November 23: milder Start mit kaltem Ende
Einen Witterungsrückblick der Wetterstation Warnemünde für den Monat November und Herbst 2023 gibt der Dipl.-Ing. für Meteorologie Rudolf Kemnitz
2. Dezember: Der November war mal zu warm, mal zu kalt. Oder?
Bis zur Monatsmitte sah der November 2023 rekordverdächtig mild aus. Die Monatsmitteltemperatur lag schon drei Zehntel über dem alten Höchstwert von 8,5 Grad aus dem Jahre 2006, bevor es dann zum Ende des Monats zu einem deutlichen Wintereinbruch mit einem Tiefstwert von minus 5,3 Grad am Monatsletzten kam. So endete der November mit einer Monatsmitteltemperatur von 6,6 Grad und damit mit einem Plus von 1,3 Grad etwas zu mild. Der Höchstwert wurde am 2. November mit 13,6 Grad gemessen.
Dennoch schien er niederschlagsreich?
Tatsächlich war er schon wie der Vormonat mit einer Niederschlagssumme von 82,9 l/m² deutlich zu nass. Der Klimawert von 51,0 l/m² wurde um 63 Prozent übertroffen und es gab nur einen niederschlagsfreien Tag.
Wo blieb die Sonne?
Leider machte sie sich wie im Oktober auch im letzten Herbstmonat mit 35,6 Stunden sehr rar. Der Mittelwert von 52,8 Sonnenstunden wurde nur zu 67 Prozent erreicht.
Wenn Sie den gesamten Herbst 2023 betrachten, was ziehen Sie für ein Fazit?
Alle drei meteorologischen Herbstmonate fielen zum Teil merklich zu warm aus, sodass mit einer Durchschnittstemperatur von 12,3 Grad der zweitwärmste Herbst seit 1946 registriert wurde. Das Mittel von 9,7 Grad wurde um 2,6 Grad übertroffen.
Aber sicher gab es zu viel Regen?
Die Niederschlagsverteilung sah nicht so homogen aus. Während im September nur ein Drittel der üblichen Regenmenge gemessen wurde, fiel im Oktober fast die dreifache Niederschlagsmenge und auch der November war viel zu nass. Somit lag die Herbstsumme von 212,0 l/m² 43 Prozent über dem langjährigen Mittel von 147,8 /m².
Klärchen machte sich scheinbar rar, oder?
Die Sonne schien im Oktober und November sehr spärlich, aber im September mit Überstunden, so dass ein fast ausgeglichenes Ergebnis für den Herbst 2023 zustande kam. Mit 336,2 Stunden wurde der Klimawert von 314,9 Stunden um 7 Prozent überboten.
Ein Fest wie in der guten Stube
1. Dezember: „Oh, hab ich dich lange nicht gesehn!“ und schon liegen sich zwei Familien in den Armen. Wir singen mit den Frauen von Sing man tau ... unterm Schnee bedeckten Feld… Völlig textsicher bei diesem schönen, stillen Winterlied ist Pit Haffke bis zur letzten Note. „Das hat meine Mutter uns immer vorgesungen, als wir zu Fuß `42 von hier aus auf‘s Land geflüchtet sind.“
Auf der improvisierten Filmleinwand am Nachbargiebel der Nummer 125 jahrzehntealte Impressionen aus der Alexandrinenstraße. „Ist das nicht der alte Schönrock an der Ecke?“ Es gibt wohl niemanden hier beim Straßenfest in der Achterreeg, der nicht ganz eigene Erinnerungen an diese ehemals so stille Straße hat und diese heute gern mit den neuen Bewohnern teilt. Dabei schmeckt der heiße Glühwein, die so knusprig gebratene Wurst. Wir gehen im Takt der Gitarren und des Saxophons mit. Schwatzen mit Hartmut Voss, der mit der Treckfidel aufspielt und seinen Freund am Leierkasten mitgebracht hat. Wer von den Öllings nicht mehr so gut stehen kann, hat sich einen Stuhl aus seinem Haus mitgebracht. Wer will schon diesen Abend mit all den alten und neuen Liedern, den Döntjes, den Fackeln im Schnee und leuchtenden Sternen an Giebeln und Fenstern versäumen.
