Land und Leute

Bei Trockenheit senden Bäume SOS

Innovative Bewässerungstechnik im Stephan-Jantzen-Park

19. Oktober: „Unseren Bäumen geht es zunehmend schlechter.“ Maik Brandt lässt seinen Blick den Baumstamm hochwandern und zeigt in die Baumkrone, auf Äste, die den ganzen Sommer keine Blätter getragen haben. Bei regelmäßigen Baumkontrollen überprüft das Team vom Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen den Zustand der Gehölze und stellt mit Erschrecken fest: Insbesondere lange Dürreperioden setzen den Bäumen stark zu. Alt- und Jungbäume leiden. Im schlimmsten Fall sterben sie sogar ab. Dabei sind sie nicht nur in Zeiten extremer Hitze als Schattenspender relevant. Sie kühlen die Stadt herunter, binden klimaschädliches Kohlendioxid, geben Sauerstoff an die Luft ab und sind ein wichtiger Baustein zur Erhaltung der Biodiversität. So kann ein einzelner Baum Lebensraum für Hunderte von Arten von Insekten, Pilzen, Moosen und Pflanzen sein.

 „Als Stadt stehen wir in der Verantwortung, schnellstmöglich praktisch realisierbare Lösungen zu finden, um unseren Baumbestand nachhaltig zu schützen“, verdeutlicht Dr. Ute Fischer-Gäde, Rostocks Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität.

Maik Brandt hat so eine Lösung. Sein Konzept für die autarke und automatische Bewässerung von Bäumen wurde inzwischen mehrfach auf dem Stadtgebiet umgesetzt. Zunächst wurden Prototypen für Jungbäume realisiert, zuletzt ein System für Altbäume im Stephan-Jantzen-Park in Warnemünde. Dort sind die Bäume zusätzlichen Extremsituationen aufgrund der direkten  Küstennähe ausgesetzt. Salzeintrag, Winddruck, Sandschliff sind weitere Stressfaktoren. Zudem kann der örtliche Sand- und Torfboden schlecht Wasser halten.

Autark bedeutet, das System funktioniert eigenständig, ohne dass Personal gebunden werden muss. Zeitgleich wird kein Trinkwasser verbraucht, weil Regenwasser abgefangen und in einer unterirdischen Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 15.000 Litern gelagert wird. Sensoren überprüfen permanent den Zustand der Bäume, indem sie die Bodenfeuchte messen. Die Sensoren funken SOS, sobald ein Baum Wasser benötigt. Über ein Leitungssystem wird dem Baum dann entsprechend Wasser aus der Zisterne zugeführt. „Das alles funktioniert über eine Steuereinheit. Dort ist vorprogrammiert, wann ein Baum einen kritischen Trockenheitswert erreicht, wann er also eine externe Wasserzufuhr benötigt. Ist der Wert erreicht, springt die Tauchpumpe an und bringt Wasser auf das Leitungssystem – und zwar direkt zu dem Baum, der Alarm gesendet hat“, erklärt Maik Brandt. Das Wasser fließt über Splittzylinder ein. Dadurch soll ein weiteres Problem gelöst werden: Aufgrund der veränderten Vegetation und dem damit verbundenen Überlebensdrang entwickeln zahlreiche Bäume auf der Suche nach Wasser Oberflächenwurzeln. Dort zerstören sie oftmals Straßen und Gehwege. Weil der Wassereintrag mittels Splittzylinder unterirdisch erfolgt, orientieren sich die Wurzeln wieder in die Tiefe.

Das Regenwasser wird von einem örtlichen Parkhaus entnommen. Weil sich dieses in Privatbesitz befindet, musste mit dem Eigentümer ein entsprechender Nutzungsvertrag geschlossen werden. Auf dem Dach wurde zusätzlich eine PV-Anlage installiert. Diese versorgt die Pumpentechnik im Untergrund mit Strom. 22 Altbäume werden aktuell auf diese Weise bei Bedarf mit Wasser versorgt. Rund 65.000 Euro wurden in das Projekt investiert, das im August dieses Jahres zum Abschluss gebracht werden konnte. „Wir sind dabei kostengünstigere Alternativen zu entwickeln“, sagt Maik Brandt. „Damit wir stadtweit weitere Bewässerungssysteme installieren können.“  Link-Tipp: https://rathaus.rostock.de/de/251984

11 111 Besucher im Heimatmuseum: Sechsjährige kennt sich aus

18. Oktober: „Kommt, wir gehen hier mal rein. Ich will euch etwas zeigen“, sagte die sechsjährige Charlotte heute zu ihren Großeltern während des Bummels durch die Warnemünder Alexandrinenstraße. Und schwupps marschierte die kleine Diedrichshägerin ins Warnemünder Heimatmuseum. Denn dort kennt sie sich von vorangegangenen Besuchen mit ihrer Gruppe aus der Kita Knirpsenland gut aus. Und dann die Überraschung: Museumsleiter Christoph Wegner und Uwe Heimhardt als Vorsitzender des Museumsvereins begrüßten die Lütte zum Erstaunen von Oma Monika und Opa Reinhard Koch besonders herzlich. Der Grund: Charlotte Roth ist der 11 111 Besucher in diesem Jahr im alten Fischerhaus aus dem Jahre 1767. Über eine Urkunde und einen tollen Rucksack freute sich das Mädchen, derweil die Großeltern einen echten Warnemünder Knurrhahn-Likör überreicht bekamen. Mit nach Hause nehmen durfte das Trio  zudem den neuen, reichbebilderten Museumsführer, der erst in diesem Jahr erschienen ist. Derweil sich Charlotte an einem Stand in der Sonderausstellung sofort daran machte, ein maritimes Bild zu malen, schauten sich die Großeltern die Schiffsbilder und Schiffsmodelle interessiert an. „Da wir an der See wohnen, ist es doch ganz klar, dass wir uns auch für die Seefahrt interessieren“, bekennt Reinhard Koch, der ebenso wie seine Frau erstmals im Heimatmuseum zu Gast war. Christoph Wegner freut sich, dass es der Sechsjährigen offenbar im Heimatmuseum so gut gefällt, dass sie auch ihre Großeltern an ihrer Begeisterung teilhaben lassen wollte. “Charlotte und weitere Vorschulkinder aus der Kita Knirpsenland kennen sich tatsächlich hier schon recht gut aus. Denn sie nehmen an einem Projekt des ß-Verlages teil, unter dessen Regie ein Museums-Buch von und für Kinder entsteht. Im Februar sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, sodass das Buch zum Saisonbeginn 2025 vorliegen könnte“, sagt Christoph Wegner. Vereinsvorsitzender Heimhardt ist beeindruckt von der Zahl 11 111. „Mitte Oktober schon so viele Besucher aus Nah und Fern in unserem Museum. Das ist echt toll und spricht für unsere Ausstellungen. Wir sind guter Dinge, dass wir die Zahl 12 000 bis zum Jahresende überschreiten.“   Sabine Schubert

