60. (!) Bautagebuch zur Landessportschule
Kleinigkeiten – immer wieder Kleinigkeiten
22. März: Wir nehmen die Treppenstufen der Bootshalle in großen Schritten, bleiben auch beim Siebenmeilenschritt in der Landessportschule, denn Jörn Etzold lässt es sich trotz vieler anderer Termine nicht nehmen, aalglatt auch beim 60. Bautagebuch zur Seite zu stehen und den Baufortschritt optimistisch zu präsentieren. Nach dieser schnellen, aber vollständigen Inspektion in den beiden Gebäuden auf der Mittelmole gehe ich nun noch einmal wachen Blickes durch die weiten Gänge, die alle schon mit Teppichböden ausgelegt sind und mit Abdecktuch geschützt werden. In den Sportlerzimmern hier und da noch eingepackte Regalteile, Sanitäranlagen sind noch mit Folien ummantelt, in der Pantry baumeln E-Kabel von der Decke, es fehlen die Abdeckungen für den Lichtschalter, der Kabelsalat setzt sich fort. Wenn hier noch einmal gebohrt werden muss, gar gestemmt... ich ahne den Betonstaub auf Möbeln und Dielen… Aber (!) der Konferenzraum präsentiert sich bereits total einladend. Und wenn ich die Augen schließe, sehe ich die 150 Frauen und Männer, die hier mit modernster Kommunikationstechnik agieren. Ich mag die Terrasse auf dem Oberdeck einfach nicht verlassen, denn hier ballt sich die ganze Schönheit nicht nur des Segelreviers vor unserer Haustür, die Einmaligkeit von ganz Warnemünde. Ich platze in die Abnahme der Großraumküche im Erdgeschoss, wobei mir die Augen übergehen, ob modernster Küchentechnik und dem Freiraum für die Köche, die hier agieren können. Kösterke Ingenieur Consulting GbR aus Rerik hat hier seine Handschrift eingebracht. Ulf Kösterke lacht, als er auf die beiden zusätzlichen Steckdosen neben der Kaffeemaschine zeigt: „Hier könnt ihr den Tannenbaum dann anschließen! Bloß nicht schreiben, das ist Spaß,“ droht mir der Fachmann, dem anzusehen ist, mit wieviel Freude er hier gearbeitet hat. Das sollte ich nicht schreiben?
Auf der Freifläche vor der Schule gießt Gala Bau Schingen aus Petschow gerade den Unterbau für die dann das Geländeareal absperrende Schranke. „Rund tausend Quadratmeter Mammutsteine 75 x 37 x mal 14 hoch haben wir bereits mit fünf Kollegen gesetzt. Rund 800 Quadratmeter kommen noch auf der Parkfläche dazu,“ so Vorarbeiter Michael Wend-Erdel, der seit 35 Jahren komplette Außenanlagen für Gala Bau - wie nun auch hier - anlegt. „Ja, ich war mal Fußballer. Gute Sportanlagen sind so wichtig. Deshalb spucken wir auch alle in die Hände.“
Jörn Etzold ist wieder neben mir. Er ist Realist und sieht bei all dem Baufortschritt die vielen Kleinigkeiten, die bei jedem Rundgang, bei jeder Baubesprechung immer wieder auftreten. „Nach der Brandschutzabnahme am 1. April stehen schon Termine fest. Am 8. Mai ist Start mit dem Verbandstag der Handballer unseres Landes. Zur 87. Warnemünder Woche wohnt das internationale Organisationsteam hier. Zeitgleich bereiten sich Ringer der Nationalmannschaft auf ihre hochkarätigen Wettkämpfe der Saison vor. Das Zittern ob der Kleinigkeiten, die heute noch auftreten, wollen wir ganz schnell vergessen haben!“ Monika Kadner
Sie hinterlassen ihre Spur der Steine: Andreas Bialowons (l.) und Michael Wend-Erdel. Foto: mkad
Rostocker Straße: Baustart
Umfangreiche Sanierung des Trinkwassersystems/ ab 24. März abschnittsweise Vollsperrungen
16. März: Am 24. März beginnen umfangreiche Baumaßnahmen in der Rostocker Straße in Warnemünde. Über die gesamte Bauzeit und somit bis voraussichtlich Ende des Jahres sind dafür abschnittsweise Vollsperrungen beginnend im Kreuzungsbereich zur Alten Bahnhofstraße bis hin zur Johann-Sebastian-Bach-Straße notwendig. Unter anderem wird hier eine Haupttransportleitung für Trinkwasser erneuert, die in Teilen noch aus der Zeit der Ersterschließung von Warnemünde im Jahr 1904 stammt.
Vier Bauabschnitte mit 8-wöchiger Unterbrechung in der Hochsaison
Der Bauablauf wird in vier Bauabschnitten so geplant, dass die Beeinträchtigungen für die Anwohner möglichst gering sind. Der erste Bauabschnitt beginnt am 24. März an der Kreuzung zur Alten Bahnhofstraße und endet nach rund 60 Metern auf Höhe der Zufahrt zum Biomarkt. Nach Fertigstellung des ersten Abschnittes schließt sich im Mai direkt der zweite Bauabschnitt bis zur Kreuzung Fritz-Reuter-Straße an. Da die Baumaßnahmen für beide Abschnitte auch direkt im Kreuzungsbereich stattfinden, muss dort zudem die Alte Bahnhofstraße wechselseitig halbseitig gesperrt werden. Beide Fahrtrichtungen werden aufrechterhalten.
Die jeweiligen Umleitungen werden ausgeschildert sein. Die abschnittsweisen Vollsperrungen gelten für den gesamten fahrenden Verkehr, auch für den Radverkehr. Für den Fußgängerverkehr werden die Gehwege beibehalten, allerdings kann es im Zuge der Arbeiten an den Hausanschlüssen in den jeweiligen Abschnitten zu Beeinträchtigungen kommen.
Während der touristischen Hochsaison im Juli und August werden die Baumaßnahmen über acht Wochen planmäßig unterbrochen und die Verkehrseinschränkungen weitgehend aufgehoben. Ab September setzen sich die Arbeiten fort. Die letzten Bauabschnitte erstrecken sich über die Kreuzung Johann-Sebastian-Bach-Straße bis Höhe Rostocker Straße 21.
Mehrere Maßnahmen werden gleichzeitig umgesetzt
Als gemeinsames Projekt der Hanse- und Universitätsstadt Rostock, den Stadtwerken Rostock und Nordwasser können mehrere notwendige Maßnahmen gebündelt werden. Bereits während der gemeinsamen Planung wurde das Projekt im Warnemünder Ortsbeirat Warnemünde ausführlich vorgestellt.
Nordwasser erneuert auf gut 300 Metern das gesamte Trinkwassersystem im betroffenen Bereich. Darunter fällt eine für die Versorgung des gesamten Stadtteils wesentliche Haupttransportleitung, die aufgrund ihres altersbedingten Zustandes sanierungsbedürftig ist. Zudem werden Versorgungsleitungen optimiert und zugehörige Hausanschlüsse angepasst. Im Zuge dieser Maßnahme werden auch abschnittsweise Schmutz- und Regenwasserkanäle neu gebaut. Nordwasser führt diese Baumaßnahme im Auftrag des Warnow-Wasser- und Abwasserverbandes durch, die Investitionssumme beträgt rund 1,2 Millionen Euro.
Die Stadtwerke Rostock werden zeitgleich die Fernwärmeerschließung in der Rostocker Straße sowie in den Kreuzungsbereichen mit der Fritz-Reuter-Straße und der Johann-Sebastian-Bach-Straße umsetzen. Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock, vertreten durch das Tiefbauamt, wird im Anschluss an die Tiefbauarbeiten die Straßendecke erneuen.