Die Regie und die helfenden Hände in der Vorbereitung für diesen scheinbar improvisierten Treff, der viel Organisationstalent, viel Mühe erforderte, hatten wieder Detlev Hammerschmidt und Familie, Joachim Hanke und Sven Wittenburg. Sie gaben zum wiederholten Mal vor ihren Haustüren gemeinsam mit engen Mitbewohnern vor dem ersten Advent ein wunderschönes Fest, wie in ihrer eigenen guten Stube.
Danke, auf besondere Art, sagt Nachbar Henry Bresch „Was Gutes, bürgert sich schnell ein!“ Und auch wir sagen: Bitte unbedingt auf ein Neues im Jahr 2024! Monika Kadner
Es war ein wunderbares Straßenfest in der Achterreeg. Danke an alle Organisatoren. Foto: mkad
Heißer Hirsch und scheues Reh
1. Dezember: Ja, es weihnachtet sehr bei Kerstin Meyer im Warnemünder Reformhaus. „Wir stellen gerade unsere etwas anderen anderen Glühweine für den Markt vor unserer Kirche zusammen: den Bio-Glühwein „Heißer Hirsch“, den, von den Aronia-Beeren, und jenen ohne Alkohol, unseren „Heißer Rabe“. Und als Pendant zum Hirschen, gibt‘s bei uns das „Scheue Reh“. Etwas ganz Besonderes: mit Birnensaft, Gin, Zimt und einem Sahnehäubchen. Aber auch heißen Birnensaft ohne Alkohol mit Zimt bieten wir an.“
Kerstin Meyer könnte man als Urgestein des Warnemünder Weihnachtsmarktes bezeichnen, wenn sie nicht noch so jung wäre. Bereits als die Idee im Gewerbeverein geboren wurde – sie ist Mitglied im Vorstand – sagte sie sofort ihre Teilnahme zu. Aber was wäre ein Reformhausstand, wenn nicht glutenfreies Gebäck mit im Sortiment wäre? Aber auch doppelt gefüllte Dominosteine genauso wie gebrannte Mandeln, die einfach zum Weihnachtsmarkt dazu gehören.
Die Warnemünderin macht auch mit beim lebendigen Adventskalender, der an ihrem Büdchen besonders gut zur CD von Andreas Buhse passt, wenn am 11. Dezember ihr „Türchen“ mit der Musik und natürlich mit dem Interpreten Ole van Sander aufgeht. Die wunderschöne CD „Tanz auf dem Weihnachtsmarkt“ verkauft sie für Doc Buhse gleich mit.
„Na klar, ist es Mehrarbeit, denn die Kunden möchten ja auch im Reformhaus ihre Einkäufe erledigen. Aber der Weihnachtsmarkt ist für meine Mitarbeiter und mich immer ein Höhepunkt. Außerdem ist hier Spaß vorprogrammiert!“
Na dann, eine gute Zeit für die Händler, die sich für die großen und kleinen Warnemünder sowie deren Gäste auch in diesem Jahr kräftig ins Zeug legen.
Monika Kadner
Kerstin Meyer stellt in ihrem Reformhaus besondere Glühweine mit und ohne Alkohol für den Markt zusammen.. Foto: mkad
Weihnachtsmarkt öffnet am Sonnabend
30. November: Der Warnemünder Weihnachtsmarkt wird am 2. Dezember um 12 Uhr rund um den wunderbaren Neptun-Brunnen eröffnet. „Mit den Vorbereitungen sind wir schon im Sommer gestartet“, berichtete Dietmar Vogel auf der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates für Warnemünde und Diedrichshagen. Ziel sei es, in Warnemünde das schönste Weihnachtswinterdorf an der gesamten Ostseeküste zu gestalten. „Wir haben in den vergangenen 15 Jahren viel erreicht. Dennoch geht es immer noch besser. Deshalb haben wir uns in anderen Städten umgeschaut, allerlei Anregungen mit nach Hause gebracht“, sagt der Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins Warnemünde, der mit all seinen Ehrenamtlern viel Zeit in das Projekt investiert. In diesem Jahr wird der Markt insgesamt 16 Stände und damit fünf mehr als noch im Vorjahr haben. Beispielsweise wird es einen Stand geben, an dem Dinge mit weihnachtlichen und von dem leider verstorbenen Warnemünder Künstler Hansi Parczyk gestalteten Motiven wie eine spezielle Sammeltasse sowie Weihnachtskarten und Kalender angeboten werden. Ideen, so Vogel, habe man viele. Dazu gehört der größte hängende Adventskranz im