Uwe Heimhardt und Christoph Wegner begrüßten Reinhard und Monika Koch sowie deren Enkelin Charlotte, die der 11 111 Besucher im Heimatmuseum 2024 ist. Foto: susa

Neues Leben in der alten Post

12. Oktober:  Neues Leben ist in die alte Post auf dem Kirchenplatz eingezogen. „Zweckentfremdet“ nutzte diese Räumlichkeiten viele Jahre ja bereits die Volksbank. Nun gehen hier zwei künstlerisch begabte Warnemünder, die eigentlich sehr bodenständige Berufe gelernt haben, in vollen Zügen ihren Leidenschaften nach: Olaf Altenkirch und Sebastian Stave.

Sebastian Stave kritzelt – mit tollem Strich - hoch professionell und mit Gespür für Wesentliches Warnemünder Alltagsszenen. Seine farbigen Zeichnungen verlocken zum Innehalten besonders die Einheimischen und zaubern ein Lächeln ins Gesicht. Die Touristen greifen zu gern nach den ungewöhnlichen Postkarten oder nehmen sich den Kalender für das kommende Jahr mit in ihr Zuhause. Die Lust zum Wiederkommen in unser Ostseebad ist damit vorprogrammiert.

Olaf Altenkirch hat seit langem ja schon mit Leinwänden, Öl- und  Aquarellfarben experimentiert und die Bilder ausgestellt und verkauft in seinem Antiquitätengeschäft in der Alexandrinenstraße.. Er besticht durch Landschaftsbilder der mecklenburgischen Umgebung.

Raum und Wand gibt das Atelier auch Leihgaben und Arbeiten von Warnemünder Malern und Gestaltern wie Burkhard Fäks oder Hansi Parczyk. Verkauft werden Bilder vieler Genres vor allem zum Thema Ostsee und Norddeutschland , die nicht unbedingt im hohen, oft viel zu akstrakten Kunsthimmel angesiedelt sind, sondern einfach gern die Blicke auf sich ziehen, wenn sie an der Wand des eigenen Wohnzimmers hängen.

Fotografien von Alexandra Bujak, der Dritten im Bunde innerhalb dieses Ateliers, ergänzen die Ausstellung. Die Themen der Rostockerin zum Meer oder Warnemünde  zeigen ganz andere Blickwinkel als die Bilder und runden das Ganze ab.

Nach den Schließungen der Galerien von Ulrike S.Möller und Alexander Gehrke ist zur Freude vieler kunstinteressierter  Einheimischer, die genug haben von den Klamottenläden entlang dem Marktlabyrint am Alten Strom, mit dem Kunstatelier in der alten Post wieder ein Stückchen Qualität in unseren Ort eingezogen.

Besonders Olaf Altenkirch und Stebastian Stave nutzen ihr Atelier nicht nur als Verkäufer, sondern auch als Arbeits-, als Begegnungsstätte. Gerne möchten sie zukünftig mehr Kunstinteressierten Platz im Atelier anbieten zum Arbeiten, zum “Dienst tun“, zum eigenen Ausstellen, um all die Arbeiten vieler Genres fachgerecht zu präsentieren. Ab 14 Uhr öffnet in der Regel das viel versprechende, erst wenige Wochen junge Warnemünder Kunstatelier. Viel Erfolg!              Monika Kadner  

 

Olaf Altenkirch und Sebastian Stave beim Auswählen neuer Motive für ihre Ausstellung. Foto: mkad

Rostock Offshore Quartier am Werftbecken

Zunächst Übergangslösung bis 2028

9. Oktober: Auf einer rund 23.000 Quadratmeter großen Fläche auf dem Gelände des Warnemünder Werftbeckens, das die Hansestadt Rostock 2016 von der insolventen Lloyd Werft gekauft hat, will 50Hertz das Rostock Offshore Quartier (ROQ) entwickeln. Dazu gehören ein Büro- und Verwaltungsgebäude sowie ein Werkstatt- und Lagergebäude mit Kaianschluss und Liegeplätzen für Versorgungs- und Transportschiffe.  Ein entsprechender Erbbaurechtsvertrag wurde bereits im August geschlossen. Wie Lars Leupolt von der 50Hertz Offshore GmbH auf der gestrigen Sitzung des Ortsbeirates für Warnemünde und Diedrichshagen informierte, dauert es allerdings, bis das Gelände von diversen Altlasten befreit ist und mit dem Neubau begonnen werden kann. Diese Zeit hat der Stromübertragungsnetzbetreiber nicht. Deshalb soll eine Übergangslösung in der Werftallee geschaffen werden. „Wir bauen zwischenzeitlich einen Container-Standort auf, den wir bis 2028 nutzen wollen. Dafür rechnen wir noch im Oktober mit der Baugenehmigung. Bereits im November entsteht die Interimslösung, in der wir 2025 den Betrieb aufnehmen wollen“, sagte Leupolt.

Er rechnet damit, dass die Planungen für das eigentliche Offshore Quartier 2025 fertig sind, ein Jahr später das Grundstück beräumt ist, sodass nach Einholung aller Genehmigungen der Neubau 2028 fertiggestellt werden kann. In dem Zusammenhang wird das Hafenbecken auf 10 Meter vertieft werden, damit an der -  öffentlich zugänglichen - Kaikante auch Schwerlastschiffe mit bis zu 200 Meter Länge an- und ablegen können. Ein optisch schönes Gebäude versprach er den Warnemündern. Und: direkt vor Warnemünde entsteht unter Regie von 50 Hertz kein Windpark. Insgesamt allerdings, so Leupolt, sind zwölf Offshore Windparks in Planung, deren Betreiber das Unternehmen sein wird.