Mit der Durchführung der gesamten Baumaßnahme, die planmäßig bis Ende 2025 andauern wird, wurde TIAS Tiesler Tief- und Hochbau GmbH aus Waldeck im Ergebnis einer europaweiten, öffentlichen Ausschreibung beauftragt.
Die Rostocker Straße wird ab 24. März zur Großbaustelle. Foto: susa
„Prüft alles und das Gute behaltet!“ rät unser scheidender Pastor
12. März: Tatsächlich sind es 21 Jahre, die Pastor Harry Moritz, das Leben in Warnemünde gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde geprägt hat. Sei es durch ein freundliches Hallo auf der Straße, einen festen Händedruck nach einem Schicksalsschlag, eine Predigt, die zum Nachdenken anregte...
Nun geht er im Juli in den Ruhestand
Ja, ich habe die Altersgrenze mit 66 Jahren erreicht und werde jetzt von der Landeskirche in den Ruhestand versetzt.
Sie werden umziehen?
Meine Frau und ich ziehen zu unserer Tochter in die Wedemark, in eine Region Hannovers.
Ist Ruhestand das richtige Wort?
Tatsächlich überhaupt nicht. Enkelkinder erwarten uns, mit denen wir jetzt ausgiebig die Welt erkunden können. Wir möchten unsere Freunde und Verwandten endlich nicht nur für ein/zwei Nächte besuchen, und wir wollen reisen, reisen…. Israel steht ganz oben auf unserer Traumzielliste.
Gibt es schon jemanden, der ins Pfarrhaus einziehen wird?
Nein. Am 28. Februar war die Bewerbungszeit zu Ende. Nun wird gemeinsam mit dem Kirchgemeinderat und dem Bischhof entschieden.
Was war in Warnemünde für Sie prägend?
Da komme ich ins Schwärmen. Das Miteinander in unserer Kirche war das größte Geschenk für mich. Sehr viele haben sich ehrenamtlich mit Freude eingebracht. Gemeinsam mit meinen Vorgängern Gerd Simon und Christiane Werbs hat es ein wunderbares, vertrauensvolles Einvernehmen bis zum heutigen Tag gegeben.
Ich denke aber auch an das gute Verhältnis mit den Vereinen Warnemündes oder der Tourismuszentrale. An die ausgeprägte Ökumene, an viele Warnemünder, die Mitglieder im Freundeskreis der Kirchenmusik sind oder im Verein der Freunde und Förderer unserer Warnemünder Kirche.
Gibt es etwas, was Sie den Warnemündern nicht nur von der Kanzel gern sagen würden?
Besser als unser Jahresmotto kann ich es gar nicht sagen: „Prüft alles und das Gute behaltet.“ Das, so meine ich, gilt für das ganze Leben, nicht nur für jeden Einzelnen mit einem Glauben. Für mich bedeutet die Kirchgemeinde gleichsam ein Stück Demokratie und sie lebt vom Einbringen eines jeden in die Gestaltung der Freiheit. Dies hohe Gut sollten wir uns von Niemandem nehmen lassen!
Höre ich ein bisschen Wehmut?
Ja, schon. Wir freuen uns aber auch auf den neuen Lebensabschnitt, der uns bei guter Gesundheit geschenkt ist .
Ihnen und Ihrer Familie ein „JA zum Leben“ - nachdrücklicher kann dieses Zitat aus dem aktuellen Gemeindeblatt für Sie und uns gar nicht sein.
Monika Kadner sprach mit Pastor Moritz
Unser langjähriger Pastor Harry Moritz. Foto: mkad
Februar 2025: sonnig und extrem trocken. 
Witterungsrückblick für Februar 2025 und den Winter 2024/25 in Warnemünde von Rudolf Kemnitz, Diplom-Ing. für Meteorologie.
War der Februar ein richtiger Wintermonat?
Nein. Denn auch der letzte meteorologische Wintermonat fiel wie die beiden vorhergehenden Monate mit einer Mitteltemperatur von 2,4 Gad Celsius um 1,7 Grad zu warm aus. Das Monatsmaximum wurde mit vorfrühlingshaften 13,0 Grad am 24. Februar gemessen, während es zur Monatsmitte am 17. Februar mit minus 7,0 Grad nach unten ging. Am Erdboden zwackte es am gleichen Tag mit minus 12,3 Grad schon recht ordentlich an den Füßen. Damit das Bild einer weißen Winterlandschaft nicht ganz aus unseren Köpfen verschwindet, lag um den 16. Februar tatsächlich auch in Warnemünde eine leichte Schneedecke.
Gab es ausreichend Niederschlag?
Nein, vielmehr war im abgelaufenen Monat Niederschlag doch eher Mangelware. Gerade einmal 9,9 l/m² von den sonst üblichen 29,7 l/m² erbrachten nur ein Drittel des Monatssolls. Somit war es einer der trockensten Februarmonate seit 1946!
Dagegen meinte es die Sonne mit 83,3 Sonnenstunden sehr gut mit uns, wurde der Klimawert von 63,8 Stunden um fast ein Drittel übertroffen.
Gab es besondere Ereignisse im Winter 2024/25?
Der meteorologische Winter 2024/25 hat sich mit einer sehr milden Durchschnittstemperatur von 3,6 Grad statt der üblichen 0,9 Grad bei uns verabschiedet. Er zählt somit zu den wärmeren Wintern in Warnemünde, kommt aber an den Spitzenwert von 2019/20 mit 5,6 Grad nicht heran. Auch der wärmste Tag am 19. Dezember und am 24. Februar mit 13,0 Grad, sowie der kälteste Tag am 17. Februar mit minus 7,0 Grad stellen keine besonderen Extreme an der Ostseeküste dar.
Hatten wir reichlich Sonne?
War der vorhergehende Winter 2023/24 mit einer Niederschlagssumme von 236,3 l/m² noch der feuchteste seit 1946 erreichte der letzte Winter mit 111,7 l/m² das Soll von 123,6 l/m² nicht ganz. Rund 10 Prozent fehlen hier.
Die Sonnenscheindauer legte allerdings eine Punktlandung hin. Die viel zu geringe Dezembersonne wurde im Februar wieder ausgeglichen und mit eine Gesamtsonnenscheindauer von 137,6 Stunden wurde der Klimawert zu 100 Prozent getroffen.
Bautagebuch Landessportschule (59)
Textile Geschichtsschreibung mit Kett - und Schussfäden
25.Februar ...und von diesen Kettfäden, den Schussfäden gibt es jeweils mehr als 200 Stück. Doppelt, immer über einen halben Meter und einen Meter lang gelegt.
Schon brüchig, mit dicker Staubkruste, längst aus dem hölzernen Rahmen gesprungen, jemand versuchte mit einer Mini-Wäscheklammer gar einen Schussfaden mittig zu sichern. Alles hängt am seidenen Faden – obwohl keine Seide von der Künstlerin damals verwendet wurde.
Dieses Wandbild mit den vielen verschiedenen Segeln hängt jetzt seit 1987 im Speiseraum des Segelclubs. Es gehörte einfach zur Gemütlichkeit dazu. Es war die erste Auftragsarbeit der Warnemünder Textilgestalterin und Restauratorin Susanne Buch nach Abschluss ihres Studiums. Heute nun ist sie mit ihrer Tochter Saskia hier, um mehr als nur einen Blick auf ihr Frühwerk zu werfen, denn längst ist Susanne Buch eine in ganz Europa gefragte Restauratorin. So verwaltet sie u.a. in der Kinemathek von Berlin die Garderobe von Marlene Dietrich und anderer Filmstars, vergisst ganz bodenständig aber nicht ihren Geburtsort Warnemünde. Hier im Heimatmuseum ist wohl kein einziges Kleidungsstück, kein Wandbehang nicht durch ihre geschickten Hände gegangen zum konservieren für nachfolgende Generationen.
