errichtete Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar. Ein Blick in den Innenhof lohnt sich. Heute beherbergt das schön sanierte Bauwerk das Amtsgericht der Hansestadt.

Bei einem Gang durch die Altstadt gibt es viele weitere lohnende Ziele. Doch wer sich die Ausstellung und die Einrichtung in dem sehr informativen Welt-Erbe-Haus an der Lübschen Straße angesehen hat, sollte noch an der Grube entlangspazieren. Sie ist eines der ältesten städtischen Wasserläufe Deutschlands und dann in einem der Cafés am Marktplatz Füße und Kopf entspannen. Auch dort gibt es mehrere historische Bauwerke zu bewundern. Schließlich ist die Stadt nicht umsonst von der UNESCO ausgezeichnet worden. Und weil man an einem Tag nicht alles Sehenswerte in Wismar erleben kann, sollte man sich - solange das Wetter mitspielt – unbedingt noch einmal auf den Weg dorthin machen.

Doch was hat dem zehnjährigen Theo am besten in der ehrwürdigen Hansestadt gefallen? „Der Blick von der Georgenkirche war cool.“ Eigentlich wollte er die Wendeltreppe zur Plattform hochsteigen. Doch die war gesperrt, weil man in Corona-Zeiten dort keinen nötigen Abstand halten kann. „Aber auch der Film in dem anderen Kirchturm war wirklich spannend“, empfiehlt Theo.

Unterwegs für aalglatt-Leser war: Ingrid Feuerstein

Die Marienkirche und St.-Georgen-Kirche öffnen von Oktober bis März täglich von 10 bis 16 Uhr. Der Turm von St. Marien kann nach Anmeldung (Telefon: 03841-2510) bestiegen werden.

Über die Rapsfelder hat man einen tollen Blick auf den Leuchtturm Bastorf.

Rund um den Leuchtturm Bastorf

13. Mai: Unser Ausflug führt von Warnemünde nach Bastorf. Mit dem Auto erreicht man den dortigen Leuchtturm in etwa 45 Minuten. Die Fahrt führt in diesen Tagen vorbei an herrlich blühenden Rapsfeldern, die so richtig tolle Fotomotive bieten. Rasch ist der Parkplatz am Leuchtturm erreicht.  Der Turm befindet sich zwischen den Ostseebädern Kühlungsborn und Rerik und oberhalb von Kap Bukspitze, weshalb er auch Buk genannt wird.

 Diese Landspitze weist eine Geländehöhe von rund 78 Metern über dem Meeresspiegel auf. Die Höhe des Leuchtturms beträgt 20,8 m, sodass sich eine Gesamtfeuerhöhe von etwa 95,3 m ergibt. Somit ist der Leuchtturm Buk zwar einer der kleinsten deutschen Leuchttürme, hat aber das höchste Leuchtfeuer, dass an den deutschen Küsten zu finden ist.  Während er für die Seefahrt eine notwendige Navigationshilfe ist, hält er für Besucher nach dem Erklimmen der 55 Stufen einen grandiosen Ausblick bereit. Schaut man in nordöstliche Richtung, kann man das heimische Warnemünde sehen. Bei einem Blick nach Westen entdeckt man  Rerik und die Wismarer Bucht  Bei klarer Sicht soll man sogar die Insel Fehmarn  und dänische Inseln sehen. Leider ist der Turm derzeit aber für Besucher noch geschlossen.

Nicht so tragisch, denn wir umwandern ihn ganz einfach Die Strecke beträgt etwa 4,8 Kilometer, die auch für nicht so professionelle Wanderer machbar ist.  Start und Ziel ist für uns der Parkplatz unterhalb des Leuchtturms. Auf einem schmalen Pfad mit einer tollen Aussicht geht es entlang des Parkplatzes in Richtung Kägsdorf. Weiter führt unsere Tour auf der Straße durch den Ort, der durchaus interessante Häuser aufweist. So beispielsweise ein Gutshaus auf der rechten Seite.  Am Ende des Ortes führt eine schmale  Straße in Richtung Kühlungsborn,  bevor uns dann der erste Weg rechts wieder zum Leuchtturm bringt .

Angekommen, lohnt es sich den Picknick-Korb auszupacken oder unbedingt das Cafe Valentins zu besuchen, das ab 28. Mai freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr wieder geöffnet ist und wo man endlich wieder den  leckeren Kuchen genießen kann. Nach unserer Stärkung  geht es wieder abwärts bis zum Parkplatz. Und schließlich gut gelaunt zurück nach Warnemünde. Unterwegs für aalglatt-Leser war: Doris Reiber

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