Land und Leute

Bautagebuch  (63 – Das Letzte)

Landessportschule ist startklar

22.Mai Sie waren alle gekommen: die Architekten, die Ingenieure, Bauleiter der über hundert Firmen und Handwerksbetriebe, ehemalige und heute noch sehr aktive Sportler mit den Sportfunktionären aus unserem Bundesland, die Ministerpräsidentin aus Mecklenburg/Vorpommern, der Ministerpräsident aus Nordrhein/ Westfalen, die Rostocker Oberbürgermeisterin, ein Vertreter des Internationalen Olympischen Komitees, Bundestags- Landtags- und Bürgerschaftsabgeordnete – einfach alle, alle, die nach drei Jahren gespannter Erwartung und Vorfreude  bei der Einweihung und der Inbetriebnahme der Landessportschule in Warnemünde dabei sein wollten. Eine Freude zu erleben, wie jeder Mitarbeiter der Schule Gastgeber par excellence war!

Für unsere kleine zwei-Frauen-Redaktion „aalglatt“ ist es ein besonderes Erlebnis dieser Einweihung gewesen, dass wir viele Interviewpartner unserer sage und schreibe 62 Bautagebücher wiedertrafen, die uns freudestrahlend begrüßten und glücklich über das gemeinsam Geschaffene waren. Unerwartet derjenige, der mit Manuela Schwesig am 13.Mai 2022 den Grundstein legte und die Zeitkapsel versenkt hatte – der Polier vom Warnemünder Bau, Dirk Aulerich. Stolz, voller Bescheidenheit, dem der „große Bahnhof“ im Konferenzsaal der Schule gar nicht so angenehm war und froh, dass ihn niemand außer mir in Zivil erkannt hatte. „Viele Gedanken gehen mir hier heute durch den Kopf. Es scheint, als wäre die Grundsteinlegung erst gestern gewesen. Es gab am Bau ja nicht nur Sternstunden. Unser Betrieb lag glücklicherweise  immer im Plan. Ich bin froh, hier mit Hand angelegt zu haben.“ Der Bauleiter Jens Düring ergänzt, dass Dirks Sohn Simon ganz in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Er ist mit seiner Maurerlehre im 2.Jahr!

Natürlich werden bei dieser heutigen Einweihung der Landessportschule, in der Breiten- und Spitzensport zu Hause sein werden,  auch viele Zahlen genannt. Davon nur einige:1-Feld Sporthalle mit 76 Umkleideplätzen, 1 Kraftraum mit 20 Stationen, 1 Sauna mit 16 Plätzen, Bootshalle mit Werkstatt und Trockenraum, 1 Vollküche für bis zu 300 Essenportionen, 120 Bettenplätze in 53 Zimmern und Apartments, bis zu 380 Plätze in Besprechungs- und Konferenzräumen, 44 PKW- und 24 Fahrradstellplätze, großformatige, ausdrucksstarke maritime Gemälde, die tatsächlich den Staub von der gestressten Seele pusten, wie ihr Künstler Michael Frahm sagt. Nicht zu übersehen die sorgsam aufgearbeitete Textilarbeit von Susanne Buch, die Jahrzehnte im alten Speiseraum hing und nun dem Foyer eine gemütliche Atmosphäre verleiht.

Im Überschwang der Gefühle am heutigen Tag, das bei uns eine viel gelesene Serie  zu Ende geht, und wir unmittelbar teil hatten am Entstehen dieser überaus attraktiven Sportstätte vor unserer Haustür, ist nur noch zu sagen:

 Gucken Sie sich das Gebäude innen und außen an – am 12.Juni, dem Tag der Offenen Tür von 14.00 bis 18.00 Uhr!

Monika Kadner  

 

 

Die Jugendsportschule ist eröffnet! Politprominenz durchtrennt das rote Band. Foto,: mkad

Konzerte, Party und Brunch

Rostocker Hanse Sail: Münchner Matrosen entern Schoner

20. Mai: Mit gesetzten Segeln die Ufer der Warnow vorbeiziehen lassen, den Sonnenuntergang über der Ostsee bestaunen und dabei Live-Musik der Extraklasse erleben: Im Rahmen der 34. Hanse Sail, die von 7. bis 10. August 2025 in ganz Rostock gefeiert wird, gibt es an Bord der Teilnehmerschiffe mehr Kulturprogramm als jemals zuvor. Die Törns können jetzt gebucht werden.

„Seit jeher gehören Musik und Maritimes zu der Hanse Sail, aber noch nie gingen diese beiden Elemente so sehr Hand in Hand wie in diesem Jahr", sagt Bettina Fust, Leiterin des Hanse Sail Büros. Ein bereits etabliertes und sehr beliebtes Angebot sind die Ausfahrten mit der Band Keimzeit auf der Kogge WISSEMARA. Auch in diesem Jahr sticht die Band um ihren charismatischen Sänger Norbert Leisegang wieder zu vier Törns über die Warnow in See. „Diese Tickets sind in Windeseile ausverkauft. Wir haben nur noch wenige in der Vermittlung", berichtet Fust.

Maritime Tradition aus Bayern?

Also wird das Erfolgskonzept ausgebaut. So begrüßt das maritime Großevent auf dem niederländischen Schoner GULDEN LEEUW zur Tagesausfahrt am Donnerstag, 7. Mai, den Münchner Matrosenchor. München und Matrosen? Passt das? „Und wie! Die Männer haben ordentlich etwas auf dem Kasten", weiß Kulturmanager Olaf Nückel zu berichten. Wer sich selber davon überzeugen will, kann Tickets buchen.

Auf dem schwedischen Gaffelschoner INGO ist Seemann Loschi bei der Tagesausfahrt am Sail-Donnerstag, den 7. August, mit an Bord. Er begeistert seit Jahren sein Publikum mit vielen bekannten maritimen Liedern und seinem einzigartigen Humor, mit spaßigen Anekdoten und überdrehtem Seemannsgarn. Karten für die Ausfahrt, bei der Begrüßungsgetränk und Buffet inklusive sind, gibt es bereits.

Dixieland oder House?

Ebenfalls am Donnerstag erleben die Mitsegler auf der TRE HJÄRTAN die mobile Jazzband „The Marching Saints" aus Rostock. Die Musiker spielen Dixieland und Swing und werden damit das Deck des schwedischen Schoners in ein Tanzparkett verwandeln.

Bei der Abendausfahrt am Sail-Freitag, dem 8. August, bekommen die Gäste der MARE FRISIUM - passend zum Sonnenuntergang auf der Ostsee – chillige Housebeats und entspannte Weltrhythmen mit DJ A-Rock zu hören. Auch am Sonntag, dem 10. August, werden Tagesausfahrten noch einmal von Musik begleitet. Auf der TRE HJÄRTAN spielen Entertainer Alfred S. und sein singendes Saxophon unter anderem Evergreens, Schlager und Oldies aus acht Jahrzehnten.

Flying Bufett und musikalischer Brunch

Und auf dem niederländischen Segler GULDEN LEEUW wird das Flying Buffet vom Duo „Frühstücksbeat" begleitet. Die beiden Musiker versprechen Beatmusik im originalen Dress der 60er Jahre – ausschließlich mit deutschen Texten zum Mitsingen und Mittanzen. Auf der BELEM, der französische Stargast unter den diesjährigen Teilnehmerschiffen, ist im Rahmen des Sail-Brunches ebenfalls ein musikalisches Programm geplant. Wer sich dies nicht entgehen lassen möchte, kann HIER zuschlagen.

Auch die MS KOI wird wieder in Rostock anlegen und von Donnerstag bis Samstag bei vier verschiedenen Ausfahrten für Partystimmung sorgen. Unter anderem bietet das Eventschiff erstmals die Reihe „Mamagehttanzen" an, bei der alleine Mütter die Möglichkeit bekommen, für ein paar Stunden dem Alltag zu entfliehen.