Erst einmal erschrecken die beiden Fachfrauen als sie das brüchige, ihr gutes alte Stück ausgebreitet sehen. Rund 40 Jahre an der Wand eines Speiseraumes mit Wrasen aus der Küche und Staub von der Straße haben dem Gewebe zugesetzt. Nicht lange bleiben sie beim Rundgang um das 80 mal vier Meter große Bild ohne Worte. Schon packen sie ihren Spezialstaubsauger, die Fäden aus Leinen, Zellulose und Wolle aus. Legen Schere und Nadeln bereit, die Baumwolltücher, die gleich in Waschbenzin getränkt werden, um großflächig zu reinigen. So verfliegt garantiert der penetrante Mittagsgeruch von Nudeln mit Tomatensoße! Oder war es doch Kochklops?
Egal, der Landessportbund hat von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht und möchte auf vielfachen Wunsch von Sportlern diese großflächige Wandgestaltung mitnehmen in den Clubraum des nagelneuen Gebäudes der Landessportschule.
Susanne und Saskia Buch, die gerade ihren Master für Textil-und Materialdesign macht, entwirren nach und nach die vertikalen Kettfäden, spannen und knoten sie neu, fädeln die meterlangen leinernen horizontalen Schnüre in große Nadeln.
Nein, nein, nichts von langem Fädchen und faulem Mädchen!! Tief gebeugt über die Segel aus all den unterschiedlichen Naturmaterialien arbeiten sie sich Millimeter um Millimeter voran.
Sie schreiben mit ihrem Können schon heute Geschichte für die nagelneue Sportschule, in der immer noch die Handwerker das Sagen haben.
Monika Kadner
Saskia und Susanne Buch (r.) bei ihrer kniffligen Arbeit
Spannende Geschichte in der Forschungsvilla Ostsee
5. Februar: Interessieren Sie sich für die Ostsee vor unserer Haustür? Wollen Sie mehr erfahren über unser Binnenmeer? Dann sollten sie Ihre Schritte einmal in die 2016 eröffnete Ausstellung im Souterrain der IOW-„Forschungsvilla Ostsee“ in der Seestraße 15 lenken. In dieser präsentiert sich auf knapp 83 Quadratmetern Fläche eine interaktive Ostsee-Exkursion und Forschungsreise. Die Exponate sind multimedial und didaktisch anspruchsvoll gestaltet und dabei so vielfältig wie die Themen, die sie vermitteln. So erzählen eine über 10.000 Jahre alte Baumscheibe und ein Modell-Sedimentkern vom Wandel der Ostsee. Lebendige Schwefelbakterien veranschaulichen zentrale Prozesse am Meeresgrund; ein Modell des IOW-Forschungsschiffs ELISABETH MANN BORGESE und eine Animation der Messstation GODESS sowie reiches Film- und Bildmaterial geben Einblick in die Forschungspraxis. Auch die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten am IOW werden thematisiert.
Herzstück der Ausstellung ist der gemeinsam mit dem Rostocker Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung entwickelte interaktive Multi-Touchtisch VisAnox: Er visualisiert die Veränderlichkeit der anoxischen Gebiete am Ostseegrund und simuliert den Ablauf der für die Ostseeökologie so wichtigen Salzwassereinströme aus der Nordsee. Das Besondere an VisAnox – neben den vielen spielerischen Interaktionsangeboten für die Besucher – ist die Möglichkeit, vom IOW erhobene neue Daten kontinuierlich in die Simulationen einfließen zu lassen und außerdem die Präsentation um zusätzliche Themenmodule zu erweitern. Finanziert wurde das technisch sehr aufwändige Exponat von der Forschungsstiftung Ostsee.
In diesen Wintertagen bietet die „Forschungsvilla Ostsee“ keine täglichen Öffnungszeiten. Wer einen Besuch einplant, der sollte einen Termin unter forschungsvilla@io-warnemuende.de vereinbaren. Wie aalglatt von Dr. Sven Hille erfährt, sollten Interessenten mitteilen, mit wieviel Personen sie kommen möchten, an welchem Tag und in welchem Zeitfenster der Besuch stattfinden soll. Die Angabe einer Telefonnummer ist wichtig für eventuelle Nachfragen. Für die Sommerferien, so der IOW-Mitarbeiter, sind wieder feste Öffnungszeiten geplant.
Die IOW-Forschungsvilla Ostsee in der Seestraße 15 kann nach Absprache besucht werden. Foto: susa
Öffentliche WCs: vier Brände in drei Wochen
3. Februar: Vier Brände in drei Wochen: Axel Pohl vom Amt für Umwelt- und Klimaschutz begutachtet den Schaden an dem Toilettenhäuschen am Strandzugang gegenüber der Jugendherberge in Warnemünde. „Die erste Brandmeldung erhielt ich am Abend des 2. Januar 2025, die zweite einen Tag später um die Mittagszeit“, sagt er. Die Toilettenanlage wurde dabei so zerstört, dass eine kurzfristige Reparatur nicht möglich ist – auch nicht bis zur diesjährigen Saisoneröffnung. Ende Dezember 2024 waren bereits zwei weitere Toilettenanlagen in Warnemünde und Hohe Düne zerstört worden. Der Vandalismus an Rostocks WC-Häusern nimmt zu, weiß Pohl. „Schmierereien oder dass zum Beispiel Türen mutwillig zerstört werden, ist leider keine Seltenheit. Brandschäden sind eine neue Dimension“, verdeutlicht er.
In Rostock gibt es fast 70 öffentliche Toiletten, nicht alle sind in kommunaler Hand. Durch das Amt für Umwelt- und Klimaschutz werden derzeit 23 öffentliche Toilettenanlagen bewirtschaftet. Der städtische Eigenbetrieb Tourismuszentrale Rostock & Warnemünde (TZRW) kümmert sich zusätzlich um drei größere Anlagen. Die Reinigung der Anlagen übernimmt die Stadtentsorgung Rostock, in der Saison bis zu dreimal täglich.
Zu den im Dezember beschädigten Anlagen zählt auch die an der Vogtei. Wer hier derzeit sein Geschäft verrichten möchte, steht vor einem Absperrband. Herren müssen auf die barrierefreie Toilette ausweichen, weil im Dezember des vergangenen Jahres das entsprechende WC durch Unbekannte demoliert wurde. Vermutlich wurde ein illegaler Feuerwerkskörper genutzt, heißt es von Seiten der Tourismuszentrale. Die Toilettenanlage stammt aus dem Jahr 1998 und wurde zuletzt 2018 instandgesetzt. Nun soll der Standort bis zur bevorstehenden Saison komplett erneuert werden. Vandalismusprobleme seien der TZRW bekannt, ein geringerer fünfstelliger Betrag werde pro Jahr für die Beseitigung ausgegeben. So einen großen Schaden wie der Jetzige hätte es jedoch in der Vergangenheit noch nie gegeben.