Norden, eine große Kerze im Warnemünder-Desing, ein schwimmender Tannenbaum am Ende des Alten Strom und eine Krippe mit Holzfiguren. Gesucht werden viele helfende Hände, denn allein werde man das Vorhaben so nicht stemmen können. Händler sind aufgerufen, ihre Schaufenster und Geschäfte besonders liebevoll weihnachtlich zu schmücken und so mitzuhelfen, das schönste Weihnachtswinterdorf zu gestalten. Und natürlich fehlt es auch am Geld. In den Corona-Jahren war der Verein an den Einnahmen im Testzentrum beteiligt. Das fällt nun weg. Bedenkt man, dass allein die Tanne, das Aufstellen und Abbauen sowie die Beleuchtung Kosten in Höhe von rund 3500 Euro verursachen, ahnt man, was für das gesamte Vorhaben benötigt wird. Denn auch Müllgebühren, Lichterketten, Miete für Pagoden und Tore etc. wollen bezahlt sein. Ebenso wie verschiedene Künstler und ja, auch der Weihnachtsmann, der an drei Nachmittagen mit den Lütten ins Gespräch kommen will. Am 3. Dezember wird er um 16.30 Uhr erwartet, am 10. und 17. Dezember um 16 Uhr. Geld benötigt wird auch für die Anschaffung einer Kindereisenbahn. Die bisherige wurde ausgeliehen und steht nicht mehr zur Verfügung. Rund 7000 Euro kostet das ins Auge gefasste Kinderfahr-Geschäft. 2000 Euro will der Ortsbeirat aus seinem Budget beisteuern. Zumal die Bimmelbahn bei Bedarf auch von anderen Warnemünder Vereinen genutzt werden kann. Warum beteiligt sich die Tourismuszentrale nicht an den Kosten? Ein Bürger stellte auf der Ortsbeiratssitzung klar: Der Markt ist doch eine tolle saisonverlängernde Maßnahme. Dafür gab es Beifall. Und die Erklärung von Marktleiter Christian Seifert: Die Tourismuszentrale gibt Geld. Zudem könne man den Kirchenplatz kostenfrei nutzen. Es bestehe ein gutes Miteinander.
Willkommen sind Besucher im schönsten Weihnachtswinterdorf, das bis 1. Januar geöffnet ist, stets mittwochs und donnerstags von 11 bis 21 Uhr, freitags und sonnabends bis 22 Uhr sowie sonntags von 11.30 bis 21 Uhr. Montag und Dienstag ist geschlossen. Ausnahmen sind der 25. und 26. Dezember sowie der 1. Januar. Sabine Schubert
Schmökern im neuen Tidingsbringer
29. November: Der neue, der 28. Tidingsbringer, ist da. Einige der Autoren werden das Warnemünder Bäderjournal am Sonnabend, 2. Dezember, um 10 Uhr in der Buchhandlung Krakow Nachf. am Kirchenplatz signieren. Darauf aufmerksam machte Mathias Stagat. Der Vorsitzende des Warnemünder Leuchtturm-Fördervereins als Herausgeber bedankte sich zudem während der Buchpräsentation in einer geselligen und informativen Runde im Strand-Hotel Hübner gestern Abend bei den beiden Mitherausgebern Dr. Matthias Redieck und Achim Schade, die auch nach der Schließung ihres Verlages mindestens noch zwei Tidingsbringer auflegen möchten. Und dazu braucht es weiter zahlreiche Autoren, die mit ihren Geschichten das Büchlein zu einem unverwechselbaren Nachschlagwerk machen. Am 28. Tidingsbringer haben 36 Autoren mitgewirkt, einige von ihnen sind von Anfang an dabei, andere sind neu hinzugekommen und erzählen beispielsweise ihre Familiengeschichte. So wie Brigitte Pleß, die über die Baufirma ihres Großvaters Walter Wahnrow, gegründet 1893, geschrieben hat. Sie nimmt den Leser mit auf eine Reise durch Warnemünde, wo der Baumeister mit seinen Leuten viele Häuser errichtet hat. Die Warnemünderin Edda Düwel erinnert sich an ihre Einschulung im Jahre 1947 und daran, dass sie in genau jenem Klassenraum als Grundschullehrerin im Jahre 2002 und damit bis zu ihrem Rentenbeginn unterrichtete. Aalglatt-Redakteurin Monika Kader macht die Leser mit dem US-Amerikaner Benjamin Bowman bekannt, einem Ur-Ur-Enkel des Warnemünder Kapitäns Heinrich Ohlerich, während Hartmut Voß sein Lieblings-Hobby unter dem Motto „Wie kam die Drehorgel nach Warnemünde“ vorstellt. Ronald Piechulek hat den wahrlich interessanten Jahresrückblick 2022/23 zusammengestellt, während Heinz-Jürgen (Atze) Marnau als ehemaliger Seemann und bis heute engagierter Leuchtturm-Mann aus seiner Sicht auf „30 Jahre Förderverein Leuchtturm Warnemünde e. V.