Das Grundstück befindet sich in unmittelbarer Nähe zum offenen Meer und ist daher ein idealer Standort für die Betriebsführung der elektrotechnischen Anlagen auf der Ostsee. Im Verwaltungsgebäude mit etwa 135  Arbeitsplätzen, die überwiegend nach dem Flex-Desk-Prinzip genutzt werden, will 50Hertz mehrere Einheiten unterbringen: 1. das Maritime Coordination Center (MCC) zur Einsatzplanung von Schiffen und Hubschraubern, zur Seeraumüberwachung und zum maritimen Krisenmanagement bei Havarien oder Unfällen. 2. das Offshore Control Center (OCC) zur Steuerung und Überwachung der Umspannwerke auf dem Meer mit einer Rund-um-die-Uhr Einsatzbereitschaft. 3. das Offshore-Logistikzentrum mit Büro-, Werkstatt- und Lagerflächen zur Wartung und Instandhaltung des Offshore-Stromnetzes und zur Versorgung der Plattformen. Im Lager wird 50Hertz unter anderem auf großen Drehtellern Seekabel vorhalten für gegebenenfalls notwendig werdende Reparaturarbeiten.

Der Standort in Rostock-Warnemünde in unmittelbarer Nähe zu den Werften und wichtigen Dienstleistern ist für 50Hertz ideal, um seine Offshore-Aktivitäten in der Ostsee zu bündeln. Die Ostsee wird in den kommenden Jahrzehnten ein wichtiger Stromlieferant sein, weitere große Offshore-Projekte befinden sich im Genehmigungsverfahren oder in der Planung. Darauf stellt sich das Unternehmen rechtzeitig ein und investiert rund 80 Millionen Euro in diesen attraktiven Standort. Sabine Schubert

Über 50Hertz

50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands und baut es für die Energiewende bedarfsgerecht aus. Unser Höchstspannungsnetz hat eine Stromkreislänge von über 10.000 Kilometern - das ist die Entfernung von Berlin nach Rio de Janeiro. Das 50Hertz-Netzgebiet umfasst die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen sowie die Stadtstaaten Berlin und Hamburg. In diesen Regionen sichert 50Hertz mit rund 1.800 Mitarbeitern rund um die Uhr die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen. 50Hertz ist führend bei der sicheren Integration Erneuerbarer Energien: In unserem Netzgebiet wollen wir bis zum Jahr 2032 übers Jahr gerechnet 100 Prozent Erneuerbare Energien sicher in Netz und System integrieren. Anteilseigner von 50Hertz sind die börsennotierte belgische Holding Elia Group (80 Prozent) und die KfW Bankengruppe mit 20 Prozent. Als europäischer Übertragungsnetzbetreiber ist 50Hertz Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.

 

Bitte eines alten Kapitäns

7. Oktober:  Er ist einer der noch wenigen Warnemünder Fischer und Kutterkapitäne, der in unserem Ort, in der Achterreeg, seinen wohlverdienten Ruhestand genießt: Karl-Heinz Ruschau.

Auch im Alter ärgert es ihn noch immer, wenn in seinem Warnemünde manches im Argen liegt, was – ohne Investitionen! -  schnell zu ändern wäre. Oft genug hat er gemeinsam mit älteren Seinesgleichen mit Hand an gelegt, wenn es galt, etwas zu verschönern oder wieder ins rechte Licht zu rücken. Erinnert sei nur an das Säubern der Betonelemente auf der Promenade des Alten Stromes.

Gern genießen er und seine Frau Erna auf seiner zweitliebsten Bank die Vormittagssonne.. Nachbarn haben die weiße, liebste Bank vor seiner Haustür und hinter dem Umgangsbrunnen liebevoll mit einem Schriftzug bereits für die Warnemünder Öllings reserviert.

Diese zweitliebste Bank der Alten, die sich hier fast jeden Morgen zum Klönen treffen, steht in der Mitte des Alten Stromes zwischen Uferstraße  und dem breiten Bürgersteig vor den Häusern, neben der Stromterrasse.

Immer wieder sehen der Fischer und sin Frau, wie sich Ihresgleichen quälen, die paar Stufen bis zur Bank zu schaffen. Auch Erna Ruschau geht längst am Stock oder mit Gehhilfen. „Es ist immer ein gefährliches Unterfangen, hierher zu gelangen", so die über 80-Jährige, die ebenso wie ihr Mann aktiv Anteil nimmt am Geschehen in unserem Ort. „Ganz schnell kann man hier fallen – und dann… Zum Glück sehen unser zittriges Gehen oft junge Leute oder die Verkäufer aus den Geschäften und helfen. Nicht nur uns.“

Doch muss diese Gefahrenquelle für die alte Generation der Warnemünder sein? „Wenn wenigstens ein Handlauf für sicheres Auf- und Absteigen zwischen Uferstraße und Bürgersteig und Rabatten da wäre!“, spricht Ruschau aus, was viele bewegt, die nicht mehr sicher auf den Beinen sind.

Aalglatt wird diese Bitte an den Ortsbeirat und die Stadtverwaltung weiterleiten! Älter werden wir alle einmal! Monika Kadner      

 

 

Um zu diesen Bänken mit bester Aussicht gelangen zu können, müssen Treppen überwunden werden. Ein kleiner Handlauf für Leute mit eingeschränkter Mobilität wäre hilfreich. Foto: Mkad

Bautagebuch Landessportschule (50)

Jetzt aber richtig Gas geben

4. Oktober:  „Wenn die Vorgewerke auch richtig Gas geben, wir sind dabei!“ So sprudelt es aus Sandra Brendel, der Chefin der Firma Malerbetriebe Tessin  GmbH, spontan am Telefon heraus, als ich sie nach dem doch nun wohl baldigen Endspurt auf der Großbaustelle „Landessportschule“ befrage. „Wenn man sieht, dass es vorangeht, macht die Arbeit Spaß. Das sehen auch unsere Maler so. Im Moment sind dort auch heute vier Kollegen bei der Arbeit. Vorgesehen sind später acht.“ Ebenso an den Trockenbauern von der Rostocker Firma Ausbau 2000,  lässt Torsten Ruwoldt von der Bauüberwachung keinerlei Kritik zu. „Ich hab nicht unbedingt danach gefragt, aber alle Firmen, die im direkten Umkreis der Schule ihren Sitz haben, sind zum Glück ehrgeizig. Sie sind flott und gut bei der Sache.“ Trotz aller Fortschritte besonders im Inneren der Bootshalle und des Hauptgebäudes kraust der Diplomingenieur die Stirn. „Jetzt fehlen den Türbauern wieder die Zargen… Den heutigen Stand wollten wir eigentlich vor einem halben Jahr haben. Die Fassadenbauer haben vieles ins Trudeln gebracht.“  