In diesem Jahr wird die Stadt drei zusätzliche WC-Standorte und drei Trockentoiletten-Standorte erschließen, die spätestens 2026 in Betrieb gehen. Je nach Größe und Standortbedingungen investiert die Verwaltung bis zu 300.000 Euro für eine WC-Anlage. Die Kosten für Trocken-WC’s liegen bei rund 80.000 Euro. Für die Beseitigung von Vandalismusschäden wendet das Amt für Umwelt- und Klimaschutz jährlich mehr als 20.000 Euro auf – für kleinere Schäden, für die keine Versicherung aufkommt. „Glücklicherweise sind wir in den meisten Fällen versichert“, sagt Axel Pohl, der jeden Vandalismus-Fall zur Anzeige bringt. „Der oder die Täter können leider in den seltensten Fällen ermittelt werden“, bedauert er.
„Saubere öffentliche Sanitäranlagen sind in einer Gastgeberstadt wie Rostock selbstverständlich. Deshalb investieren wir Jahr für Jahr in neue Anlagen, die schnell und komfortabel zu erreichen sind“, weiß Dr. Ute Fischer-Gäde, Rostocks zuständige Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und Mobilität. Sie setzt deshalb auf den Ausbau der entsprechenden Infrastruktur. Bisher sind die WC-Anlagen daher vor allem an Standorten mit touristischer Ausrichtung, also im Stadtzentrum, in Warnemünde und Markgrafenheide. Eine Standortanalyse hat ergeben, dass das Angebot auch an anderen Orten nötig ist, zum Beispiel in Parks, in der Nähe von stark frequentierten Spielplätzen oder im Rostocker Stadthafen. „Mutwillige Zerstörung und Vandalismus gehören leider zum Alltag. Wir können nur hoffen, dass in Zukunft pfleglich mit den Anlagen umgegangen wird“, so der Appell der Senatorin.
Wer auf der Promenade am Strandweg unterwegs ist und ein stilles Örtchen sucht, hat schlechte Karten. Die WC's an den Strandzugängen 16 und 18 sind wegen Vandalismus geschlossen. Foto: susa
Die Tourismusbranche – ein starker Wirtschaftsfaktor
29. Januar: Es wurde wieder einmal deutlich beim gestrigen Jahresempfang der Tourismusbranche, dass sich hier ein Sektor feiert, die einen lebendigen Tourismus mit gutem Weitblick praktiziert. So haben sich die Hansestadt Rostock und ihre Ostseebäder im Jahr 2024 als Motor der Entwicklung im Land ausgezeichnet.
Von Januar bis Oktober 2024 verzeichnete die Hansestadt mit ihren Seebädern insgesamt 1,94 Millionen Übernachtungen (+2,7 % im Vergleich zum Vorjahr) und 735.829 Ankünfte (+5,7 %). Interessant dabei, dass der September den ehemals besucherstärksten August getoppt hat.
Immer wieder steht nicht nur an diesem Abend die Frage im Raum: „Wie finanziert sich der Tourismus in Rostock?“ Auch dafür gab es eine sehr klare Antwort. Die Partnerunternehmen der Rostocker Gesellschaft für Tourismus und Marketing mbH beteiligten sich mit rund 700 000 Euro am Marketing. Die Stadt leistete 2024 einen Eigenanteil von etwa zwei Millionen Euro. Die Einnahmen durch die stadtweite Kurabgabe beliefen sich auf rund 8,7 Millionen Euro.
Mit der Kurabgabe konnten über 200 Veranstaltungen, die kostenfreie Nutzung der ÖPNV-Angebote für Übernachtungsgäste, die Instandhaltung und Pflege von Rostocks Stränden, der Wasserrettungsdienst, Müllentsorgung, die Tourist-Informationen oder die kostenfreie Nutzung öffentlicher Toiletten finanziert werden. Auch die 2024 eingeführte GästeCard und der digitale Reiseführer sind Produkte der Kurabgabe.
Die Wirtschaftskraft des Tourismus hatte vor allem Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger im Blick, denn mit einem Umsatz von 672 Millionen Euro ist der Tourismus eine der wichtigsten Branchen der Hansestadt. Sie zeigt sich optimistisch: „ Wir arbeiten mit zukunftsweisenden Projekten daran, unser Profil als nachhaltiges, weltoffenes und attraktives Reiseziel zu stärken. Dabei entwickeln wir Rostock für Gäste, aber vor allem schaffen wir neue Wohlfühlräume für die Menschen, die hier leben und arbeiten.“ Welch Balsam für die Seelen vieler Einheimischer, die sich für ihren Ort mehr Qualität als Quantität in vielfacher Hinsicht wünschen.
Ein bereits sehr lange diskutiertes Thema hatte der Wirtschaftsminister des Landes, Wolfgang Blank u.. mit im Gepäck: Öffnungszeiten für Geschäfte. Für 2025 ist anvisiert, dass vom 15. März bis zum 31. Oktober Geschäftsleute an Sonntagen ebenso öffnen dürfen wie über den Jahreswechsel vom 17. Dezember bis zum 8. Januar von 11.30 bis 19 Uhr.
Fazit: Ein Bekenntnis der Hansestadt zum Tourismus, der mit Beharrlichkeit unsere Werte vor Ort transportiert und die Wirtschaft stärkt. Monika Kadner
WSC seit 100 Jahren aktiv
25. Januar: Als der WSC am 25. Januar 1925 gegründet wurde, da steht der Segelsport vor der Warnemünder Küste noch in den Anfängen. Entsprechend gehört der Warnemünder Segel-Club zu den ältesten Segelvereinen in Rostock. Doch die Regatta-Tätigkeit nimmt in dieser Phase schnell Schwung auf. Ab Juli 1926 werden vor Warnemünde die ersten Verbandswettfahrten ausgerichtet – unter Mitwirkung des noch jungen WSC. Auch die kaiserliche Segelyacht „Meteor“ nimmt an den Regatten teil. Und so gelten diese Verbandswettfahrten als der Grundstein für die Warnemünder Woche, die damit im kommenden Jahr ihren 100. Geburtstag feiert.
Neben der Regatta-Organisation war die Jugendausbildung ein besonderes Anliegen des Vereins. Schon in den Clubanfängen ist der Nachwuchs mit der Kinder- und Jugendabteilung (KJA) aktiv vertreten. Die KJA sollte dafür sorgen, dass jeder Jugendliche in Warnemünde die Möglichkeit hatte, das Segeln zu erlernen. In den 50er Jahren kam dann auch der erste Optimist aus Dänemark über den WSC nach Deutschland und löste in beiden Teilen Deutschlands eine neue Welle der Segelbegeisterung unter Kindern aus.
Doch über Jahrzehnte war es schwer für den WSC, seinen Club wirklich zu leben. In der Gründerzeit gab es wohl ein Seglerheim, das der Verein mitnutzen konnte. Doch später war der Club gezwungen, für seine räumlichen Erfordernisse Nischen und Provisorien zu nutzen. Ein richtig eigenes Seglerheim hat der WSC wohl nie sein Eigen nennen können.
Aber vielleicht entwickelte sich genau daraus auf der Mittelmole ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl einer kleinen, verschworenen Gemeinschaft. Aus dieser Basis heraus rekrutierte sich dann auch im März 1990 die notwendige Mitgliederzahl, um den WSC von 1925 wieder zu reaktivieren.
Heute präsentiert sich der WSC mit über 200 Mitgliedern – davon knapp 50 Kinder und Jugendliche – zwar noch als ein kleiner, aber durch die Organisation der Warnemünder Woche und weiterer großer Regatten doch als sehr aktiver Club.
Und auch die räumliche Situation soll sich nun im Jahr des 100. Geburtstags ändern. Es ist alles vorbereitet, dass noch in diesem Jahr ein neues und eigenes Clubheim gebaut werden kann, das die Erfordernisse des WSC erfüllt. Dazu gehören Büroräume für die Verwaltung von Verein und Warnemünder Woche, ein etwas größerer Clubraum als das bisherige „Uns Logis“ sowie Sanitärräume, die auch von den Gastliegern genutzt werden können. Natürlich sollen auch für die Kinder- und Jugendabteilung feste Räumlichkeiten geschaffen werden, um für die bisherige Containersituation eine Lösung zu finden.