“ blickt. Und natürlich wurden wieder drei Preise für die schönsten eingesendeten Fotos ausgelobt. Die Gewinner des Wettbewerbs: Burkhard Geron aus Warnemünde, Bernd Dettmann aus Langen und Franz Stepanek aus Rostock. Auch für den 29. Tidingsbringer werden wieder Aufnahmen mit Warnemünde-Motiven gesucht.
Schon jetzt, so war in der Autoren-Runde zu hören, ist man an weiteren spannenden Geschichten dran. Wir freuen uns drauf. Doch zunächst nutzen wir die winterlichen Abende, um im gerade erschienen Tidingsbringer zu schmökern. Viel Spaß. Sabine Schubert
Der wunderbare Neptun-Brunnen auf dem Kirchenplatz ziert den nagelneuen Tidingsbrnger. Foto:susa
Bautagebuch Landesssportschule (39)
Bei Heizungsbauern am kalten Novembertag
29. November: Das sie da noch durchsehen... mir schwirrt der Kopf, als mir Projektleiter Uwe Frank und Bauleiter Stefan Schulke von der Firma Umwelttechnik Bornemann aus Bentwisch all ihre roten und schwarzen Leitungen, ihre Konvektoren, den gewaltigen 5000 Liter Speicher für Heizungswasser und die Warmwasserversorgung, die Verteiler für Wärme und Kälte anschaulich im Inneren der großen Baustelle der Landessportschule, in der im Moment gerade mal zwei Grad plus sind, erklären. Vieles ist im Estrich des Fußbodens schon verschwunden, manches wartet noch auf das Einfügen in die Unterschicht für den Beton. Vieles schlängelt sich auch bereits bestens isoliert, geschweißt oder gepreßt, über den gesamten Deckenbereich. Über 200 Heizkörper warten auf den Einbau. Dabei sind auch solche für Bäder und spezielle für die Küchen. Die Frischwasserstation ist schon fertig.
Seit Mai sind die drei Fachleute bereits vor Ort. Ab September haben sie Marlon Schneider an ihrer Seite, einen aufgeweckten Lehrling im 1.Lehrjahr. „Der zeigt richtig Einsatz. Ein Glück für uns, dass junges Blut in unsere Firma gekommen ist!“ zeigt sich Uwe Frank froh.
Aber was strömt nun durch all die Leitungen, die Rohre? Wo kommt was her? Bauleiter Stefan Schulke weiß es mehr als genau: " Wir arbeiten hier ausschließlich mit regenerativen Energien bei Wärme und Kälte. Wir nutzen die Erdwärme, Solarthermie, Photovoltaik. Alles läuft über Wärmepumpenanlagen, die von der Technikzentrale, die in der Schule stationiert ist, auch für die Bootshalle gesteuert werden. Nur für die Sporthallenbodenheizung, werden wir mit einer externen Spezialfirma zusammen arbeiten.“
Die beiden Fachleute sind zuversichtlich, dass sie bis Ende April 2024 alle ihre Arbeiten ordentlich abgerechnet haben. „Unser Chef fragt nach jeder Baubesprechung ungeduldig nach dem Stand der Dinge. Er ist selbst Segler, und will hier in Warnemünde eine gute Visitenkarte der Firma Bornemann mit seinem Namen abgeben", zwinkert mir Uwe Frank, der erfahrene Projektleiter noch zu, zuckt aber auch die Schultern, „denn nur wenn alle Arbeiter auf dieser Baustelle sich gewerbeübergreifend verantwortungsvoll orientieren, soll es an uns nicht liegen mit dem Zieltermin.“
Ein gutes Omen an diesem kalten Novembertag. Monika Kadner
Bauleiter Stefan Schulke überprüft die Verteilerstation. Foto: mkad
Treff am 1. Advent unterm Leuchtturm
28. November: „Wir treffen uns am 1. Advent unterm Leuchtturm!“ - so verabreden sich seit vielen Jahren Warnemünder, die wissen, so stimmt sich das Ostseebad, so stimmen sie sich selbst auf eine wunderbare Vorweihnachtszeit ein.