Vom Alten Strom aus sah nicht nur ich die dicken prallen weißen Säcke auf den Gerüstetagen und vermutete misslaunig, keiner packt sie aus, um neue Isolierungen anzubringen.  Falsch! Sie enthalten das alte Isoliermaterial, das nach und nach abgebaut und komplett abgeholt wird. Auch das Gerüst wird dann fallen. „Wohin damit, wissen wir noch nicht, denn es gehört der Firma, die hier schon gar nicht mehr vor Ort ist,“ erfahre ich. Mit dem Blick auf die Fassade der Bootshalle höre ich, dass in der nächsten Woche Stück um Stück des Gerüstes auseinandergenommen wird. Hier an der Bootshalle sind die Außenwände mit den weißen Faserzementplatten fast fertig. Jetzt wird vorrangig das Hauptgebäude ins Visier genommen und die robuste, langlebige Wetterschale aufgebracht, wo, wie bei der klassischen Vorhangfassade, die Luft zirkulieren kann. Noch einmal zur Erinnerung: Ende November soll die erste Konferenz in der Landessportschule stattfinden. „Wir spucken alle gemeinsam in die Hände, damit die ersten drei Etagen und die Konferenzräume dann einladen können!“ so Torsten Ruwoldt.                   Monika Kadner

   

     

 

September 2024 – warmer Start in den ersten Herbstmonat

Einen Witterungsrückblick der Wetterstation Warnemünde gibt der Dipl.- Ing. für Meterorologie Rudolf Kemnitz vom Deutschen Wetterdienst

Hat auch dieser Monat wieder Rekorde gebrochen?

Tatsächlich begann der erste meteorologische Herbstmonat in diesem Jahr mit einer ungewöhnlichen Folge von heißen Tagen. Sechs Tage hintereinander mit Temperaturen um die 30 Grad Celsius ab dem 2. September dürften so noch nicht vorgekommen sein. Der Spitzenwert von 32,6 Grad wurde am 4. September registriert. Insgesamt traten sieben Sommertage mit 25 Grad und mehr auf, auch hier bewegten wir uns am oberen Ende der Skala. Dagegen wurde es zum Monatsende mit 4,2 Grad am Erdboden doch schon deutlich frischer. Der Monat schloss mit einer Durchschnittstemperatur von 17,1 Grad deutlich zu warm ab, das langjährige Mittel von 13,9 Grad wurde um 3,2 Grad überboten. Der September 2024 belegt damit den fünfwärmsten Platz seit 1946 in der Warnemünder Wetterreihe.

Also gab es wenig Regen?

Im Gegenteil. Mit 74,8 l/m² fiel auch überdurchschnittlich viel Regen nieder. Das Mittel von 54,5 l/m² wurde um 37 Prozent übertroffen. Am meisten Niederschlag fiel am 24. September mit 19,5 l/m².

Und die Sonnenscheindauer?

Auch die Sonne schien mit 223,8 Stunden bedeutend zu lang, da hier das Mittel um 42 Prozent zum langjährigen Soll von 157,3 Sonnenstunden getoppt wurde. Der Septembermonat war somit der viertsonnenscheinreichste seit Beginn der Aufzeichnungen.

 

Spende für die Seenotretter

30. September: Welch stolze Summe! Welch gute Idee! Als der Maler und Zeichner Harald K. Schulze in der Boutique von Matthias Ludwig Am Leuchtturm 12, im L8,  irgendwann mal einkaufte und als Pferdeliebhaber zudem erfuhr, dass der Inhaber auch Geschäftsführer von Polo Rivera ist, griff er sofort die Idee von Ludwig auf, für das 2024er Turnier ein Bild zu stiften, das dort versteigert werden kann.

Inspiriert von der einmaligen Warnemünder Strandkulisse und vom schnellen Polosport bei bereits vergangenen Beach Polo Masters, hat er sehr gern dem sportlichen Ereignis einen „kulturellen Splitter“  hinzu gefügt, wie er lächelnd beim Gespräch im Infomationszentrum der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger Am Leuchtturm 1 erklärt.

Für den Juwelier Karl-Heinrich Witt aus Rostock ertönte der Versteigerungszuschlag bei 3500 Euro. „Weil es so eine unrunde Summe war und die Rettung aus Seenot so wichtig, gebe ich 1500 Euro dazu und lege noch einen Defibrillator für das Informationszentrum drauf.“ So Matthias Ludwig, der es allerdings heute nicht zum Fototermin schaffte, da er sich verletzt hatte.

Welch stolze Summe – 5000 Euro! Welch gute Idee – ein Defibrillator! Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, die mit 60 Rettungsbooten auf 55 Stationen entlang von Nord- und Ostsee vertreten ist, deckt alle ihre Kosten als nichtstaatliche Organisation allein durch freiwillige Zuwendungen gemäß ihrem Leitspruch ab: „Wir fahren raus, wenn andere reinkommen!“, um Leben zu retten.

„Die heutige Spende,“ so Westphal, „kommt dem angestammten Anleger am Alten Strom zugute, wozu die Baugenehmigung bereits erteilt ist. Der Kreuzer „Arkona“ soll noch in diesem Jahr wieder hier festmachen.“  Monika Kadner   

Erfreut nahm Jörg Westphal (r.) für die DGzRS die 5000-Euro-Spende und den Defibrillator entgegen. Von links: Gabi und Karl-Heinrich Witt sowie Harald K. Schulze. Foto: mkad