Vor dem Hintergrund, dass der Bau erst über das Jahr Gestalt annimmt, wird es am eigentlichen Geburtstag keine Feier geben. Zu einer angemessenen Feierlichkeit soll dann mit dem Entstehen des Baus im Laufe des Jahres eingeladen werden. Bis dahin gibt es wohl noch einiges zu tun für den kleinen, aber sehr aktiven Warnemünder Segel-Club.
Warnemünder Mauer: Neugestaltung muss schnell passieren
21. Januar. Haben Sie, liebe aalglatt-Leser, in Berlin schon einmal das Denkmal East Side Gallery in Berlin-Friedrichshain besucht? Es handelt sich dabei um eine dauerhafte Open-Air-Galerie auf dem längsten noch erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer in der Mühlenstraße zwischen dem Berliner Ostbahnhof und der Oberbaumbrücke entlang der Spree. Im Frühjahr 1990, nach der Öffnung der Berliner Mauer, wurde dieses Teilstück von 118 Künstlern aus 21 Ländern auf einer Länge von 1316 Metern bemalt. Was das mit Warnemünde zu tun hat? Nun, auch wir haben hier eine geschichtsträchtige Wand, die zu DDR-Zeiten das Gelände der Fähre nach Gedser – heute Parkplatz der Wiro mit bester Aussicht auf den Neuen Strom – zu Warnemünde ab- und den Blick für DDR-Bürger versperrte. Was hinter der Grenzmauer passierte, wir wissen es nicht. Ältere Warnemünder berichten, dass sie von dort das abschreckende Bellen von Hunden vernommen haben. Vor vielen Jahren haben Schüler der ecolea diese triste Wand, die bis heute steht, mit fröhlichen Bildern bemalt. Der Zahn der Zeit hat ähnlich wie in Berlin an den kleinen Kunstwerken genagt. Unschön, könnte man deren Anblick heute mit gutem Willen bezeichnen.
Wenn nun voraussichtlich Ende März/ Anfang April die nagelneue Landessportschule übergeben wird, wenn im Frühjahr und vor allem zur Warnemünder Woche der Yachthafen wieder in den Fokus rückt, dann werden tausende Besucher aus nah und fern den Weg entlang dieser Absperrmauer nehmen. Aalglatt-Redakteurin Monika Kadner, die den Bau der neuen Landessportschule begleitet und das Geschehen in mehr als 50 Vor-Ort-Berichten auf unserer aalglatt-Seite festgehalten hat, hat zu den Eigentumsverhältnissen recherchiert sowie Verbündete gesucht und gefunden. Sie wandte sich an den Ausschuss für Kultur und Touristik des Ortsbeirates, dessen Vorsitzender Prof. Dr. Rudolf Guthoff, sich sofort interessiert zeigte. Auf der jüngsten Sitzung am 14. Januar stellte Monika Kadner die Idee vor, die Mauer wieder ansehnlich zu gestalten. Mit ins Boot geholt werden sollen die drei Eigentümer dieser Absperrung, um dieses Denkmal vergangener Zeiten in kürzester Zeit aufzuwerten. Die Recherchen von Ortsamt und städtischer Presseabteilung ergaben, dass das Wohnungsunternehmen WIRO, das Tiefbauamt sowie das Hafen- und Seemannsamt Eigentümer sind. In Briefen an die zuständigen Geschäftsführer bzw. Amtsleiter wird um Unterstützung beispielsweise bei der Überprüfung der Standfestigkeit und der Säuberung der Metallteile gebeten. Die Direktion der ecolea Schule hat ihrerseits bereits signalisiert, gern wieder mit ihren Schülern dabei sein zu wollen. Damit die Neugestaltung zügig umgesetzt werden kann, ist auch ein Brief an OB Eva Maria Kröger mit der Bitte um Hilfe gegangen. „Es ist unglaublich beeindruckend, wie viele Interessierte wir schon mit ins Boot geholt haben. Ich bin zuversichtlich, dass wir das Vorhaben unter Regie des Ortsbeirates zügig realisieren werden“, zeigt sich die Diplom-Journalistin zuversichtlich. Sabine Schubert
Neugestaltet werden sollte die Mauer auf dem Weg zur neuen Landessportschule Foto: susa
Munch's Birnbaum hat einen Erben
Rund 220jähriger Veteran wurde abgenommen/ Neupflanzung eines genetischen Nachfolgers
8. Dezember: Einen berühmteren Birnbaum als jenen, der im Hof des Hauses Am Strom 53 mehr als 200 Jahre seinen Standort hatte, gibt es wohl weltweit nicht. Der Grund: Edvard Munch, der bekannte und berühmte norwegische Maler, hat ihm und seinem Vermieter, den Warnemünder Lotsen Carl Nielsen, mit seinem Gemälde „Alter Mann in Warnemünde“ 1907 ein Denkmal gesetzt. Vor wenigen Tagen nun wurde der Birnbaum Stück für Stück abgetragen. „Leider war der Veteran nicht mehr gesund. 2019 hat ein Sturm den im Innern hohlen Baum kippen lassen. Wir mussten die Krone zurückschneiden und haben ihn durch einen Fachmann abstützen lassen“, erinnert sich Ulrich Groß, Mitglied im Vorstand des Vereins Munch Haus Warnemünde e. V.. Wohl wissend, dass die Tage des Baumes gezählt sind, habe man bereits im Jahre 2018 von ihm Triebe genommen, die in der Baumschule Kröpelin aufgepfropft wurden. Zwei der genetischen Erben des alten Baums haben vor dem neuen Munch-Museum in Oslo anlässlich der Eröffnung im Herbst 2021 im Beisein des Bundespräsidenten Steinmeier ihren Platz gefunden. Ein weiterer Nachkomme wird in diesen Tagen im Hof des Munch-Hauses Am Strom 53 im Zuge der Umgestaltung des Hofes in die Erde gesetzt. Zunächst, so der zweite Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden, wird in diesen Tagen das Pflanzloch mit frischer Erde verfüllt, bevor der Hof neu gepflastert wird. Verwendung findet Altpflaster aus der Warnemünder Schulstraße, kombiniert mit Granitsteinen. Im Entstehen ist auch eine Galeriewand, weshalb die Südwand des Hofes komplett saniert wurde. Auf der etwa sechs Meter großen Außengalerie werden Bilder von Edvard Munch zu sehen sein, die 1907 und 1908 in Warnemünde entstanden sind. Sie zeigen neben einem Selbstporträt des Malers Arbeiten wie "Kinder auf der Straße" und "Alter Mann in Warnemünde". Gefertigt werden sie in einem Glas-Keramik-Druckverfahren. Sie werden auf Sicherheitsglas aufgezogen und beleuchtet. „Wir hoffen, dass alle Arbeiten bis Ende Januar abgeschlossen sind, Nur die geborgenen Pflanzen wie Malven, Rosen oder Blauregen kommen erst im Frühjahr in die Erde“, sagt Ulrich Groß.
Während ein etwa 250 Meter langes Stamm-Stück des abgenommen Birnbaums im Hof integriert wird, werden kleinere Teile im Rahmen von außergewöhnlichen Projekten zum Thema Baum von Künstlern verwendet.