Treffpunkt ist auch an diesem 1. Advent wie immer um 15 Uhr. Die Chöre haben dann schon Aufstellung genommen: die Kinder von der Grundschule Heinrich-Heine, die Frauen von Sing man tau, die Männer mit ihren starken Stimmen von den Klaashahns und den Breitlings. Gewiss findet der Weihnachtsmann die Stufen hoch zur ersten Empore des Leuchtturms und wird seinen Sack voll süßer Überraschungen für die Lütten herab regnen lassen. Olaf Sandkuhl wird mit seinem Glockenspiel die musikalische Stunde abrunden.
Derweil hat die Crew um den Warnemünder Bäckermeister Christian Kempcke die allseits so beliebten wie begehrten Stollen aus der Museumsbackstube mit dem dicken Holzofen ausgepackt, die Plätzchen bereit gelegt, bevor alles für einen guten Zweck an die Frau, den Mann, das Kind gebracht wird. Der neue Pächter aus der Klönstuw, Markus Hoffmann, wird dafür sorgen, dass der Glühwein und der warme Apfelsaft alle Durstigen erfreut.
Damit die Romantik auch bis zum 24. Dezember unterm Tannenbaum in den Wohnstuben anhält, wird Andreas Buhse vom Coaast Schallplattencafe seine neueste CD „Tanzen auf dem Weihnachtsmarkt“ zum Kauf anbieten. Es sind alte und ganz neue Lieder, die der Seele immer wieder guttun.
Diese schöne Tradition der Einstimmung auf die Adventszeit unter unserem 125 Jahre alten Leuchtturm wird nur möglich durch das unermüdliche ehrenamtliche Engagement der Leuchtturmmänner, durch die Unterstützung der Tourismuszentrale, die nun schon jahrelange Beteiligung des Hotels Neptun am Schnüren der Päckchen mit Süßigkeiten, durch die Ostseesparkasse, die wiederholt klingende Münze zum Kauf all der guten Backzutaten sponserte.
Also dann, bis zum kommenden Sonntag! Wir sehen uns. Monika Kadner
Mitgliederversammlung: Angler haben Sorgen
28. November: Haben Angler eine Lobby? Sind sie eine gewollt aussterbende Spezies? So manch einer der rund 200 Mitglieder des Warnemünder Anglerverein e. V. macht sich seine Gedanken. Das spiegelte sich auch auf der satzungsgemäßen Mitgliederversammlung, die am Sonntag in Anwesenheit von 51 Mitgliedern durchgeführt worden ist, wider. Dort wurde deutlich: die politischen Entscheidungen zur Schonung und Erholung in der Ostsee vermitteln genau diesen Eindruck. Berufsfischerei werde zugelassen, das Angeln jedoch stark eingeschränkt oder gar verboten. 2024 wird das Angeln auf Dorsch komplett untersagt. Auch das Verbot des Aalangelns in den Küstengewässern wird wahrscheinlich beibehalten. Werden weitere Fischarten folgen?
Im Bericht des Vorsitzenden Jens Uhlig und seines Stellvertreters Jörg Hoppe spielte vor allem auch die aktuelle Lage des Vereins die wesentliche Rolle. Zum kaum nutzbaren Vereinsgelände (keine Trinkwasser- keine Abwasserleitung, keine normale Toilette etc.) im Weidenweg erarbeitete der Ortsbeirat von Warnemünde, den der WAV um Unterstützung gebeten hatte, einen Antrag an die Bürgerschaft. Diese erteilte der Oberbürgermeisterin einen Prüfauftrag zur Klärung der weiteren Verfahrensweise. Das Ergebnis soll zur Beschlussfassung am 20. März 2024 vorliegen. Die Planungssicherheit für die Nutzung des Vereinsgeländes im Weidenweg ist für den Verein von existenzieller Bedeutung. Nur dann dürfen dringend notwendige Investitionen für die Sicherung und Verbesserung des Vereinslebens erfolgen. Angesichts der widrigen Umstände auf dem Vereinsgelände fanden nur wenige Veranstaltungen wie Bootsfahrerversammlung mit grillen, Teilnahme am Warnemünder Umgang, Anglerball und ein Preisskat statt.