2025: Straßen-Bauarbeiten non stop

29. September: Da kommt was auf uns zu. Bauarbeiten in Warnemünder Straßen stehen auch im kommenden Jahr an. Darüber wurde auf der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates für Warnemünde und Diedrichshagen ausführlich informiert. Noch in diesem Jahr soll der letzte Abschnitt in der Richard-Wagner-Straße, wo Rohre für Fernwärme eingebaut werden, beendet werden. Das Wetter entscheidet, ob der angrenzende Kreuzungsbereich Richard-Wagner-, Park-, Mühlen-, Schillerstraße noch vor dem Winter angepackt wird. Im Jahr 2025 werden Leitungen auf einer Länge von 400 Metern im Bereich Am Markt/ John-Brinckman-Straße verlegt. Eine Ganz-Jahres-Baustelle ist in der Rostocker Straße zwischen Fritz-Reuter- und Alter Bahnhofstraße vorgesehen. Dort werden auf 300 Metern Leitungen für Fernwärme verlegt. Auch neue Trinkwasserversorgungsleitungen kommen in die Erde. Die Abwasserleitungen seien noch akzeptabel, werden nicht erneuert, erfuhren die Besucher. Auch die Heinrich-Heine-Straße wird ab Januar, spätestens Februar zur Großbaustelle. In vier Bauabschnitten werden dort Fernwärmeleitungen verlegt, die bis Mitte 2025 in der Erde sein sollen. Da diese Maßnahme zu Vollsperrungen im jeweiligen Bauabschnitt führen, gebe es bereits Gespräche mit der RSAG bezüglich der Umleitung der Busse. Auch in der Schillerstraße, wo gerade die Gehwege saniert worden sind, soll 2025 wieder gebuddelt werden. In die Gehwege haben die großen Rohre für die Fernwärme nicht hineingepasst. 2026 werden Bauarbeiten in der Wachtler-, in der Lilienthal- und 2027 in der Alten Bahnhofstraße und wahrscheinlich auch in der Fritz-Reuter-Straße durchgeführt.  Wie Norman Harder und Mathias Kreft von den Stadtwerken informierten, habe man Anwohner der Gebiete angeschrieben und nach deren Interesse für Fernwärme gefragt. Nach Absprache gehen die Fachleute in die Häuser und führen Beratungen auch zu verschiedenen Fördermöglichkeiten durch. Warnemünder Eigentümer, die Interesse an einer künftigen Versorgung mit Fernwärme haben, sollten sich bei den Stadtwerken melden. Grundlage ist übrigens die von der Bürgerschaft beschlossene Fernwärmesatzung, die alle Details regelt. „Wir versuchen diese Baumaßnahmen zu koordinieren, unterschiedliche Versorger einzubeziehen. Das ist nicht einfach. Wir reden heute schon über Baumaßnahmen  in den Jahren 2028 bis 2030, denn wir brauchen einen planerischen Vorlauf“, sagte Tiefbauamtsleiter Heiko Tiburtius. Im Zuge der Straßenbaumaßnahmen schaue man auch, wo es möglich ist, marode Gehwege mit einzubeziehen. Sabine Schubert

 

Warnemündes schönste Klönbank

24. September: Am Strom findet der Spaziergänger etliche Bänke, die zum Verweilen, Schauen oder auch Erzählen einladen. Die schönste unter ihnen aber hat ihren Standort am Liegeplatz der Fahrgastschifffahrt Käpp’n Brass gleich neben der Bahnhofsbrücke unter einem Weißdornbaum gefunden. Eine weiße Bank mit farbenfrohen Wimmelbildern, die Warnemünder Klönbank. Die Idee, dort eine Bank mit diesem Namen aufzustellen, hatten 2009 Mitglieder der Initiative „Warnemünde soll schöner sein“, die das Ortsbild aufwerten wollten.  Mit ins Boot geholt wurde das Grünamt, das eine Bank spendierte und dessen damaliger Amtsleiter Dr. Stefan Neubauer für den behutsamen Rückschnitt des Weißdorns sorgte. Diese sollte sich von anderen Sitzgelegenheiten auch optisch unterscheiden, fand der Warnemünder Grafiker und Künstler Hansi Parczyk, dessen originelle Warnemünde-Motive seit vielen Jahren auch bei Sammlern beliebte Kalender oder Karten schmücken. Gesagt. Getan. Am 1. Mai 2010 schließlich, so erinnert sich Astrid Voß, ging es nach Abschluss des Kuchenbasars des Warnemünde Vereins von der Vogtei die wenigen Schritte zur nun gestalteten Klönbank, wo diese zünftig eingeweiht wurde. „Hansi hatte die Bank liebevoll und aufwändig per Hand bemalt. Die Bilder mussten angesichts von Wind und Wetter regelmäßig erneuert werden. Das war schon nicht ohne“, sagt die Vorsitzende des Warnemünde Vereins.  Als der Künstler 2019 starb und schließlich die Corona-Pandemie das gesellschaftliche Leben und damit das Klönen in der Öffentlichkeit fast zum Erliegen brachte, schien die Bank fast vergessen. Nicht aber in der Familie Parczyk. „Ich bin 2022 in den Warnemünde Verein eingetreten, der ja die Bank in seine Obhut genommen hat. Es war höchste Zeit, Hand anzulegen und die Bank wieder aufzuarbeiten. Unsere ganze Familie hat sich da eingebracht und kräftig gewerkelt. Die Rückenlehne beispielsweise ist völlig neu“, sagt die Witwe des Künstlers, Billy Parczyk. Wer aber sollte nun künftig regelmäßig die auf der Rückenlehne aufgemalten Bilder aufarbeiten? „Wir probieren mal was Neues, war so mein Gedanke. Und so habe ich mir den Werbedesigner Heiko Schulze ins Boot geholt. Gemeinsam haben wir Motive aus Hansis Nachlass ausgesucht, die den Alten Strom im Sommer zeigen. Schließlich hat das Unternehmen Boob-Werbung die ausgewählten Grafiken mittels eines neuen Verfahrens auf die Rückenlehne aufgedruckt und mit einem wetterfesten Anti-Graffity-Schutz versehen. Das scheint sich zu bewähren“, meint Billy Parczyk, die regelmäßig nach der der Bank schaut, Aufkleber und den Staub entfernt.

„Klönbänke haben in Warnemünde eine lange Tradition. Deshalb haben wir als Warnemünde Verein diese besondere Bank auch unter unser Obhut genommen“, sagt Astrid Voß. Die Vereinsvorsitzende und andere Warnemünder können sich noch an Klönbänke erinnern, die in früheren Zeiten im Ostseebad ihre Standorte hatten. Darüber können Sie, liebe Leser, im nächsten Tidingsbringer nachlesen, der wie gewohnt pünktlich vor Weihnachten erscheint.  Sabine Schubert

Billy Parczyk (r.) und Astrid Voß beim Reinigen der Warnemünder Klönbank, die sich mit Motiven von Hansi Parczyk schmückt. Foto: susa.