„Die Kosten für die Umgestaltung des Hofes belaufen sich auf rund 30 000 Euro. Eine Summe, die wir als mit rund 70 Mitgliedern kleiner Verein nicht hätten aufbringen können. Doch eine Zuwendung von der Jahresköste der Kaufmannschaft zu Rostock hat uns ermutigt, unsere Pläne umzusetzen“, sagt Ulrich Groß. Sehr dankbar sei man auch dem Land Mecklenburg-Vorpommern, dem Rotarier Club Warnemünde, dem Lions Club Warnemünde, den Stadtwerken Rostock sowie mehreren Privatpersonen, die Geld gespendet haben.
Nach der Realisierung dieses Vorhabens hat der Vereinsvorstand bereits weitere Pläne ins Auge gefasst. Gedacht ist u. a. an einen Rundweg durch Warnemünde. Dieser umfasst mehrere Stationen, an denen Edvard Munch ebenfalls gewirkt und bleibende Gemälde geschaffen hat. Sabine Schubert
Der norwegische Künstler Grispin Gurholt umarmt den Baum vor dem Fällen. Foto: Petra Schmidt Dreyblatt/ Edvard-Munch-Haus e. V.
Rostock Offshore Quartier am Werftbecken
Zunächst Übergangslösung bis 2028
9. Oktober: Auf einer rund 23.000 Quadratmeter großen Fläche auf dem Gelände des Warnemünder Werftbeckens, das die Hansestadt Rostock 2016 von der insolventen Lloyd Werft gekauft hat, will 50Hertz das Rostock Offshore Quartier (ROQ) entwickeln. Dazu gehören ein Büro- und Verwaltungsgebäude sowie ein Werkstatt- und Lagergebäude mit Kaianschluss und Liegeplätzen für Versorgungs- und Transportschiffe. Ein entsprechender Erbbaurechtsvertrag wurde bereits im August geschlossen. Wie Lars Leupolt von der 50Hertz Offshore GmbH auf der gestrigen Sitzung des Ortsbeirates für Warnemünde und Diedrichshagen informierte, dauert es allerdings, bis das Gelände von diversen Altlasten befreit ist und mit dem Neubau begonnen werden kann. Diese Zeit hat der Stromübertragungsnetzbetreiber nicht. Deshalb soll eine Übergangslösung in der Werftallee geschaffen werden. „Wir bauen zwischenzeitlich einen Container-Standort auf, den wir bis 2028 nutzen wollen. Dafür rechnen wir noch im Oktober mit der Baugenehmigung. Bereits im November entsteht die Interimslösung, in der wir 2025 den Betrieb aufnehmen wollen“, sagte Leupolt.
Er rechnet damit, dass die Planungen für das eigentliche Offshore Quartier 2025 fertig sind, ein Jahr später das Grundstück beräumt ist, sodass nach Einholung aller Genehmigungen der Neubau 2028 fertiggestellt werden kann. In dem Zusammenhang wird das Hafenbecken auf 10 Meter vertieft werden, damit an der - öffentlich zugänglichen - Kaikante auch Schwerlastschiffe mit bis zu 200 Meter Länge an- und ablegen können. Ein optisch schönes Gebäude versprach er den Warnemündern. Und: direkt vor Warnemünde entsteht unter Regie von 50 Hertz kein Windpark. Insgesamt allerdings, so Leupolt, sind zwölf Offshore Windparks in Planung, deren Betreiber das Unternehmen sein wird.
Das Grundstück befindet sich in unmittelbarer Nähe zum offenen Meer und ist daher ein idealer Standort für die Betriebsführung der elektrotechnischen Anlagen auf der Ostsee. Im Verwaltungsgebäude mit etwa 135 Arbeitsplätzen, die überwiegend nach dem Flex-Desk-Prinzip genutzt werden, will 50Hertz mehrere Einheiten unterbringen: 1. das Maritime Coordination Center (MCC) zur Einsatzplanung von Schiffen und Hubschraubern, zur Seeraumüberwachung und zum maritimen Krisenmanagement bei Havarien oder Unfällen. 2. das Offshore Control Center (OCC) zur Steuerung und Überwachung der Umspannwerke auf dem Meer mit einer Rund-um-die-Uhr Einsatzbereitschaft. 3. das Offshore-Logistikzentrum mit Büro-, Werkstatt- und Lagerflächen zur Wartung und Instandhaltung des Offshore-Stromnetzes und zur Versorgung der Plattformen. Im Lager wird 50Hertz unter anderem auf großen Drehtellern Seekabel vorhalten für gegebenenfalls notwendig werdende Reparaturarbeiten.
Der Standort in Rostock-Warnemünde in unmittelbarer Nähe zu den Werften und wichtigen Dienstleistern ist für 50Hertz ideal, um seine Offshore-Aktivitäten in der Ostsee zu bündeln. Die Ostsee wird in den kommenden Jahrzehnten ein wichtiger Stromlieferant sein, weitere große Offshore-Projekte befinden sich im Genehmigungsverfahren oder in der Planung. Darauf stellt sich das Unternehmen rechtzeitig ein und investiert rund 80 Millionen Euro in diesen attraktiven Standort. Sabine Schubert
Über 50Hertz
50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands und baut es für die Energiewende bedarfsgerecht aus. Unser Höchstspannungsnetz hat eine Stromkreislänge von über 10.000 Kilometern - das ist die Entfernung von Berlin nach Rio de Janeiro. Das 50Hertz-Netzgebiet umfasst die Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen- Anhalt und Thüringen sowie die Stadtstaaten Berlin und Hamburg. In diesen Regionen sichert 50Hertz mit rund 1.800 Mitarbeitern rund um die Uhr die Stromversorgung von 18 Millionen Menschen. 50Hertz ist führend bei der sicheren Integration Erneuerbarer Energien: In unserem Netzgebiet wollen wir bis zum Jahr 2032 übers Jahr gerechnet 100 Prozent Erneuerbare Energien sicher in Netz und System integrieren. Anteilseigner von 50Hertz sind die börsennotierte belgische Holding Elia Group (80 Prozent) und die KfW Bankengruppe mit 20 Prozent. Als europäischer Übertragungsnetzbetreiber ist 50Hertz Mitglied im europäischen Verband ENTSO-E.
Geschichte des Ostrocks in Kröpelin
25. März 2022:. Das Ostrockmuseum Kröpelin ist einen Ausflug wert. Es wurde am 3. Juli 2015 eröffnet. Das Museum ist das erste und bislang einzige in Deutschland, das sich ausschließlich mit der Geschichte des Ostrocks als Teil der Unterhaltungsmusik der DDR und der ehemaligen osteuropäischen Länder widmet.
Eine der Grundlagen für das Museum ist der Fundus des Berliner Vereins „Sechzig-Vierzig“, der seit Jahren versuchte, seine Sammlung an einem festen Ort zu präsentieren. Nach mehrjährigen Bemühungen wurde am 26. April 2013 die Sammlung des Vereins schließlich an das Ostrockmuseum übergeben. Das Ausstellungskonzept entstand unter Beteiligung der Studiengänge Innenarchitektur sowie Kommunikationsdesign und Medien der Hochschule Wismar.
Gemeinsam mit Stadtbibliothek und Stadtmuseum wird das Ostrockmuseum durch die Stadt Kröpelin verwaltet. Die Gestaltung und Betreuung der Sammlung obliegt einem dreiköpfigen Kuratorium, bestehend aus Reinhard Dankert, Rüdiger Kropp und Thomas Lehner. Das Ostrockmuseum ist ein interaktives Erlebnismuseum. Es ermöglicht dem Besucher einen Einblick in Geschichte und Hintergründe des Ostrocks. So erschließt sich seine Geschichte bei einem Rundgang durch das Museum als Mischung aus Information, Medien und Erlebnis. Dazu gehören auch Veranstaltungen und Sendungen wie etwa Franks Beatkiste vom 25. Oktober 2015, die in Zusammenarbeit mit dem Ostrockmuseum entstand.