Eine besondere Symbiose

„Wir wollen bei der Hanse Sail unvergessliche Erlebnisse anbieten. Durch die Verbindung von Musik und Ausfahrt entsteht nochmal eine ganz besondere Symbiose. Ich freue mich, dass wir dieses Jahr eine derartige Vielfalt anbieten können", sagt Bettina Fust.

 

 

 

 

Richtig gut essen in der Landkombüse Am Moor

17. Mai: Landkombüse Am Moor nennt sich die gastliche Oase, die vor wenigen Wochen im Vereinsheim der Kleingartenanlage im Moor in Warnemünde eröffnet hat. Aalglatt-Redakteurin Sabine Schubert hat sich mit drei Feinschmeckern auf den Weg in den Wiesenweg gemacht, wo Anne-Katrin Andolfi dem Quartett zunächst noch auf der Terrasse im strahlenden Sonnenschein das bestellte Bier servierte. 3,90 Euro für 0,3 Liter. Wir sind verblüfft. Am Strom haben wir für den Gerstensaft in gleicher Menge und gleicher Qualität schon 5,20 Euro hingelegt. Als die Sonne nach 18 Uhr hinter den Bäumen der Anlage verschwindet, wird es kühl an diesem Maientag. Trotz der bereitliegenden Decken packen wir unsere Siebensachen und ziehen um ins Innere der Kombüse. Nanu, nana, irgendwie alles flott und frisch gemacht. Der neue Betreiber der zum Vereinshaus gehörenden Gaststätte ist Marcus Graetz. Seine Lebensgefährtin Anne-Kathrin Andolfi ist die Wirtin, ihr Sohn  Stefano (21) der Koch. Dessen Partnerin Sarah gehört ebenfalls zum Team. Die 45-jährige Anne-Kathrin, die viele Jahre im Jagdschloss Gelbensande gearbeitet hat und die – wie sie uns auf Nachfrage zur Ihrem Nachnamen verrät, mit einem Italiener verheiratet war – ist allerbester Laune. „Hier in unserer Landkombüse gehören vor allem Einheimische zu unseren Gästen. Ja, hier kommt die Nachbarschaft einschließlich der Kleingärtner zusammen. Auch Mitarbeiter aus dem nahegelegenen Technologiecampus schauen gern bei uns ein“, sagt die Gastronomin. Dankbar ist sie dem Kleingartenverein, der es mit seiner moderaten Miete ermöglicht, die Preise für Getränke und Speisen im vergleichsweise normalen Bereich zu halten.

Bis in den Oktober hinein gibt es in der Landkombüse, die auch Catering anbietet und Familienfeiern kulinarisch ausrichtet, keinen Ruhetag. Gut ankommt der von Montag bis Sonntag täglich wechselnde Mittagstisch von 11.30 bis 14 Uhr. Eine Vorspeise kostet 4,50, ein Hauptgang 7,20 und ein vegetarisches Gericht 6,90 Euro.  Mittwochs bis freitags ist bis 21 Uhr, sonnabends und sonntags von 12 bis 21 Uhr geöffnet. Kaffee und Kuchen am Nachmittag und frische deutsche Küche am Abend sind Programm.

Wir ordern zweimal die Scholle mit Bratkartoffeln, einmal mit, einmal ohne Speck, das Schnitzel mit Bratkartoffeln ohne Speck und einmal das Tagesangebot – Nudeln mit Filettspitzen, Spargel, Parmesan und Rucola für 18,90 Euro. Wie es sich gehört, kommen alle Gerichte zur gleichen Zeit. Mann oh Mann, was für riesige, dicke Schollen. Dazu die hausgemachten Bratkartoffeln nebst frischem Gurkensalat. Und auch das Schnitzel kann sich essen lassen. „Also mein Tagesangebot, echt lecker“, schwärmt Feinschmeckerin Carola. Unser Fazit: Frischer geht’s nimmer. Aufmerksamer Service. Große Portionen. Alles lecker. Der Preis stimmt. Wir kommen wieder.

Reservierungen unter: ? 0176-23924948, E-Mail: landkombuese@gmail.com

 

 

 

Bautagebuch (62), das vorletzte!

Ziel  in Sicht  für neues Zuhause des Sports

15. Mai: Ein Prachtbau ist‘s geworden! Hoffnungsvoll erträumt, geahnt, über vier Jahre Schritt um Schritt das Wachsen verfolgt, ist diese Landessportschule, das neue Wahrzeichen auf der Mittelmole. Tausendfach ist Hand angelegt worden, um dieses neue Zuhause für den Sport zu schaffen.

 Unmaßgeblich zwar unsere Minimeinung, aber auch die aalglatt-Redaktion ist heute begeistert - mit ihren sage und schreibe 62 (!) Bautagebüchern über diese vier Jahre hinweg. Sie hat diesen Weg des Bauens für die Sportfamilie in unserem Bundesland mit Flauten und kräftigem, mit gutem Wind verfolgt 

Nun ist die Zielgerade eingeläutet.

„Eingewohnt“ haben bereits der Handballverband M/V, die Sportjugend, als  Tagungs- und Übernachtungsgäste. Erste Segler für die Klasse der 5 05er werden erwartet, die ihre German Open  Klassenregatta im Revier vor Warnemünde austragen.

Eingearbeitet haben sich natürlich der Schulleiter Jörn Etzold, der über vier Jahre immer optimistisch Bauleiter h.c. war, sowie die Verwaltungscrew mit Wirtschaftsleiterin Cathrin Cornelius.

Nichts geht ohne eine gute Küche, denn auch bei  Sportlern und Gästen geht die Liebe zum Sport und zum Wohlfühlen durch den Magen.  Dafür steht Roman Mundy mit seinen Ideen und seinem Können  in der hochmodernen Küche parat. Mit dabei auch Gabi Otto, die seit 2002 bereits zum Küchenteam im alten Clubhaus der Segler gehört.  Es kommt wie aus einem Mund beim Rühren, damit der Milchreis nicht ansetzt: Trotz modernster Küchentechnik kochen bleibt kochen  -  und das Leibgericht der Sportler, Kochklops, wird auch weiterhin auf dem Speiseplan stehen.

Blitzsauber strahlen schon jetzt die Unterkünfte für 124 Personen, die Tagungsräume, die Flure, die Terrasse, die Clubecken, das Foyer, die Bootshalle, der Kraftraum – einfach alle Einrichtungen . Ein Reinigungsgeschwader legt dafür mit Herz und Verstand seine Hand an. Emma Gießler hat ihren Ehemann gleich mit ins Boot geholt, damit sie sich mit den Schichten abwechseln können, um ihre dreijährige Tochter Luise jederzeit gut umsorgen zu können. „Es macht total Spaß hier zu arbeiten. Natürlich ist viel zu tun, nicht nur zu reinigen, auch u. a. bei Veranstaltungen  zu helfen  Es ist eine besondere Atmosphäre hier im Haus für den Sport,“ so die junge, hochgebildete Frau, in perfektem Deutsch, die in Honduras  geboren wurde.