De Klaashahns: Warnemünder Shantychor feiert Geburtstag

21. September. Heute wurde so richtig stimmungsvoll gefeiert. De Klaashahns haben den 60. Geburtstag ihres Warnemünder Shantychors gemeinsam mit zwei Gründungsmitgliedern, Weggefährten, Partnerinnen, Mitgliedern von befreundeten Vereinen und Verbänden, Sponsoren und Freunden im Gemeindezentrum Elmenhorst begangen. Klaashahn-Chef Günther Hamann begrüßte die Gäste an diesem wunderbaren letzten Sommertag herzlich und verwies auf die Entwicklung des Männergesangsvereins. „Mit jedem Lied haben wir eine Geschichte erzählt, das maritime Erbe gepflegt und erhalten“, betonte er. Dankesworte gab es an diesem Tag viele. Sie galten vor allem auch Monika Milles, der einzigen Frau in diesem Chor, die mit viel Herzblut als Akkordeonspielerin und musikalische Leiterin den Verein mitgeprägt hat. Bereits seit längerem hatte sie geplant, die musikalische Verantwortung in jüngere Hände zu geben. Und so wurde den Besuchern nun der 23jährige Max Nadzeika als musikalischer Leiter vorgestellt. Der junge Physiotherapeut, der ebenfalls Akkordeon spielt, wurde mit einem Segelschiff beschenkt, symbolisch dafür, dass auch er den Chor sicher um alle Klippen führen soll. „Toll, dass hier im Shantychor Jung und Alt zusammenkommen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich aktiv helfen kann, Traditionen zu bewahren“, sagte der junge Mann. Nach Grußworten von Mitgliedern befreundeter Vereine brachten De Klaashahns stimmungsvolle Lieder und Shantys zu Gehör. Es wurde mitgesungen, geschunkelt und geklatscht. Uwe Jahnke erinnerte an das Jahr 1961, als am Skat-Stammtisch des Warnemünder Segel Clubs einige Männer zusammensaßen und beschlossen, sich einmal wöchentlich zum gemeinsamen Singen von Seemannsliedern zu treffen. Nach einem Jahr folgte der erste Auftritt. „Ich wurde zum Chorleiter bestimmt. War damals 23 Jahre jung. Als ich dann zur See fuhr, mussten andere die Sache übernehmen. Dietmar Bellmann hat dann einen richtigen Chor aus unserer Truppe gemacht“, sagt der Segler. Eine Gründungsurkunde gibt es nicht. Doch einige alte Dinge, die sich im Laufe der Jahre zum Thema Klaashahns angesammelt haben, will er dem Shantychor überlassen. Noch lange haben De Klaashahns mit ihren Gästen zusammengesessen, geklönt und gesungen. Und natürlich auch ein bisschen Werbung gemacht für ihre nagelneue CD mit den neuesten Liedern, die auf keiner der anderen acht CDs zu hören sind.    Sabine Schubert

De Klaashahns haben heute ihren 60. Geburtstag gefeiert und ihre Gäste zum Mitsingen eingeladen. Foto: susa

Ausflugs-Tipps

 Geschichte des Ostrocks in Kröpelin

25. März 2022:. Das Ostrockmuseum Kröpelin ist einen Ausflug wert. Es wurde am 3. Juli 2015 eröffnet. Das Museum ist das erste und bislang einzige in Deutschland, das sich ausschließlich mit der Geschichte des Ostrocks als Teil der Unterhaltungsmusik der DDR und der ehemaligen osteuropäischen Länder widmet.

Eine der Grundlagen für das Museum ist der Fundus des Berliner Vereins „Sechzig-Vierzig“, der seit Jahren versuchte, seine Sammlung an einem festen Ort zu präsentieren. Nach mehrjährigen Bemühungen wurde am 26. April 2013 die Sammlung des Vereins schließlich an das Ostrockmuseum übergeben. Das Ausstellungskonzept entstand unter Beteiligung der Studiengänge Innenarchitektur sowie Kommunikationsdesign und Medien der Hochschule Wismar.

Gemeinsam mit Stadtbibliothek und Stadtmuseum wird das Ostrockmuseum durch die Stadt Kröpelin verwaltet. Die Gestaltung und Betreuung der Sammlung obliegt einem dreiköpfigen Kuratorium, bestehend aus Reinhard Dankert, Rüdiger Kropp und Thomas Lehner.  Das Ostrockmuseum ist ein interaktives Erlebnismuseum. Es ermöglicht dem Besucher einen Einblick in Geschichte und Hintergründe des Ostrocks. So erschließt sich seine Geschichte bei einem Rundgang durch das Museum als Mischung aus Information, Medien und Erlebnis. Dazu gehören auch Veranstaltungen und Sendungen wie etwa Franks Beatkiste vom 25. Oktober 2015, die in Zusammenarbeit mit dem Ostrockmuseum entstand.

Wegen der Vielzahl vorhandener Objekte sowie der räumlichen Begrenzung auf eine Etage entschied man sich gegen eine chronologische Darstellung der Ostrock-Geschichte. Stattdessen wird in jedem Raum ein thematischer Bereich dargestellt, in den dazu vorhandene Objekte und Informationen integriert sind. Ein thematischer Bereich des Museums ist beispielsweise ein Plattenladen. Hier werden Mobiliar und Angebot eines typischen Plattenladens in der DDR gezeigt. Neben multimedialer Information gibt es die Möglichkeit, Langspielplatten aufzulegen und zu hören. Diverse Geräte für das Abspielen von Tonbändern und Langspielplatten werden ausgestellt. Das Wandbild zeigt eine typische Szene aus dem Alltag der DDR. Wenn es begehrte Langspielplatten zu kaufen gab, dann bildeten sich schnell vor den Geschäften lange Schlangen. Das Bild zeigt eine solche vor dem Laden in der Kröpeliner Straße von Rostock Mitte der 1980er Jahre.

Das Ostrockmuseum (Telefon: 038292 82384) befindet sich in Kröpelin in der Hauptstraße 5. Über die B105 erreicht man es von Warnemünde aus in ca. 20 bis 25 Minuten mit dem Auto. 

Öffnungszeiten des Museums: Montag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, Dienstag von 10 bis 12 und 13.30 bis 18 Uhr, mittwochs geschlossen, Donnerstag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, Karfreitag und Ostermontag geschlossen. Der Eintritt in das Ostrockmuseum kostet drei Euro und berechtigt gleichzeitig zum Besuch des im gleichen Haus befindlichen Stadtmuseums.

 

 

Auf der Wanderung durchs Nebel-Durchbruchstal kommt man vorbei am Kneipp-Wanderweg, wo man den Füßen ein wohltuendes Bad gönnen sollte.



Wanderung im Nebel-Durchbruchstal

21. Mai: Mit dem Auto von Warnemünde fährt man - je nachdem, wo man parken möchte - etwa  60 bis 70 km bis zum Nebel-Durchbruchstal. Über die A 19 mit Abfahrt Richtung Krakow am See erreichen wir den Ausgangspunkt der Wanderung.