Wegen der Vielzahl vorhandener Objekte sowie der räumlichen Begrenzung auf eine Etage entschied man sich gegen eine chronologische Darstellung der Ostrock-Geschichte. Stattdessen wird in jedem Raum ein thematischer Bereich dargestellt, in den dazu vorhandene Objekte und Informationen integriert sind. Ein thematischer Bereich des Museums ist beispielsweise ein Plattenladen. Hier werden Mobiliar und Angebot eines typischen Plattenladens in der DDR gezeigt. Neben multimedialer Information gibt es die Möglichkeit, Langspielplatten aufzulegen und zu hören. Diverse Geräte für das Abspielen von Tonbändern und Langspielplatten werden ausgestellt. Das Wandbild zeigt eine typische Szene aus dem Alltag der DDR. Wenn es begehrte Langspielplatten zu kaufen gab, dann bildeten sich schnell vor den Geschäften lange Schlangen. Das Bild zeigt eine solche vor dem Laden in der Kröpeliner Straße von Rostock Mitte der 1980er Jahre.
Das Ostrockmuseum (Telefon: 038292 82384) befindet sich in Kröpelin in der Hauptstraße 5. Über die B105 erreicht man es von Warnemünde aus in ca. 20 bis 25 Minuten mit dem Auto.
Öffnungszeiten des Museums: Montag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, Dienstag von 10 bis 12 und 13.30 bis 18 Uhr, mittwochs geschlossen, Donnerstag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, Karfreitag und Ostermontag geschlossen. Der Eintritt in das Ostrockmuseum kostet drei Euro und berechtigt gleichzeitig zum Besuch des im gleichen Haus befindlichen Stadtmuseums.
Auf der Wanderung durchs Nebel-Durchbruchstal kommt man vorbei am Kneipp-Wanderweg, wo man den Füßen ein wohltuendes Bad gönnen sollte.

Wanderung im Nebel-Durchbruchstal
21. Mai: Mit dem Auto von Warnemünde fährt man - je nachdem, wo man parken möchte - etwa 60 bis 70 km bis zum Nebel-Durchbruchstal. Über die A 19 mit Abfahrt Richtung Krakow am See erreichen wir den Ausgangspunkt der Wanderung.
Es gibt mindestens drei Möglichkeiten die Tour zu beginnen:
Beginnt man beim Parkplatz am Einkaufsmarkt, so führt rechts parallel zur Straße nach Krakow ein kleiner Weg vorbei an drei Wohnhäusern. Dann geht es weiter über eine kleine Brücke, die uns über das Moor in Richtung Wassermühle Kuchelmiß bringt. Man kommt vorbei an den Resten der mittelalterlichen Anlage der Turmhügelburg. Die Wassermühle darf man leider derzeit nur von außen besichtigen und auch die Toiletten sind geschlossen. Man kann aber weiterhin auf dem Gelände die Fischtreppen besichtigen und einen Eindruck von der Strömung der Nebel erleben. Einen kleinen Picknickplatz gibt es dort auch, so dass man sich in der Natur stärken kann. Auf einer Infotafel wird erklärt, wie das Nebel-Durchbruchstal entstanden ist.
An den Resten eines alten Schlosses - es sind nur noch einige alte Skulpturen zu sehen - und den Fischteichen vorbei gelangt man zu einem Hofcafé. Folgt man einem gepflegten Waldweg, dann erreicht man eine Brücke, die nach Serrahn führt. Hier kommt man auch am Waldparkplatz vorbei.
Der Ort Serrahn hat eine kleine Kirche und eine alte Schmiede als Sehenswürdigkeiten zu bieten. Danach sind wir wieder über den Waldparkplatz in Richtung der Nebel gewandert. Aber dieses Mal nicht über die Brücke nach Kuchelmiß, sondern wir haben den Waldweg parallel zum Flüsschen in östlicher Richtung gewählt. Der Weg ist leicht hügelig, aber dennoch gut zu laufen. Ein paar Bänke laden zudem am Weg zum Verweilen ein. Hier hat die Nebel allerdings einen wilderen Charakter. Ihre Strömung kann man von der Brücke aus wunderbar erleben.
Geht man dann weiter geradeaus, gelangt man zum Kneipp-Wanderweg. Er ist aus einem kleinen Nebenarm der Nebel entstanden. Ihn sollte man unbedingt ausprobieren. Der sandige Untergrund tut den Füßen gut und das Wasser ist sehr klar. Aber das Kneippen stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Ein Picknickplatz lädt hier erneut zum Verweilen ein. Der Weg durch den Wald führt dann an den Teichen vorbei wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Der Wald war durch die vielen Anemonen besonders schön in diesem Jahr. Ein herrliches Stück heimischer Natur. Der Weg ist gut ausgeschildert und für die rund 16 km, die wir in aller Ruhe mit einem Picknick bewältigt haben, waren wir gut vier Stunden unterwegs. Für Rollstuhlfahrer ist diese Wanderung allerdings nicht geeignet. Leider konnten wir auch keine geöffneten Toiletten finden..
Für Familien mit Kindern ist diese Wanderung ohne weiteres zu schaffen, gibt es doch überall etwas in der Natur zu entdecken. Jedoch sollten Familien mit Kindern auf den Abstecher nach Serrahn verzichten, weil man dafür an der Straße in den Ort gehen muss. Unterwegs für aalglatt-Leser war: Hanne Hoppe
Wismar und seine Schätze
Ein Ausflug in die benachbarte Weltkultur-Stadt
Warum nicht mal Wismar besuchen? Ist nicht weit von der Hansestadt Rostock mit dem Seebad Warnemünde entfernt und eine wunderschöne Stadt mit mächtigen Backsteinkirchen, liebevoll sanierten jahrhundertealten Häusern aus der Gotik, dem Barock und dem Klassizismus. Tierpark, Museen und ein malerischer Hafen mit Speichern und diversen Restaurants laden zum Bummeln ein. Fischkutter, deren Besatzungen leckere Fischbrötchen und fangfrischen oder geräucherten Fisch anbieten, sind ebenfalls erlebenswert. Die Hansestadt Wismar trägt zu Recht das Siegel des Weltkulturerbes.
Jetzt im noch sonnigen Corona-Herbst zieht es viele Touristen aus scheinbar vor allem südlichen Bundesländern an die Küste. Zumindest ihre Dialekte legen das nahe. Sie beobachten interessiert vom Außenbereich der Hafenlokale das Kommen und Gehen der anderen Touristen sowie das Verhalten der gefräßigen Möwen, die gern im Sturzflug den ahnungslosen Passanten das Fischbrötchen entreißen wollen. Amüsant, wenn die Möwen Sieger bleiben und man das eigene Brötchen schon sicher im Magen hat. Wenn es kein Fischbrötchen sein soll, kann man wunderbar in der Nähe des Alten Hafens am Lohberg im Brauhaus Durst und Hunger stillen. In dem Fachwerkspeicher ist schon 1452 Bier gebraut worden. Allerdings führt eine mehrstufige Treppe ins Gebäude hinein.
Wismar ist aber auch ein lohnendes Besuchsziel, wenn man mit den Enkeln einen Ausflug planen möchte. Sie tauchen in der Altstadt ein ins Mittelalter, sehen mit Giebel- und Traufenhäuser die Architektur vergangener Jahrhunderte und erfahren auf Schrifttafeln oder Plaketten an den aufwändig sanierten Häusern viel über die Geschichte Wismars und ihrer Bewohner.