Andreas Bluhm, Präsident des Landessportbundes, und Torsten Haverland, der Geschäftsführer, sind sich einig: „Ein großes Vorhaben ist Wirklichkeit geworden. Die neue Sportschule Warnemünde – unser Leuchtturmprojekt, ein Ort voller Energie, Begegnung und Zukunft – ist startklar.“                            Monika Kadner

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 

Rostock Offshore Quartier in den Startlöchern

12. Mai: Auf einer rund 25.000 Quadratmeter großen Fläche auf dem Gelände des Warnemünder Werftbeckens, das die Hansestadt Rostock 2016 von der insolventen Lloyd Werft gekauft hat, will 50Hertz das Rostock Offshore Quartier (ROQ) mit einer Investitionssumme von 90 Millionen Euro errichten. Darüber wurde heute während eines Pressegesprächs im DockInn informiert. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Marinearsenal und zur Neptun Werft entsteht ein multifunktionales Gebäudeensemble mit Büros, Werkstätten und Materiallager direkt an der Kaikante. Dr. Dirk Biermann, Chief Operations Officer von 50 Hertz, spricht von einem „architektonisch ambitionierten Ensemble“, das an diesem maritimen Standort errichtet wird. Gewonnen hat eine europaweite Ausschreibung das Rostocker Architekturbüro Bastmann + Zavracky, das bereits das benachbarte Kreuzfahrtterminal entworfen hat. Im südlichen Teil des Geländes entsteht das 50 mal 50 Meter große, lichtdurchflutete fünfgeschossige Bürogebäude, das 180 Mitarbeitern Platz bietet. Diese arbeiten im Maritimen Coordination Center (MCC), das den Einsatz von Schiffen und Hubschraubern plant, den Seeraum überwacht und bei Havarien oder Unfällen das maritime Krisenmanagement übernimmt. Weiterhin dort angesiedelt wird das Offshore Control Center (OCC), eine Leitwarte zur Steuerung und Überwachung der Umspannwerke auf dem Meer mit einer rund-um-Bereitschaft.

An diesen Zweckbau schließt sich zur Ostsee hin die 190 Meter lange Lager- und Logistikhalle, in der unter anderem Seekabel für Reparaturen vorgehalten werden. Das Lager wird mit zwei Kranbahnen für bis zu 20 Tonnen Schwerlast ausgestattet. Außerdem werden in der Halle ein Leichtlast- und Verbrauchslager, Werkstätten sowie ein Zoll-Deklarationsbereich untergebracht. Am Hafenkai des Rostock Offshore Quartiers können bis zu 200 Meter lange Versorgungsschiffe anlegen. Zudem finden dort zwei sogenanntge Crew Transfer Vessel für den Personaltransport zu den Offshore Plattformen Platz. 

Auf aalglatt-Nachfrage sagte Bereichsleiterin Nadja Ballauf, dass die Außenanlagen öffentlich zugänglich sein werden. Allerdings käme es zu Einschränkungen dann, wenn Waren über die Kaikante gehen.

2028, so Biermann, wolle man „einziehen“. Das setzt voraus, dass Rostock, das sich ganz klar auf erneuerbare Energien fokusiert, zunächst eine ganze Reihe von Vorarbeiten realisiert. Wie OB Eva-Maria Kröger sagte, sei der Erbbaurechtsvertrag mit dem Unternehmen abgeschlossen, die Baugenehmigung allerdings liege noch nicht vor. Dennoch sei man auf der Zielgeraden; bis Ende Juni soll das Planfeststellungsverfahren erfolgt sein. Es sei sehr herausfordernd, ein so altes Hafenbecken zu sanieren. Dankbar sei man dem Land MV, das das Vorhaben mit 67 Millionen Euro unterstützt.

Bis zum geplanten Baubeginn 2026 sind von Seiten des Hafen- und Seemannsamtes  Abrissarbeiten und Altlastensanierungen durchzuführen. Um die Zeit bis 2028 zu überbrücken, errichtet 50 Hertz auf einer 10 000 Quadratmeter großen, angemieteten Fläche in unmittelbarer Nähe eine Containeranlage. Diese, so Nadja Ballauf, hoffe man im Juni beziehen zu können.   Sabine Schubert

 

Warum 50 Hertz in Warnemünde baut: Neben der Zentrale in Berlin und dem Regionalzentrum Mitte in Neuenhagen bei Brandeburg wird der Warnemünder der drittgrößte 50-Hertz-Standort sein. Das Rostock Offshore Quartier befindet sich in unmittelbarer Nähe zum offenen Meer und ist daher ein idealer Standort für die Betriebsführung der elektrotechnischen Anlagen auf der Ostsee und an Land. Aktuell sind für die Windparks Baltic 1 und Baltic 2, Wikinger, Arkona, Arcadis Ost 1 und Baltic Eagle schs Offshore Plattformen und Netzanschlussysteme in Betieb, in den nächsten Jahren kommen drei Plattformen für die Windparks Gennaker und Windanker sowie nach 2030 eine Konverterplattform für das Projekt Ostwind 4 hinzu. Das erfordert einen erhöhten Personal- Logistik- und Materialaufwand für Wartung und Betrieb der Anlagen.

 

 

 

So soll sich das künftige Rostock Offshore Quartier nach den Entwürfen des Rostocker Architekturbüros Bastmann+Zavracky präsentieren.

Retter sind bereit

12. Mai: Es riecht auf Turm 3 noch nach Farbe, das wendige und schnelle Quad fährt noch mit erster Tankfüllung, doch der Strandvogt Stefan Bischoff ist schon knusperbraun von seinen Patroullien seit April und die beiden diensthabenden Rettungsschwimmer  Isabell Mundo und Lucas Schehrer haben sich während ihrem ersten Dienst- Wochenende auf dem Hauptturm  (3) der Wasserwacht bereits bestens mit den Gegebenheiten vertraut gemacht.

Es kann losgehen mit der Badesaison am Strand. Die Retter sind bereit!

„200 Ehrenamtliche sichern von der Stolteraa bis Rosenort in dieser Saison den 16 Kilometer langen Strand ab. In der Hauptsaison auf allen zwölf Rettungstürmen", berichtet  Lukas Knaup vom DRK Kreisverband, der sich für die Sicherheit der  Badenden in der Ostsee vor unserer Haustür verantwortlich fühlt. Digitalisierung hält auch auf den Türmen Einzug und ein neuer Jet-Ski lässt die Rettungsschwimmer noch schneller zu Hilfesuchenden eilen, erfahren wir. Knaup ist froh, dass für „seine“ ehrenamtlichen Frauen und Männer, die immer wieder und gerne und oft aus dem gesamten Bundesgebiet kommen, in Markgrafenheide sieben Ferien-Finnhütten für ihre Unterbringung von der Tourismuszentrale bereit gestellt sind. Nach und nach werden diese ab 2026  grundlegend saniert. Und noch eine gute Nachricht vor dem Saisonauftakt: ab dem Jahr 2026 sollen zehn neue und modern Rettungstürme die Sicherheit an den Stränden und auf dem Wasser weiter verbessern.

Altbekannt  aber immer wieder neu!

- Kinder sollten schon bei Betreten des Strandes auf die Schilder am Aufgang hingewiesen werden. Sollte das Kind sich verlaufen, wissen die Rettungsschwimmer beim Zeichen der Robbe, dass sie am Strandaufgang 13 die Kleinen finden können. .

- Nicht die Retter, sondern die Eltern tragen aber die Verantwortung für die Aufsichtspflicht  ihrer Lütten

- Der Strandvogt  ist  Ordnungshüter und Vollzugsbeamter. Er kann neben freundlichem Ermahnen auch empfindliche Strafen aussprechen.

- Das Betreten der Buhnen ist verboten

- Baden ist in der Nähe der Westmole streng untersagt. Entsprechende Schilder – so versichert man uns – werden  noch in dieser Woche installiert.