Der Warnemünder Anglerverein e. V. engagiert sich im Rahmen seiner Möglichkeiten natürlich auch für die Warnemünder Belange. Die Teilnehmer der Mitgliederversammlung spendeten für die Erhaltung des Warnemünder Weihnachtsmarktes. Das Geld wurde gestern dem Handels- und Gewerbeverein Ostseebad Warnemünde e.V. übergeben.
Der Vorstand des WAV sucht wieder aktive Mitstreiter. Tine und Andreas Dettmann werden aus persönlichen Gründen die Arbeit im Vorstand des WAV nicht mehr wahrnehmen können. jp
Licht ist‘s in der Friedrich-Franz-Straße
26. November: 10.30 Uhr. Bisschen klamm sind die Finger, aber was macht es schon, wenn der Spaß beim Illuminieren der eigenen Straße in der Vorweihnachtszeit ganz oben steht. Oben stehen dann auch die jüngeren Männer auf der Leiter und befestigen mit Kabelbindern ganz vorsichtig, ja fachgerecht und stabil, die Schnüre im Gezweig der Bäume. Die älteren Anwohner, die vor 29 Jahren (!) diesen Brauch ins Leben gerufen haben, halten sowohl Leitern als auch die Leitungen ganz fest, damit die Installation zügig und sicher vonstatten gehen kann. Jüngster unter den tatsächlich 41 Anwohnern, die sich für eine Stunde in Elektrogesellen verwandelt haben, ist der dreijährige Ferdinand Ott. Während Ferdi sich auf die Nikolaustäfelchen Schokolade freut, die es nach getaner Arbeit gibt, ist Vater Sven Ott, einer der neueren Hausbesitzer in der Straße, froh, mal Nachbarn aus nächster Nähe kennenzulernen.
Bei Petra Balloff zischt und gluckert dann auch schon die Kaffeemaschine, der Glühwein verströmt seinen Duft. Liebevoll angerichtetes Stollengebäck steht ebenso parat wie Schokolade und Plätzchen. Hier ist fröhlicher Treffpunkt für alle Fleißigen im Hof des Bankshops. Ein Prost auf die Gesundheit! Ein Prost auf die Gemeinsamkeit in der Straße! Monika Kadner
Kartonweise packen Jan Böhnke, Ines Linke, Ela Gebauer und Jürgen Klockzindie LED-Lampen aus und bestücken die leeren Schnüre mit neuen Leuchtmitteln. Foto: mkad
Treff am Nikolaustag
25. November: De Stevel vom Nikolaus ist an seinem ehrwürdigen Tag, am 6. Dezember, bei uns in Warnemünde für alle Neugierigen prall gefüllt mit Döntjes. Genau in der Schummerstunn, um 16.30 auf der Käpp‘n Brass, an der Bahnhofsbrücke. Eine Erzählung nach der anderen holt Matti Sund aus dem fiktiven Stiefel aus seinem Buch „Rostocker Gepinsel“ heraus.
Anhand eines für mich sehr stressig erscheinenden Stadtrundganges mit einer kompetenten jungen Stadtführerin, die eine stoische Ruhe, fast wie en steenpötscher Warnminner bewahrt, fabuliert Matti Sund über gestern, vorgestern und auch heute, was es so zwischen Warnemünde und Toitenwinkel aufzuschreiben gibt.
Ich konnte mich besonders gern in „das Gepinsel“ hineinversetzen, was sich alles so hinter Wegen, Straßen, Plätzen, in Gemäuern, ja im Haus der Stuhrs im östlichen Alten Strom verbarg. Spannend, dass die namentlich benannten Akteure tatsächlich in den Jahrhunderten lange vor uns gelebt haben und ebenso, wie im Buch beschrieben, agiert haben und könnten... Der Autor, selbst Historiker, hat korrekt recherchiert. Das hat mir besonderen Spaß gemacht zu lesen, was man ja eigentlich als Einheimischer schon kennt und weiß.