Ein Ziel sollte unbedingt der 80 Meter unübersehbar hohe Turm der Marienkirche sein. Das einst mächtige Kirchenschiff wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und erfuhr wie etliche Sakralbauten in der ehemaligen DDR dasselbe Schicksal. Die Marienkirche, die Anfang des 14. Jahrhunderts auf den Mauern einer rund 100 Jahre alten kleineren Vorgängerkirche errichtet wurde, fiel 1960 der Sprengung zum Opfer. In Wismar sind wenigstens ihre Konturen wieder sichtbar im Boden entstanden. Teil des Forums an der Kirche ist neben moderner Kunst ein Metallmodell. Es zeigt, wie sich die ehemalige Ratskirche über Jahrhunderte präsentiert hat.
Besonders interessant für Kinder ist aber der 3-D-Film „Bruno Backstein“, der wie die Dauerausstellung „Wege zur Backsteingotik“ im Turm sehr spannend den Bau dieser gotischen Kirche erklärt. Bei einer Führung offenbart sich in 67 Metern Höhe ein wunderbarer Blick über die Altstadt und der Besucher erfährt weiteres Wissenswertes zur Kirche und zur Welterbe-Stadt Wismar.
Vor dem Kirchturm sind Modelle zu sehen, in denen Ziegelsteine geformt worden sind, die für den Bau verwendet wurden. Bruno Backstein erklärt im Film auch, wie die Bauleute es schafften, ohne Kran, dafür mit einem imposanten hölzernen Rad und Seilen die Steine in die Höhe zu transportieren. Der Nachbau dieses Rades vor der Marienkirche verdeutlicht den großen und kleinen Besuchern die meisterlichen Fertigkeiten der mittelalterlichen Baumeister, aber auch das mühevolle Bauen.
Der Film dauert etwa 15 Minuten. Der Eintritt inklusive Turmführung kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.
Ein Muss ist auch der Besuch der St.-Georgen-Kirche, eine der drei Hauptkirchen und die größte der Hansestadt. Auch sie ist ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik. 1594 wurde sie nach mehrfachen Veränderungen fertiggestellt. Baubeginn soll allerdings schon Ende des 13. Jahrhunderts gewesen sein. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Sakralbau stark beschädigt, aber in der DDR glücklicherweise nicht gesprengt. Nach der Wende wurde die St.-Georgen-Kirche ab 1990 mit Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz und örtlicher Betriebe wiederaufgebaut und 2010 als Gotteshaus und Kulturkirche feierlich wiedereröffnet. Kultur findet auch jetzt statt. So gastiert Ben Becker am 30.Oktober mit „Ich, Judas“. Viele weitere Veranstaltungen sind geplant – sofern Corona es zulässt.
Die Aussichtsplattform Von St.-Georgen in 35 Metern Höhe bietet einen eindrucksvollen Rundblick auf Wismar, die Gassen und Straßen der Altstadt, die Ostsee, den Hafen und die MV-Werft. Die Fahrt mit dem Lift kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 6 Jahre fahren gratis.
Neben der Kirche liegt der Fürstenhof, die im 16. Jahrhundert errichtete Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar. Ein Blick in den Innenhof lohnt sich. Heute beherbergt das schön sanierte Bauwerk das Amtsgericht der Hansestadt.
Bei einem Gang durch die Altstadt gibt es viele weitere lohnende Ziele. Doch wer sich die Ausstellung und die Einrichtung in dem sehr informativen Welt-Erbe-Haus an der Lübschen Straße angesehen hat, sollte noch an der Grube entlangspazieren. Sie ist eines der ältesten städtischen Wasserläufe Deutschlands und dann in einem der Cafés am Marktplatz Füße und Kopf entspannen. Auch dort gibt es mehrere historische Bauwerke zu bewundern. Schließlich ist die Stadt nicht umsonst von der UNESCO ausgezeichnet worden. Und weil man an einem Tag nicht alles Sehenswerte in Wismar erleben kann, sollte man sich - solange das Wetter mitspielt – unbedingt noch einmal auf den Weg dorthin machen.
Doch was hat dem zehnjährigen Theo am besten in der ehrwürdigen Hansestadt gefallen? „Der Blick von der Georgenkirche war cool.“ Eigentlich wollte er die Wendeltreppe zur Plattform hochsteigen. Doch die war gesperrt, weil man in Corona-Zeiten dort keinen nötigen Abstand halten kann. „Aber auch der Film in dem anderen Kirchturm war wirklich spannend“, empfiehlt Theo.
Unterwegs für aalglatt-Leser war: Ingrid Feuerstein
Die Marienkirche und St.-Georgen-Kirche öffnen von Oktober bis März täglich von 10 bis 16 Uhr. Der Turm von St. Marien kann nach Anmeldung (Telefon: 03841-2510) bestiegen werden.
Ãœber die Rapsfelder hat man einen tollen Blick auf den Leuchtturm Bastorf.
Rund um den Leuchtturm Bastorf
13. Mai: Unser Ausflug führt von Warnemünde nach Bastorf. Mit dem Auto erreicht man den dortigen Leuchtturm in etwa 45 Minuten. Die Fahrt führt in diesen Tagen vorbei an herrlich blühenden Rapsfeldern, die so richtig tolle Fotomotive bieten. Rasch ist der Parkplatz am Leuchtturm erreicht. Der Turm befindet sich zwischen den Ostseebädern Kühlungsborn und Rerik und oberhalb von Kap Bukspitze, weshalb er auch Buk genannt wird.
Diese Landspitze weist eine Geländehöhe von rund 78 Metern über dem Meeresspiegel auf. Die Höhe des Leuchtturms beträgt 20,8 m, sodass sich eine Gesamtfeuerhöhe von etwa 95,3 m ergibt. Somit ist der Leuchtturm Buk zwar einer der kleinsten deutschen Leuchttürme, hat aber das höchste Leuchtfeuer, dass an den deutschen Küsten zu finden ist. Während er für die Seefahrt eine notwendige Navigationshilfe ist, hält er für Besucher nach dem Erklimmen der 55 Stufen einen grandiosen Ausblick bereit. Schaut man in nordöstliche Richtung, kann man das heimische Warnemünde sehen. Bei einem Blick nach Westen entdeckt man Rerik und die Wismarer Bucht Bei klarer Sicht soll man sogar die Insel Fehmarn und dänische Inseln sehen. Leider ist der Turm derzeit aber für Besucher noch geschlossen.
Nicht so tragisch, denn wir umwandern ihn ganz einfach Die Strecke beträgt etwa 4,8 Kilometer, die auch für nicht so professionelle Wanderer machbar ist. Start und Ziel ist für uns der Parkplatz unterhalb des Leuchtturms. Auf einem schmalen Pfad mit einer tollen Aussicht geht es entlang des Parkplatzes in Richtung Kägsdorf. Weiter führt unsere Tour auf der Straße durch den Ort, der durchaus interessante Häuser aufweist. So beispielsweise ein Gutshaus auf der rechten Seite. Am Ende des Ortes führt eine schmale Straße in Richtung Kühlungsborn, bevor uns dann der erste Weg rechts wieder zum Leuchtturm bringt .
Angekommen, lohnt es sich den Picknick-Korb auszupacken oder unbedingt das Cafe Valentins zu besuchen, das ab 28. Mai freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr wieder geöffnet ist und wo man endlich wieder den leckeren Kuchen genießen kann. Nach unserer Stärkung geht es wieder abwärts bis zum Parkplatz. Und schließlich gut gelaunt zurück nach Warnemünde. Unterwegs für aalglatt-Leser war: Doris Reiber
Warnem�nde an der Ostsee
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