- Achtung vor den räuberischen Möwen. Sie dürfen  auch hier nicht gefüttert werden

Ein Ablesen des  QR-Codes auf den 300 neuen Schildern an den Strandaufgängen kann von uns als Urlaubslektüre am ersten Tag im Strandkorb empfohlen werden, um sorglos Strand und Wasser genießen zu können.                                                                                         Monika Kadner

 

 

  

Seit vergangenem Sonnabend stehen sie auf Wacht, die 22-jährige Isabell Mundo und Lucas Scheurer (27) aus Erlangen. Foto: mkad

Viel Platz für Vereine und Familenfeiern 

10. Mai: Seadevils nennen sich die Westerntanz-Freunde, die sich seit vielen Jahren regelmäßig im Saal des Vereinsheims der Kleingartenanlage Am Moor im Wiesenweg treffen und ihrem Hobby nachgehen. „Von unseren 18 Mitgliedern sind vier Männer, alles andere Frauen“, sagt Billy Parczyk. Sie und die anderen Seeteufel freuen sich über die Umgestaltung des Saals. „Auch die neuen Schließfächer, die sich hier jeder Verein oder jede Gruppe mieten kann, die sind toll. Eine gute Idee“, findet die Warnemünderin. 20 Euro pro Jahr beträgt die Miete für solch einen abschließbaren kleinen Schrank, sagt Ondra Kitzerow, der Schatzmeister des Kleingartenvereins Am Moor und seit geraumer Zeit auch Vorsitzender des neugegründeten   Fördervereins „Begegnungsstätte Am Moor“ ist. Bisher, so Ondra Kitzerow, wurden rund 20 000 Euro in den Saal investiert. Unterstützung kam von der Ehrenamtsstiftung, vom Ortsbeirat für Warnemünde und Diedrichshagen und mehreren Sponsoren. Einen beachtlichen Teil des Geldes haben die Kleingärtner selbst erwirtschaftet, in dem sie auf dem Warnemünder Weihnachtsmarkt ihren leckeren Apfelsaft verkauft haben. Zu den Anschaffungen gehören auch 80 nagelneue Stühle, weitere sollen erworben werden. „Zu Veranstaltungen wie beispielsweise Buchlesungen können wir mehr als 100 Stühle aufstellen. Sind Tische gewünscht, finden entsprechend weniger Leute Platz. Auch ein Beamer steht zur Verfügung. Verdunkelnde Gardinen wollen wir noch anbringen“, umreißt der Vereinschef weitere Vorhaben. Genutzt werden kann der Saal von allen interessierten Vereinen gegen eine kleine Spende, aber auch von Privatpersonen beispielsweise für Familienfeiern aller Art. Das Team der im Vereinsheim ansässigen Landkombüse sorgt auf Wunsch für das leibliche Wohl.

Richtig gut angenommen wird die Jam Session am Moor, die kürzlich bereits ihre zweite Auflage erlebt hat. Rund 40 Akteure und mehr als 80 Gäste waren gekommen. Ein weiterer Termin steht bereits fest: 20. Juni 2025. Wer ein Instrument spielt oder gern singt und sich außerhalb seiner vier Wände mal ausprobieren möchte, der ist dort sehr willkommen.

Wer mehr erfahren möchte über das Engagement der Kleingärtner am Moor auch bezüglich ihres neugestalteten Saals, der ist auf der Ortsbeiratssitzung am Dienstag, 13. Mai, um 18.30 Uhr in der Ripka-Cafeteria in der Friedrich-Barnewitz-Straße 5 genau richtig.

Dort wird vielleicht auch noch einmal daran erinnert, dass sich Warnemünder Vereine und zahlreiche Bürger seit Jahrzehnten eine Begegnungsstätte im Ostseebad wünschen. Das Begehren wurde seitens der Rostocker Bürgerschaft immer wieder abgeschmettert. In anderen Stadtteilen mit sozialen Brennpunkten sei solch ein Ort viel notwendiger. Nun also hat der Vorstand der Kleingartenanlage Am Moor ein Angebot geschaffen, das genutzt werden kann und sollte.  Sabine Schubert

 

Im neugestalteten Saal der KGA Am Moor trafen wir Ondra Kitzerow, Wirtin Anne-Kathrin Andolfi sowie die Seadevils Billy Parczyk, die auf die neuen Schränke aufmerksam macht, Anke Kayser und Astrid Niehoff. Foto: susa

Munch-Haus: der Hof ist ein wahres Kleinod

30. April: Das würde Edvard Munch (1863 - 1944)  gewiss gefallen: Im Hof des Hauses Am Strom 53, in dem er 1907 den bereits um 1800 gepflanzten Birnbaum nebst den Warnemünder Lotsen Carl Nielsen malte, macht sich ein erst vor wenigen Monaten in die Erde gesetzter genetischer Nachkömmling prächtig. Die unglaublich vielen Blüten jedenfalls sprechen dafür. Ringsherum wurde nun der kleine Hof komplett neugestaltet. Ein guter Grund, Sponsoren, Nachbarn sowie beteiligte Firmen am Dienstagabend zu einer kleinen Feierstunde bei bestem Frühlingswetter nebst Sonnenschein einzuladen. Ulrich Groß, im März gewählter Vorsitzender und langjähriges Vorstandsmitglied des Vereins Munch Haus Warnemünde e. V., erinnerte daran, dass der berühmte norwegische Maler während seiner Aufenthalte in Warnemünde in den Jahren 1907 und 1908 unheimlich produktiv war und  64 große Ölbilder geschaffen hat. Vier von ihnen haben nun als Replike, die in einem Glas-Keramik-Druckverfahren hergestellt und auf Sicherheitsglas aufgezogen worden sind, auf einer Hof-Wand ihren Platz gefunden. Sie alle zeigen Warnemünder Motive und sind als Originale in Oslo zu sehen.  Das realisierte Gesamtprojekt umfasste ein Volumen von rund  35.000 Euro. Geld, das ein etwa 70 Mitglieder zählender Verein nicht aufbringen konnte. Genutzt werden konnten Mittel des „Bürgerfonds Kultur des Landes M-V“ sowie großzügigen Spenden stadtgesellschaftlicher Organisationen - darunter die Jahresköste der Kaufmannschaft zu Rostock, die Stadtwerke Rostock AG, die OSPA-Stiftung, der Lions und der Rotary Club in Warnemünde sowie weitere Unternehmen und Privatpersonen. Eine im Hof angebrachte Tafel nennt all jene, die das Vorhaben unterstützt haben. „Wir freuen uns auf viele Gäste in unserem Haus und im kleinen Innenhof“, wirbt Groß für einen Besuch Am Strom 53. „Auch wenn wir nur an drei Tagen in der Woche – freitags bis sonntags – geöffnet haben, die Zahl der Besucher steigt stetig. Unter ihnen snd auch viele Passagiere von Kreuzfahrtschiffen. Ja, wir haben uns zu einem wirklichen Tourismusmagnet entwickelt“, freut sich der Vorsitzende.  Zu den weiteren Plänen gehört die Schaffung eines Künstlerpfades durch Warnemünde, der derzeit zunächst virtuell gegangen werden kann. In der Perspektive soll dieser ganz real existieren und vom Munch Haus beispielsweise zum ehemaligen Rohn Hotel (Germania), in dem Munch die Reihe "Das grüne Zimmer" gemalt hat, führen. Bei wunderbarer Musik, dargeboten von Leon Zeug, bei einem Glas Wein oder Saft gab es viele gute Gespräche. Einige der Gäste kleideten sich sogar in besondere T-Shirts. Sie zeigen Motive von Bildern, die Munch in Warnemünde geschaffen hat. „Diese wurden in Bio-Baumwolle für das Warnemünder Munch-Haus in Portugal hergestellt. Sie gibt es weltweit nur bei uns“, versichert Galeristin Rita Helm, die über Munch und sein Schaffen unglaublich spannende Geschichten erzählen kann.  Sabine Schubert

Öffnungszeiten:  vom 2. Mai bis 6. Juli jeweils freitags bis sonntags von 12 bis 17 Uhr 

Beim Besuch des Munch-Hauses Am Strom 53 lohnt sich unbedingt ein Gang in den neugestalteten Hof. Foto: susa

Heide geht von Bord

8. April: Es war schon ein besonderer Donnerstag, dieser 3.April. In der Vogtei hatte sich wie seit 22 Jahren die Frauen des Chors SingManTau zur Probe getroffen. Zur Probe? Nein. Es  war nun Gewissheit, dass die Chorleiterin an diesem Abend ein letztes Mal in dieser Funktion inmitten ihrer 25 Frauen saß. Heide Mundo verabschiedete sich aus dieser fröhlichen, bunt zusammen gewürfelten Sängerinnen-Runde. Eigentlich wollten alle nur Spaß am Gesang haben, als sie sich mit ihren aufmunternden Liedern nach der Knurrhahnrunde (hier wurde kräftig nach der Wiedervereinigung geknurrt, wenn etwas in unserem Örtchen nicht rund lief) mit weiblicher Toleranz in die Diskussionen einmischten. Getreu nach dem Motto des Kanons: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder!“

Was waren das nur für tolle Männer: Gerhard Lau, der mit seinem Optimismus, der Toleranz und Geradlinigkeit in den Gesprächsrunden viele Warnemünder ansteckte, und  der Musiker Fritzing Roggelin, der nun wieder jemanden kannte, der die sangesfreudigen Weibsen aus der Runde zu einem Chor formen könnte. Heide Mundo wäre die richtige: Musiklehrerin, Sängerin, gefragte Solistin am gesamten Ufer der Ostsee.  Und sie is ne Plattdüütsche!