Über einige Schnacks erschrecke ich mich gemeinsam mit Matti Sund, der in seinen neuzeitlichen Texten u. a. am Rathaus vorbeikommt, die Lange Straße, die Karlsstraße. Als eigenständige Feuilletons hätte ich sie mir wirkungsvoller in der Wochenendbeilage der Tageszeitung vorstellen können.
Übrigens, Matti Sund ist Matthias Redieck, der gemeinsam mit Achim Schade nicht müde wird, den Warnemünder Tidingsbringer heraus zu geben!
Wer neugierig geworden ist, mehr wissen möchte, sollte sich im Büro der Fahrgastschifffahrt in der Alexandrinenstraße oder an Bord bis zum 30.November anmelden, bitten die Crew von „Käpp‘n Brass“ und auch Matti Sund. Die E-Mail: info@fahrgastschifffahrt.de, Tel.: 54172 oder 0175 2501985.
Am Nachmittag des Nikolaustages wird sich dann auch herausstellen, was sich hinter den Wörtern Fassekanne und Tittebirne versteckt, einem Festmahl für „Freigesprochene“ Handwerkergesellen. Monika Kadner
Platin-Hochzeit bei Ruschaus
22. November: Jung gefreit, hat nicht gereut! Das kann man mit Fug und Recht für Erni (Erna sagen eigentlich nur Fremde!) und Karl-Heinz Ruschau sagen. 70 Jahre sind sie am 27. November verheiratet! Immer noch glücklich! Damals wie heute leuchten beider Augen.
Aus weißer Fallschirmseide war das wunderschöne Brautkleid für Erni genäht und aus einem Bettlaken das weiße Hemd für Karl-Heinz. Woher sollte auch ein Fischer ansonsten in seinem Schapp so was Feines haben... Zur Feier zum 70. ziehen die beiden natürlich guten Zwirn an, Schlips und Kragen…
Aber das war und ist alles nicht so wichtig für die ehemalige Beschließerin in einem kleinen Warnemünder Hotel und den Fischer vom Strom. Wichtig war, dass sie sich auch unter dem Dach in der winzigen Kammer vom Leuchtturm 4 (wozu sie eine Einweisung hatten) ein eigenes Bett teilen, einen Tisch und zwei Stühle stellen konnten, dass der Kanonenofen Wärme gab und der Wäschekorb mit Sohn Reinhard nicht vom Tisch fiel. Mehr Platz war nicht. Als sie nach Jahren ins großelterliche Haus in die Alexandrinenstraße zogen, musste erst mal Fisch gegen Zement, gegen Mauersteine getauscht werden, denn mit Seegras waren die Hohlräume der Wände gefüttert, die nach mehreren Generationen, die hier wohnten, nun buchstäblich auseinanderbrachen. Und wichtig war immer, dass sie sich auch nach einem lauten Wort immer wieder verstanden, zusammen rückten.
Längst ist ihr Eheversprechen, das sie sich auf dem Nachhauseweg vom Tanz in Wilhelmshöh ganz so für sich allein gaben erfüllt: Sparen wollen wir zuerst an Streichhölzern - die gab es damals auf Zuteilung. Wir bauen uns irgendwann ein kleines Haus – die Schwielen vom Steine tragen sind bei Erni längst verschwunden.