Es gibt mindestens drei Möglichkeiten die Tour zu beginnen:

  1. Parkplatz vor dem Einkaufsmarkt in Kuchelmiß. Hier kann man sich noch etwas zur Stärkung oder für ein Picknick kaufen.
  2. Parkplatz an der Wassermühle in Kuchelmiß. Die ist aber Corona-bedingt zurzeit geschlossen.
  3. kleiner Waldparkplatz nördlich von Serrahn

Beginnt man beim Parkplatz am Einkaufsmarkt, so führt rechts parallel zur Straße nach Krakow ein kleiner Weg vorbei an drei Wohnhäusern. Dann geht es weiter über eine kleine Brücke, die uns über das Moor in Richtung Wassermühle Kuchelmiß bringt. Man kommt vorbei an den Resten der mittelalterlichen Anlage der Turmhügelburg. Die Wassermühle darf man leider derzeit nur von außen besichtigen und auch die Toiletten sind geschlossen. Man kann aber weiterhin auf dem Gelände die Fischtreppen besichtigen und einen Eindruck von der Strömung der Nebel erleben. Einen kleinen Picknickplatz gibt es dort auch, so dass man sich in der Natur stärken kann. Auf einer Infotafel wird erklärt, wie das Nebel-Durchbruchstal entstanden ist.

An den Resten eines alten Schlosses - es sind nur noch einige alte Skulpturen zu sehen - und den Fischteichen vorbei gelangt man zu einem Hofcafé. Folgt man einem gepflegten Waldweg, dann erreicht man eine Brücke, die nach Serrahn führt. Hier kommt man auch am Waldparkplatz vorbei.

Der Ort Serrahn hat eine kleine Kirche und eine alte Schmiede als Sehenswürdigkeiten zu bieten. Danach sind wir wieder über den Waldparkplatz in Richtung der Nebel gewandert. Aber dieses Mal nicht über die Brücke nach Kuchelmiß, sondern wir haben den Waldweg parallel zum Flüsschen in östlicher Richtung gewählt. Der Weg ist leicht hügelig, aber dennoch gut zu laufen. Ein paar Bänke laden zudem am Weg zum Verweilen ein. Hier hat die Nebel allerdings einen wilderen Charakter. Ihre Strömung kann man von der Brücke aus wunderbar erleben.

Geht man dann weiter geradeaus, gelangt man zum Kneipp-Wanderweg. Er ist aus einem kleinen Nebenarm der Nebel entstanden. Ihn sollte man unbedingt ausprobieren. Der sandige Untergrund tut den Füßen gut und das Wasser ist sehr klar. Aber das Kneippen stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Ein Picknickplatz lädt hier erneut zum Verweilen ein. Der Weg durch den Wald führt dann an den Teichen vorbei wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Der Wald war durch die vielen Anemonen besonders schön in diesem Jahr. Ein herrliches Stück heimischer Natur. Der Weg ist gut ausgeschildert und für die rund 16 km, die wir in aller Ruhe mit einem Picknick bewältigt haben, waren wir gut vier Stunden unterwegs. Für Rollstuhlfahrer ist diese Wanderung allerdings nicht geeignet. Leider konnten wir auch keine geöffneten Toiletten finden..

Für Familien mit Kindern ist diese Wanderung ohne weiteres zu schaffen, gibt es doch überall etwas in der Natur zu entdecken. Jedoch sollten Familien mit Kindern auf den Abstecher nach Serrahn verzichten, weil man dafür an der Straße in den Ort gehen muss.  Unterwegs für aalglatt-Leser war: Hanne Hoppe

 

 

Wismar und seine Schätze

Ein Ausflug in die benachbarte Weltkultur-Stadt

Warum nicht mal Wismar besuchen? Ist nicht weit von der Hansestadt Rostock mit dem Seebad Warnemünde entfernt und eine wunderschöne Stadt mit mächtigen Backsteinkirchen, liebevoll sanierten jahrhundertealten Häusern aus der Gotik, dem Barock und dem Klassizismus.  Tierpark, Museen und ein malerischer Hafen mit Speichern und diversen Restaurants laden zum Bummeln ein. Fischkutter, deren Besatzungen leckere Fischbrötchen und fangfrischen oder geräucherten Fisch anbieten, sind ebenfalls erlebenswert. Die Hansestadt Wismar trägt zu Recht das Siegel des Weltkulturerbes.

Jetzt im noch sonnigen Corona-Herbst zieht es viele Touristen aus scheinbar vor allem südlichen Bundesländern an die Küste. Zumindest ihre Dialekte legen das nahe. Sie beobachten interessiert vom Außenbereich der Hafenlokale das Kommen und Gehen der anderen Touristen sowie das Verhalten der gefräßigen Möwen, die gern im Sturzflug den ahnungslosen Passanten das Fischbrötchen entreißen wollen. Amüsant, wenn die Möwen Sieger bleiben und man das eigene Brötchen schon sicher im Magen hat. Wenn es kein Fischbrötchen sein soll, kann man wunderbar in der Nähe des Alten Hafens am Lohberg im Brauhaus Durst und Hunger stillen. In dem Fachwerkspeicher ist schon 1452 Bier gebraut worden. Allerdings führt eine mehrstufige Treppe ins Gebäude hinein.

Wismar ist aber auch ein lohnendes Besuchsziel, wenn man mit den Enkeln einen Ausflug planen möchte. Sie tauchen in der Altstadt ein ins Mittelalter, sehen mit Giebel- und Traufenhäuser die Architektur vergangener Jahrhunderte und erfahren auf Schrifttafeln oder Plaketten an den aufwändig sanierten Häusern viel über die Geschichte Wismars und ihrer Bewohner.

Ein Ziel sollte unbedingt der 80 Meter unübersehbar hohe Turm der Marienkirche sein. Das einst mächtige Kirchenschiff wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und erfuhr wie etliche Sakralbauten in der ehemaligen DDR dasselbe Schicksal. Die Marienkirche, die Anfang des 14. Jahrhunderts auf den Mauern einer rund 100 Jahre alten kleineren Vorgängerkirche errichtet wurde, fiel 1960 der Sprengung zum Opfer. In Wismar sind wenigstens ihre Konturen wieder sichtbar im Boden entstanden. Teil des Forums an der Kirche ist neben moderner Kunst ein Metallmodell. Es zeigt, wie sich die ehemalige Ratskirche über Jahrhunderte präsentiert hat.

Besonders interessant für Kinder ist aber der 3-D-Film „Bruno Backstein“, der wie die Dauerausstellung „Wege zur Backsteingotik“ im Turm sehr spannend den Bau dieser gotischen Kirche erklärt. Bei einer Führung offenbart sich in 67 Metern Höhe ein wunderbarer Blick über die Altstadt und der Besucher erfährt weiteres Wissenswertes zur Kirche und zur Welterbe-Stadt Wismar.