Heide nahm die Herausforderung an, aus Enthusiasten Stimmen zu formen, die heute den vierstimmigen Frauenchor SingManTau ausmachen., das Pendant zu den Shanty- Chören der Männer.

In der Laudatio auf ihre Chorleiterin sagen die Frauen am vergangenen Donnerstag u.a.: „Singen war und ist dein Leben. Du hast uns mit Deiner Leidenschaft angesteckt. Wir haben viele schöne Auftritte gemeinsam gestaltet und uns oftmals bei den Proben gequält, wenn wir wieder einen viertel Ton danebenlagen. Doch niemals ist uns der Spaß am Singen verloren gegangen.“

Wie könnte es anders sein, mit einem Lied verabschiedeten die Sängerinnen Heide :“Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen, Gesundheit und Frohsinn sei auch mit dabei“.

Heide wird jetzt mit ihren 74 Lebensjahren ein bisschen kürzer treten. Ein bisschen!

Der aus Warnemünde nicht weg zu denkende Frauenchor „SingManTau“ macht weiter. Die eine oder andere Frau wird abwechselnd den Ton für den Chorgesang angeben bis eine Warnemünderin ihre Gitarre auspackt oder den Ton auf dem Keybord anschlägt.

Richtig, dies ist ein Aufruf in die Runde musikalischer Frauen. Es ist doch eine alte Weisheit, mit Gesang geht alles besser! Nicht zuletzt steht auch „SingManTau“ dafür. Monika Kadner

 

 

 

 

Mit Frühlingsblumen dankte Astrid Schumann (r.) im Namen der Sängerinnen vom Chor SingManTau Chorleiterin Heido Mundo (l.). Foto: privat

Rostocker Straße: Baustart

Umfangreiche Sanierung des Trinkwassersystems/ ab 24. März abschnittsweise Vollsperrungen   

16. März: Am 24. März beginnen umfangreiche Baumaßnahmen in der Rostocker Straße in Warnemünde. Über die gesamte Bauzeit und somit bis voraussichtlich Ende des Jahres sind dafür abschnittsweise Vollsperrungen beginnend im Kreuzungsbereich zur Alten Bahnhofstraße bis hin zur Johann-Sebastian-Bach-Straße notwendig. Unter anderem wird hier eine Haupttransportleitung für Trinkwasser erneuert, die in Teilen noch aus der Zeit der Ersterschließung von Warnemünde im Jahr 1904 stammt. 

Vier Bauabschnitte mit 8-wöchiger Unterbrechung in der Hochsaison

Der Bauablauf wird in vier Bauabschnitten so geplant, dass die Beeinträchtigungen für die Anwohner möglichst gering sind. Der erste Bauabschnitt beginnt am 24. März an der Kreuzung zur Alten Bahnhofstraße und endet nach rund 60 Metern auf Höhe der Zufahrt zum Biomarkt. Nach Fertigstellung des ersten Abschnittes schließt sich im Mai direkt der zweite Bauabschnitt bis zur Kreuzung Fritz-Reuter-Straße an. Da die Baumaßnahmen für beide Abschnitte auch direkt im Kreuzungsbereich stattfinden, muss dort zudem die Alte Bahnhofstraße wechselseitig halbseitig gesperrt werden. Beide Fahrtrichtungen werden aufrechterhalten.

Die jeweiligen Umleitungen werden ausgeschildert sein. Die abschnittsweisen Vollsperrungen gelten für den gesamten fahrenden Verkehr, auch für den Radverkehr. Für den Fußgängerverkehr werden die Gehwege beibehalten, allerdings kann es im Zuge der Arbeiten an den Hausanschlüssen in den jeweiligen Abschnitten zu Beeinträchtigungen kommen.

Während der touristischen Hochsaison im Juli und August werden die Baumaßnahmen über acht Wochen planmäßig unterbrochen und die Verkehrseinschränkungen weitgehend aufgehoben. Ab September setzen sich die Arbeiten fort. Die letzten Bauabschnitte erstrecken sich über die Kreuzung Johann-Sebastian-Bach-Straße bis Höhe Rostocker Straße 21.

Mehrere Maßnahmen werden gleichzeitig umgesetzt

Als gemeinsames Projekt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, den Stadtwerken Rostock und Nordwasser können mehrere notwendige Maßnahmen gebündelt werden. Bereits während der gemeinsamen Planung wurde das Projekt im Warnemünder Ortsbeirat Warnemünde ausführlich vorgestellt.

Nordwasser erneuert auf gut 300 Metern das gesamte Trinkwassersystem im betroffenen Bereich. Darunter fällt eine für die Versorgung des gesamten Stadtteils wesentliche Haupttransportleitung, die aufgrund ihres altersbedingten Zustandes sanierungsbedürftig ist. Zudem werden Versorgungsleitungen optimiert und zugehörige Hausanschlüsse angepasst. Im Zuge dieser Maßnahme werden auch abschnittsweise Schmutz- und Regenwasserkanäle neu gebaut. Nordwasser führt diese Baumaßnahme im Auftrag des Warnow-Wasser- und Abwasserverbandes durch, die Investitionssumme beträgt rund 1,2 Millionen Euro.

Die Stadtwerke Rostock werden zeitgleich die Fernwärmeerschließung in der Rostocker Straße sowie in den Kreuzungsbereichen mit der Fritz-Reuter-Straße und der Johann-Sebastian-Bach-Straße umsetzen. Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, vertreten durch das Tiefbauamt, wird im Anschluss an die Tiefbauarbeiten die Straßendecke erneuen.

Mit der Durchführung der gesamten Baumaßnahme, die planmäßig bis Ende 2025 andauern wird, wurde TIAS Tiesler Tief- und Hochbau GmbH aus Waldeck im Ergebnis einer europaweiten, öffentlichen Ausschreibung beauftragt.

 

Die Rostocker Straße wird ab 24. März zur Großbaustelle. Foto: susa

„Prüft alles und das Gute behaltet!“ rät unser scheidender Pastor

12. März: Tatsächlich sind es 21 Jahre, die Pastor Harry Moritz, das  Leben in Warnemünde gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde geprägt hat. Sei es durch ein freundliches Hallo auf der Straße, einen festen Händedruck nach einem Schicksalsschlag, eine Predigt, die zum Nachdenken anregte...

Nun geht er im Juli in den Ruhestand

Ja, ich habe die Altersgrenze mit 66 Jahren erreicht und werde jetzt von der Landeskirche in den Ruhestand versetzt.

Sie werden umziehen?

Meine Frau und ich ziehen zu unserer Tochter in die Wedemark, in eine Region Hannovers.

Ist Ruhestand das richtige Wort?

Tatsächlich überhaupt nicht. Enkelkinder erwarten uns, mit denen wir jetzt ausgiebig die Welt erkunden können. Wir möchten unsere Freunde und Verwandten endlich nicht nur für ein/zwei Nächte besuchen, und wir wollen reisen, reisen…. Israel steht ganz oben auf unserer Traumzielliste.

Gibt es schon jemanden, der ins Pfarrhaus einziehen wird?

Nein. Am 28. Februar war die Bewerbungszeit zu Ende. Nun wird gemeinsam mit dem Kirchgemeinderat und dem Bischhof entschieden.

Was war in Warnemünde für Sie prägend?

Da komme ich ins Schwärmen. Das Miteinander in unserer Kirche war das größte Geschenk für mich. Sehr viele haben sich ehrenamtlich mit Freude eingebracht. Gemeinsam mit meinen Vorgängern Gerd Simon und Christiane Werbs hat es ein wunderbares, vertrauensvolles Einvernehmen bis zum heutigen Tag gegeben.

Ich denke aber auch an das gute Verhältnis mit den Vereinen Warnemündes oder der Tourismuszentrale. An die ausgeprägte Ökumene, an viele Warnemünder, die Mitglieder im Freundeskreis der Kirchenmusik sind oder im Verein der Freunde und Förderer unserer Warnemünder Kirche.

Gibt es etwas, was Sie den Warnemündern nicht nur von der Kanzel gern sagen würden?

Besser als unser Jahresmotto kann ich es gar nicht sagen: „Prüft alles und das Gute behaltet.“ Das, so meine ich, gilt für das ganze Leben, nicht nur für jeden Einzelnen mit einem Glauben. Für mich bedeutet die Kirchgemeinde gleichsam ein Stück Demokratie und sie lebt vom Einbringen eines jeden in die Gestaltung der Freiheit. Dies hohe Gut  sollten wir uns von Niemandem nehmen lassen!

Höre ich ein bisschen Wehmut?   

 Ja, schon. Wir freuen uns aber auch auf den neuen Lebensabschnitt, der uns bei guter Gesundheit geschenkt ist .

Ihnen und Ihrer Familie ein „JA zum Leben“ - nachdrücklicher kann dieses Zitat aus dem aktuellen Gemeindeblatt für Sie und uns gar nicht sein. 

Monika Kadner sprach mit Pastor Moritz

 

Unser langjähriger Pastor Harry Moritz. Foto: mkad

Munch's Birnbaum hat einen Erben

Rund 220jähriger Veteran wurde abgenommen/ Neupflanzung eines genetischen Nachfolgers

8. Dezember: Einen berühmteren Birnbaum als jenen, der im Hof des Hauses Am Strom 53 mehr als 200 Jahre seinen Standort hatte, gibt es wohl weltweit nicht. Der Grund: Edvard Munch, der bekannte und berühmte norwegische Maler, hat ihm und seinem Vermieter, den Warnemünder Lotsen Carl Nielsen, mit seinem Gemälde „Alter Mann in Warnemünde“ 1907 ein Denkmal gesetzt. Vor wenigen Tagen nun wurde der Birnbaum Stück für Stück abgetragen. „Leider war der Veteran nicht mehr gesund. 2019 hat ein Sturm den im Innern hohlen Baum kippen lassen. Wir mussten die Krone zurückschneiden und haben ihn durch einen Fachmann abstützen lassen“, erinnert sich Ulrich Groß, Mitglied im Vorstand des Vereins Munch Haus Warnemünde e. V.. Wohl wissend, dass die Tage des Baumes gezählt sind, habe man bereits im Jahre 2018 von ihm Triebe genommen, die in der Baumschule Kröpelin aufgepfropft wurden. Zwei der genetischen Erben des alten Baums haben vor dem neuen Munch-Museum in Oslo anlässlich der Eröffnung im Herbst 2021 im Beisein des Bundespräsidenten Steinmeier ihren Platz gefunden. Ein weiterer Nachkomme wird in diesen Tagen im Hof des Munch-Hauses Am Strom 53 im Zuge der Umgestaltung des Hofes in die Erde gesetzt. Zunächst, so der zweite Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden, wird in diesen Tagen das Pflanzloch mit frischer Erde verfüllt, bevor der Hof neu gepflastert wird. Verwendung findet Altpflaster aus der Warnemünder Schulstraße, kombiniert mit Granitsteinen. Im Entstehen ist auch eine Galeriewand, weshalb die Südwand des Hofes komplett saniert wurde. Auf der etwa sechs Meter großen Außengalerie werden Bilder von Edvard Munch zu sehen sein, die 1907 und 1908 in Warnemünde entstanden sind. Sie zeigen neben einem Selbstporträt des Malers Arbeiten wie "Kinder auf der Straße" und "Alter Mann in Warnemünde". Gefertigt werden sie in einem Glas-Keramik-Druckverfahren. Sie werden  auf Sicherheitsglas aufgezogen und beleuchtet. „Wir hoffen, dass alle Arbeiten bis Ende Januar abgeschlossen sind, Nur die geborgenen Pflanzen wie Malven, Rosen oder Blauregen kommen erst im Frühjahr in die Erde“, sagt Ulrich Groß. 

Während ein etwa 250 Meter langes Stamm-Stück des abgenommen Birnbaums im Hof integriert wird, werden kleinere Teile im Rahmen von außergewöhnlichen Projekten zum Thema Baum von Künstlern verwendet.

 „Die Kosten für die Umgestaltung des Hofes belaufen sich auf rund 30 000 Euro. Eine Summe, die wir als mit rund 70 Mitgliedern kleiner Verein nicht hätten aufbringen können.  Doch eine Zuwendung von der Jahresköste der Kaufmannschaft zu Rostock hat uns ermutigt, unsere Pläne umzusetzen“, sagt Ulrich Groß. Sehr dankbar sei man auch dem Land Mecklenburg-Vorpommern, dem Rotarier Club Warnemünde, dem Lions Club Warnemünde, den Stadtwerken Rostock sowie mehreren Privatpersonen, die Geld gespendet haben.

Nach der Realisierung dieses Vorhabens hat der Vereinsvorstand bereits weitere Pläne ins Auge gefasst. Gedacht ist u. a. an einen Rundweg durch Warnemünde. Dieser umfasst mehrere Stationen, an denen Edvard Munch ebenfalls gewirkt und bleibende Gemälde geschaffen hat. Sabine Schubert

Der norwegische Künstler Grispin Gurholt umarmt den Baum vor dem Fällen. Foto: Petra Schmidt Dreyblatt/ Edvard-Munch-Haus e. V.

Ausflugs-Tipps

 Geschichte des Ostrocks in Kröpelin

25. März 2022:. Das Ostrockmuseum Kröpelin ist einen Ausflug wert. Es wurde am 3. Juli 2015 eröffnet. Das Museum ist das erste und bislang einzige in Deutschland, das sich ausschließlich mit der Geschichte des Ostrocks als Teil der Unterhaltungsmusik der DDR und der ehemaligen osteuropäischen Länder widmet.

Eine der Grundlagen für das Museum ist der Fundus des Berliner Vereins „Sechzig-Vierzig“, der seit Jahren versuchte, seine Sammlung an einem festen Ort zu präsentieren. Nach mehrjährigen Bemühungen wurde am 26. April 2013 die Sammlung des Vereins schließlich an das Ostrockmuseum übergeben. Das Ausstellungskonzept entstand unter Beteiligung der Studiengänge Innenarchitektur sowie Kommunikationsdesign und Medien der Hochschule Wismar.

Gemeinsam mit Stadtbibliothek und Stadtmuseum wird das Ostrockmuseum durch die Stadt Kröpelin verwaltet. Die Gestaltung und Betreuung der Sammlung obliegt einem dreiköpfigen Kuratorium, bestehend aus Reinhard Dankert, Rüdiger Kropp und Thomas Lehner.  Das Ostrockmuseum ist ein interaktives Erlebnismuseum. Es ermöglicht dem Besucher einen Einblick in Geschichte und Hintergründe des Ostrocks. So erschließt sich seine Geschichte bei einem Rundgang durch das Museum als Mischung aus Information, Medien und Erlebnis. Dazu gehören auch Veranstaltungen und Sendungen wie etwa Franks Beatkiste vom 25. Oktober 2015, die in Zusammenarbeit mit dem Ostrockmuseum entstand.