Vor dem Kirchturm sind Modelle zu sehen, in denen Ziegelsteine geformt worden sind, die für den Bau verwendet wurden. Bruno Backstein erklärt im Film auch, wie die Bauleute es schafften, ohne Kran, dafür mit einem imposanten hölzernen Rad und Seilen die Steine in die Höhe zu transportieren. Der Nachbau dieses Rades vor der Marienkirche verdeutlicht den großen und kleinen Besuchern die meisterlichen Fertigkeiten der mittelalterlichen Baumeister, aber auch das mühevolle Bauen.

Der Film dauert etwa 15 Minuten. Der Eintritt inklusive Turmführung kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Ein Muss ist auch der Besuch der St.-Georgen-Kirche, eine der drei Hauptkirchen und die größte der Hansestadt. Auch sie ist ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik. 1594 wurde sie nach mehrfachen Veränderungen fertiggestellt. Baubeginn soll allerdings schon Ende des 13. Jahrhunderts gewesen sein. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Sakralbau stark beschädigt, aber in der DDR glücklicherweise nicht gesprengt. Nach der Wende wurde die St.-Georgen-Kirche ab 1990 mit Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz und örtlicher Betriebe wiederaufgebaut und 2010 als Gotteshaus und Kulturkirche feierlich wiedereröffnet. Kultur findet auch jetzt statt. So gastiert Ben Becker am 30.Oktober mit „Ich, Judas“. Viele weitere Veranstaltungen sind geplant – sofern Corona es zulässt.

Die Aussichtsplattform Von St.-Georgen in 35 Metern Höhe bietet einen eindrucksvollen Rundblick auf Wismar, die Gassen und Straßen der Altstadt, die Ostsee, den Hafen und die MV-Werft. Die Fahrt mit dem Lift kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 6 Jahre fahren gratis.

Neben der Kirche liegt der Fürstenhof, die im 16. Jahrhundert errichtete Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar. Ein Blick in den Innenhof lohnt sich. Heute beherbergt das schön sanierte Bauwerk das Amtsgericht der Hansestadt.

Bei einem Gang durch die Altstadt gibt es viele weitere lohnende Ziele. Doch wer sich die Ausstellung und die Einrichtung in dem sehr informativen Welt-Erbe-Haus an der Lübschen Straße angesehen hat, sollte noch an der Grube entlangspazieren. Sie ist eines der ältesten städtischen Wasserläufe Deutschlands und dann in einem der Cafés am Marktplatz Füße und Kopf entspannen. Auch dort gibt es mehrere historische Bauwerke zu bewundern. Schließlich ist die Stadt nicht umsonst von der UNESCO ausgezeichnet worden. Und weil man an einem Tag nicht alles Sehenswerte in Wismar erleben kann, sollte man sich - solange das Wetter mitspielt – unbedingt noch einmal auf den Weg dorthin machen.

Doch was hat dem zehnjährigen Theo am besten in der ehrwürdigen Hansestadt gefallen? „Der Blick von der Georgenkirche war cool.“ Eigentlich wollte er die Wendeltreppe zur Plattform hochsteigen. Doch die war gesperrt, weil man in Corona-Zeiten dort keinen nötigen Abstand halten kann. „Aber auch der Film in dem anderen Kirchturm war wirklich spannend“, empfiehlt Theo.

Unterwegs für aalglatt-Leser war: Ingrid Feuerstein

Die Marienkirche und St.-Georgen-Kirche öffnen von Oktober bis März täglich von 10 bis 16 Uhr. Der Turm von St. Marien kann nach Anmeldung (Telefon: 03841-2510) bestiegen werden.

Ãœber die Rapsfelder hat man einen tollen Blick auf den Leuchtturm Bastorf.

Rund um den Leuchtturm Bastorf

13. Mai: Unser Ausflug führt von Warnemünde nach Bastorf. Mit dem Auto erreicht man den dortigen Leuchtturm in etwa 45 Minuten. Die Fahrt führt in diesen Tagen vorbei an herrlich blühenden Rapsfeldern, die so richtig tolle Fotomotive bieten. Rasch ist der Parkplatz am Leuchtturm erreicht.  Der Turm befindet sich zwischen den Ostseebädern Kühlungsborn und Rerik und oberhalb von Kap Bukspitze, weshalb er auch Buk genannt wird.

 Diese Landspitze weist eine Geländehöhe von rund 78 Metern über dem Meeresspiegel auf. Die Höhe des Leuchtturms beträgt 20,8 m, sodass sich eine Gesamtfeuerhöhe von etwa 95,3 m ergibt. Somit ist der Leuchtturm Buk zwar einer der kleinsten deutschen Leuchttürme, hat aber das höchste Leuchtfeuer, dass an den deutschen Küsten zu finden ist.  Während er für die Seefahrt eine notwendige Navigationshilfe ist, hält er für Besucher nach dem Erklimmen der 55 Stufen einen grandiosen Ausblick bereit. Schaut man in nordöstliche Richtung, kann man das heimische Warnemünde sehen. Bei einem Blick nach Westen entdeckt man  Rerik und die Wismarer Bucht  Bei klarer Sicht soll man sogar die Insel Fehmarn  und dänische Inseln sehen. Leider ist der Turm derzeit aber für Besucher noch geschlossen.

Nicht so tragisch, denn wir umwandern ihn ganz einfach Die Strecke beträgt etwa 4,8 Kilometer, die auch für nicht so professionelle Wanderer machbar ist.  Start und Ziel ist für uns der Parkplatz unterhalb des Leuchtturms. Auf einem schmalen Pfad mit einer tollen Aussicht geht es entlang des Parkplatzes in Richtung Kägsdorf. Weiter führt unsere Tour auf der Straße durch den Ort, der durchaus interessante Häuser aufweist. So beispielsweise ein Gutshaus auf der rechten Seite.  Am Ende des Ortes führt eine schmale  Straße in Richtung Kühlungsborn,  bevor uns dann der erste Weg rechts wieder zum Leuchtturm bringt .

Angekommen, lohnt es sich den Picknick-Korb auszupacken oder unbedingt das Cafe Valentins zu besuchen, das ab 28. Mai freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr wieder geöffnet ist und wo man endlich wieder den  leckeren Kuchen genießen kann. Nach unserer Stärkung  geht es wieder abwärts bis zum Parkplatz. Und schließlich gut gelaunt zurück nach Warnemünde. Unterwegs für aalglatt-Leser war: Doris Reiber

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