Wegen der Vielzahl vorhandener Objekte sowie der räumlichen Begrenzung auf eine Etage entschied man sich gegen eine chronologische Darstellung der Ostrock-Geschichte. Stattdessen wird in jedem Raum ein thematischer Bereich dargestellt, in den dazu vorhandene Objekte und Informationen integriert sind. Ein thematischer Bereich des Museums ist beispielsweise ein Plattenladen. Hier werden Mobiliar und Angebot eines typischen Plattenladens in der DDR gezeigt. Neben multimedialer Information gibt es die Möglichkeit, Langspielplatten aufzulegen und zu hören. Diverse Geräte für das Abspielen von Tonbändern und Langspielplatten werden ausgestellt. Das Wandbild zeigt eine typische Szene aus dem Alltag der DDR. Wenn es begehrte Langspielplatten zu kaufen gab, dann bildeten sich schnell vor den Geschäften lange Schlangen. Das Bild zeigt eine solche vor dem Laden in der Kröpeliner Straße von Rostock Mitte der 1980er Jahre.

Das Ostrockmuseum (Telefon: 038292 82384) befindet sich in Kröpelin in der Hauptstraße 5. Über die B105 erreicht man es von Warnemünde aus in ca. 20 bis 25 Minuten mit dem Auto. 

Öffnungszeiten des Museums: Montag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, Dienstag von 10 bis 12 und 13.30 bis 18 Uhr, mittwochs geschlossen, Donnerstag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, Karfreitag und Ostermontag geschlossen. Der Eintritt in das Ostrockmuseum kostet drei Euro und berechtigt gleichzeitig zum Besuch des im gleichen Haus befindlichen Stadtmuseums.

 

 

Auf der Wanderung durchs Nebel-Durchbruchstal kommt man vorbei am Kneipp-Wanderweg, wo man den Füßen ein wohltuendes Bad gönnen sollte.



Wanderung im Nebel-Durchbruchstal

21. Mai: Mit dem Auto von Warnemünde fährt man - je nachdem, wo man parken möchte - etwa  60 bis 70 km bis zum Nebel-Durchbruchstal. Über die A 19 mit Abfahrt Richtung Krakow am See erreichen wir den Ausgangspunkt der Wanderung.

Es gibt mindestens drei Möglichkeiten die Tour zu beginnen:

  1. Parkplatz vor dem Einkaufsmarkt in Kuchelmiß. Hier kann man sich noch etwas zur Stärkung oder für ein Picknick kaufen.
  2. Parkplatz an der Wassermühle in Kuchelmiß. Die ist aber Corona-bedingt zurzeit geschlossen.
  3. kleiner Waldparkplatz nördlich von Serrahn

Beginnt man beim Parkplatz am Einkaufsmarkt, so führt rechts parallel zur Straße nach Krakow ein kleiner Weg vorbei an drei Wohnhäusern. Dann geht es weiter über eine kleine Brücke, die uns über das Moor in Richtung Wassermühle Kuchelmiß bringt. Man kommt vorbei an den Resten der mittelalterlichen Anlage der Turmhügelburg. Die Wassermühle darf man leider derzeit nur von außen besichtigen und auch die Toiletten sind geschlossen. Man kann aber weiterhin auf dem Gelände die Fischtreppen besichtigen und einen Eindruck von der Strömung der Nebel erleben. Einen kleinen Picknickplatz gibt es dort auch, so dass man sich in der Natur stärken kann. Auf einer Infotafel wird erklärt, wie das Nebel-Durchbruchstal entstanden ist.

An den Resten eines alten Schlosses - es sind nur noch einige alte Skulpturen zu sehen - und den Fischteichen vorbei gelangt man zu einem Hofcafé. Folgt man einem gepflegten Waldweg, dann erreicht man eine Brücke, die nach Serrahn führt. Hier kommt man auch am Waldparkplatz vorbei.

Der Ort Serrahn hat eine kleine Kirche und eine alte Schmiede als Sehenswürdigkeiten zu bieten. Danach sind wir wieder über den Waldparkplatz in Richtung der Nebel gewandert. Aber dieses Mal nicht über die Brücke nach Kuchelmiß, sondern wir haben den Waldweg parallel zum Flüsschen in östlicher Richtung gewählt. Der Weg ist leicht hügelig, aber dennoch gut zu laufen. Ein paar Bänke laden zudem am Weg zum Verweilen ein. Hier hat die Nebel allerdings einen wilderen Charakter. Ihre Strömung kann man von der Brücke aus wunderbar erleben.

Geht man dann weiter geradeaus, gelangt man zum Kneipp-Wanderweg. Er ist aus einem kleinen Nebenarm der Nebel entstanden. Ihn sollte man unbedingt ausprobieren. Der sandige Untergrund tut den Füßen gut und das Wasser ist sehr klar. Aber das Kneippen stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Ein Picknickplatz lädt hier erneut zum Verweilen ein. Der Weg durch den Wald führt dann an den Teichen vorbei wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Der Wald war durch die vielen Anemonen besonders schön in diesem Jahr. Ein herrliches Stück heimischer Natur. Der Weg ist gut ausgeschildert und für die rund 16 km, die wir in aller Ruhe mit einem Picknick bewältigt haben, waren wir gut vier Stunden unterwegs. Für Rollstuhlfahrer ist diese Wanderung allerdings nicht geeignet. Leider konnten wir auch keine geöffneten Toiletten finden..

Für Familien mit Kindern ist diese Wanderung ohne weiteres zu schaffen, gibt es doch überall etwas in der Natur zu entdecken. Jedoch sollten Familien mit Kindern auf den Abstecher nach Serrahn verzichten, weil man dafür an der Straße in den Ort gehen muss.  Unterwegs für aalglatt-Leser war: Hanne Hoppe

 

 

Wismar und seine Schätze

Ein Ausflug in die benachbarte Weltkultur-Stadt

Warum nicht mal Wismar besuchen? Ist nicht weit von der Hansestadt Rostock mit dem Seebad Warnemünde entfernt und eine wunderschöne Stadt mit mächtigen Backsteinkirchen, liebevoll sanierten jahrhundertealten Häusern aus der Gotik, dem Barock und dem Klassizismus.  Tierpark, Museen und ein malerischer Hafen mit Speichern und diversen Restaurants laden zum Bummeln ein. Fischkutter, deren Besatzungen leckere Fischbrötchen und fangfrischen oder geräucherten Fisch anbieten, sind ebenfalls erlebenswert. Die Hansestadt Wismar trägt zu Recht das Siegel des Weltkulturerbes.

Jetzt im noch sonnigen Corona-Herbst zieht es viele Touristen aus scheinbar vor allem südlichen Bundesländern an die Küste. Zumindest ihre Dialekte legen das nahe. Sie beobachten interessiert vom Außenbereich der Hafenlokale das Kommen und Gehen der anderen Touristen sowie das Verhalten der gefräßigen Möwen, die gern im Sturzflug den ahnungslosen Passanten das Fischbrötchen entreißen wollen. Amüsant, wenn die Möwen Sieger bleiben und man das eigene Brötchen schon sicher im Magen hat. Wenn es kein Fischbrötchen sein soll, kann man wunderbar in der Nähe des Alten Hafens am Lohberg im Brauhaus Durst und Hunger stillen. In dem Fachwerkspeicher ist schon 1452 Bier gebraut worden. Allerdings führt eine mehrstufige Treppe ins Gebäude hinein.

Wismar ist aber auch ein lohnendes Besuchsziel, wenn man mit den Enkeln einen Ausflug planen möchte. Sie tauchen in der Altstadt ein ins Mittelalter, sehen mit Giebel- und Traufenhäuser die Architektur vergangener Jahrhunderte und erfahren auf Schrifttafeln oder Plaketten an den aufwändig sanierten Häusern viel über die Geschichte Wismars und ihrer Bewohner.

Ein Ziel sollte unbedingt der 80 Meter unübersehbar hohe Turm der Marienkirche sein. Das einst mächtige Kirchenschiff wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und erfuhr wie etliche Sakralbauten in der ehemaligen DDR dasselbe Schicksal. Die Marienkirche, die Anfang des 14. Jahrhunderts auf den Mauern einer rund 100 Jahre alten kleineren Vorgängerkirche errichtet wurde, fiel 1960 der Sprengung zum Opfer. In Wismar sind wenigstens ihre Konturen wieder sichtbar im Boden entstanden. Teil des Forums an der Kirche ist neben moderner Kunst ein Metallmodell. Es zeigt, wie sich die ehemalige Ratskirche über Jahrhunderte präsentiert hat.

Besonders interessant für Kinder ist aber der 3-D-Film „Bruno Backstein“, der wie die Dauerausstellung „Wege zur Backsteingotik“ im Turm sehr spannend den Bau dieser gotischen Kirche erklärt. Bei einer Führung offenbart sich in 67 Metern Höhe ein wunderbarer Blick über die Altstadt und der Besucher erfährt weiteres Wissenswertes zur Kirche und zur Welterbe-Stadt Wismar.

Vor dem Kirchturm sind Modelle zu sehen, in denen Ziegelsteine geformt worden sind, die für den Bau verwendet wurden. Bruno Backstein erklärt im Film auch, wie die Bauleute es schafften, ohne Kran, dafür mit einem imposanten hölzernen Rad und Seilen die Steine in die Höhe zu transportieren. Der Nachbau dieses Rades vor der Marienkirche verdeutlicht den großen und kleinen Besuchern die meisterlichen Fertigkeiten der mittelalterlichen Baumeister, aber auch das mühevolle Bauen.

Der Film dauert etwa 15 Minuten. Der Eintritt inklusive Turmführung kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Ein Muss ist auch der Besuch der St.-Georgen-Kirche, eine der drei Hauptkirchen und die größte der Hansestadt. Auch sie ist ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik. 1594 wurde sie nach mehrfachen Veränderungen fertiggestellt. Baubeginn soll allerdings schon Ende des 13. Jahrhunderts gewesen sein. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Sakralbau stark beschädigt, aber in der DDR glücklicherweise nicht gesprengt. Nach der Wende wurde die St.-Georgen-Kirche ab 1990 mit Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz und örtlicher Betriebe wiederaufgebaut und 2010 als Gotteshaus und Kulturkirche feierlich wiedereröffnet. Kultur findet auch jetzt statt. So gastiert Ben Becker am 30.Oktober mit „Ich, Judas“. Viele weitere Veranstaltungen sind geplant – sofern Corona es zulässt.

Die Aussichtsplattform Von St.-Georgen in 35 Metern Höhe bietet einen eindrucksvollen Rundblick auf Wismar, die Gassen und Straßen der Altstadt, die Ostsee, den Hafen und die MV-Werft. Die Fahrt mit dem Lift kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 6 Jahre fahren gratis.

Neben der Kirche liegt der Fürstenhof, die im 16. Jahrhundert errichtete Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar. Ein Blick in den Innenhof lohnt sich. Heute beherbergt das schön sanierte Bauwerk das Amtsgericht der Hansestadt.

Bei einem Gang durch die Altstadt gibt es viele weitere lohnende Ziele. Doch wer sich die Ausstellung und die Einrichtung in dem sehr informativen Welt-Erbe-Haus an der Lübschen Straße angesehen hat, sollte noch an der Grube entlangspazieren. Sie ist eines der ältesten städtischen Wasserläufe Deutschlands und dann in einem der Cafés am Marktplatz Füße und Kopf entspannen. Auch dort gibt es mehrere historische Bauwerke zu bewundern. Schließlich ist die Stadt nicht umsonst von der UNESCO ausgezeichnet worden. Und weil man an einem Tag nicht alles Sehenswerte in Wismar erleben kann, sollte man sich - solange das Wetter mitspielt – unbedingt noch einmal auf den Weg dorthin machen.

Doch was hat dem zehnjährigen Theo am besten in der ehrwürdigen Hansestadt gefallen? „Der Blick von der Georgenkirche war cool.“ Eigentlich wollte er die Wendeltreppe zur Plattform hochsteigen. Doch die war gesperrt, weil man in Corona-Zeiten dort keinen nötigen Abstand halten kann. „Aber auch der Film in dem anderen Kirchturm war wirklich spannend“, empfiehlt Theo.

Unterwegs für aalglatt-Leser war: Ingrid Feuerstein

Die Marienkirche und St.-Georgen-Kirche öffnen von Oktober bis März täglich von 10 bis 16 Uhr. Der Turm von St. Marien kann nach Anmeldung (Telefon: 03841-2510) bestiegen werden.

Über die Rapsfelder hat man einen tollen Blick auf den Leuchtturm Bastorf.

Rund um den Leuchtturm Bastorf

13. Mai: Unser Ausflug führt von Warnemünde nach Bastorf. Mit dem Auto erreicht man den dortigen Leuchtturm in etwa 45 Minuten. Die Fahrt führt in diesen Tagen vorbei an herrlich blühenden Rapsfeldern, die so richtig tolle Fotomotive bieten. Rasch ist der Parkplatz am Leuchtturm erreicht.  Der Turm befindet sich zwischen den Ostseebädern Kühlungsborn und Rerik und oberhalb von Kap Bukspitze, weshalb er auch Buk genannt wird.

 Diese Landspitze weist eine Geländehöhe von rund 78 Metern über dem Meeresspiegel auf. Die Höhe des Leuchtturms beträgt 20,8 m, sodass sich eine Gesamtfeuerhöhe von etwa 95,3 m ergibt. Somit ist der Leuchtturm Buk zwar einer der kleinsten deutschen Leuchttürme, hat aber das höchste Leuchtfeuer, dass an den deutschen Küsten zu finden ist.  Während er für die Seefahrt eine notwendige Navigationshilfe ist, hält er für Besucher nach dem Erklimmen der 55 Stufen einen grandiosen Ausblick bereit. Schaut man in nordöstliche Richtung, kann man das heimische Warnemünde sehen. Bei einem Blick nach Westen entdeckt man  Rerik und die Wismarer Bucht  Bei klarer Sicht soll man sogar die Insel Fehmarn  und dänische Inseln sehen. Leider ist der Turm derzeit aber für Besucher noch geschlossen.

Nicht so tragisch, denn wir umwandern ihn ganz einfach Die Strecke beträgt etwa 4,8 Kilometer, die auch für nicht so professionelle Wanderer machbar ist.  Start und Ziel ist für uns der Parkplatz unterhalb des Leuchtturms. Auf einem schmalen Pfad mit einer tollen Aussicht geht es entlang des Parkplatzes in Richtung Kägsdorf. Weiter führt unsere Tour auf der Straße durch den Ort, der durchaus interessante Häuser aufweist. So beispielsweise ein Gutshaus auf der rechten Seite.  Am Ende des Ortes führt eine schmale  Straße in Richtung Kühlungsborn,  bevor uns dann der erste Weg rechts wieder zum Leuchtturm bringt .

Angekommen, lohnt es sich den Picknick-Korb auszupacken oder unbedingt das Cafe Valentins zu besuchen, das ab 28. Mai freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr wieder geöffnet ist und wo man endlich wieder den  leckeren Kuchen genießen kann. Nach unserer Stärkung  geht es wieder abwärts bis zum Parkplatz. Und schließlich gut gelaunt zurück nach Warnemünde. Unterwegs für aalglatt-Leser war: Doris Reiber

Kontakt

Warnem�nde an der Ostsee

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