Wir pflanzen vor unserem Haus einen Baum. Der wirft hoch aufragend auf der Grünfläche vor ihrem Zuhause gerade zum 50. oder gar zum 60. Mal seine bunten Blätter ab. Wie aus einem Mund kommt‘s dann: „Wir haben uns beide noch. Einer kann dem anderen helfen. Sogar backen hab ich gelernt (O-Ton von Karl-Heinz). Zwar sind wir nicht ganz gesund, aber immer noch geht‘s nachmittags zum Strom oder auf unsere Bank.“
Auf „unserer“ Bank, am Umgangsbrunnen vorm Haus der Fischerfamilie Ruschau, steht ein Schild, das Nachbarn angebracht haben: „Liebe Gäste ! Bitte geben Sie bei Bedarf diese Bank an unsere älteren Nachbarn frei. Danke!“ Eine von vielen liebevollen Gesten gegenüber von Erni und Karl-Heinz, den hochbetagten und so prima rüstigen Öllings in unserem Ostseebad. Monika Kadner
Erni und Karl-Heinz Ruschau auf "ihrer" Bank in der Alexandrinenstraße. Foto: mkad
„Bäuerchen“ beim Tourismusfrühstück
Privat geht exzellente Kultur schon lange
20. November: Wieder gab es in der vergangenen Woche ein Tourismusfrühstück, wozu rund 70 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung nun schon zum 20. Mal von der Tourismuszentrale eingeladen wurden. Ging es in den Jahren vor dem jetzigen Treff stets um Erhöhung der Buchungszahlen und um mehr Gäste, legte Matthias Fromm , der Tourismusdirektor und gleichzeitige Geschäftsführer von Rostock Marketing, endlich das Augenmerk auf mehr Klasse der Angebote in der Tourismusregion Rostock. Auch in Warnemünde!
Der Intendant des Volkstheaters schob nach, dass für die Gäste, die mehr Qualität wünschen, exzellente kulturelle Angebote zwingend sind. Hurra, könnte man meinen, endlich!
Im Ostseebad waren und sind exzellente kulturelle Angebote seit Jahren vorhanden. Nur wenige will ich aufzählen. Jeder Warnemünder kennt mehr: Seit 37 Jahren drängen hervorragende bildende Künstler an den Alten Strom – übrigens gerade mal hundert Meter vom Schreibtisch des Tourismusdirektors entfernt – um ihre Arbeiten in der Galerie Möller ausstellen zu können. 750 (!) Künstler waren es in 400 Ausstellungen in diesen Jahren. Verantwortlich sind dafür Ulrike und Peter Möller, gebürtige Mecklenburger.
13 Jahre nun schon pilgern die Einheimischen des Ostseebades (!) jeden ersten Dienstag des Monats zur Kinovorstellung in die Kleine Komödie. Simone Fügner, begeisterte Cineastin, die am Alten Strom wohnt, fordert Dienstag um Dienstag im ausverkauften Haus zur Entspannung, zum Nachdenken mit ausgesuchten Filmen vom Lichtspieltheater Wundervoll und direkt von der Berlinale, heraus. Ohne Solär ist sie Organisatorin, Kartenverkäuferin, Garderobiere und überaus freundliche Gastgeberin in einem.
Große Kunst ist seit wenigen Jahren in das ehemals so schöne Bauhausstil-Kurhaus eingezogen. Der „Rostocker Jung“ aus der Alexandrinenstraße, Alexander Gehrke, holt Kunst- und Kulturschaffende an den Ostseestrand von Warnemünde, deren Werke in den Galerien der Welt einen Platz haben und noch finden werden.
Alles Warnemünder, die für ihre Nachbarn und deren Gäste exzellente kulturelle Angebote machen. Bei Möller wie auch bei Gehrke übervolle Vernissagen. Diese Aha- Erlebnisse direkt in der Tourismusregion Warnemünde sind nichts Neues für privates Engagement vor Ort.
Doch wo waren seit Jahr und Tag die Repräsentanten der Tourismuszentrale, des Marketings für Rostock oder ein Ortsbeiratsvorsitzender, die mal Mut zusprachen oder sich zu einem Lob durchrangen? Die Galerie Möller und das Dienstagskino beenden im Dezember diesen Jahres ihre Einladungen. Mancher ist müde geworden bei diesem Alleinsein ohne stabile Rückendeckung örtlicher Administration. Unersetzliche, niveauvolle Kulturangebote werden im Dezember in unserem Ort gestrichen werden.
Ich muss da so aufstoßen und mein „Bäuerchen“ machen, wenn ich die langen gedruckten und bestimmt gut gemeinten Ausführungen und Bekenntnisse vom nun schon 20. Tourismusfrühstück lese.
Aber vielleicht hat ja der Chef der Tourismuszentrale in seinem Budget Geld für einen Blumenstrauß und fünf Minuten Zeit, am 5. Dezember gegen 16.30 Uhr in die Galerie zu kommen, um den Möllers zu danken. Und gleich darauf um 17.30 Uhr mit dem zweiten Blumenstrauß auf der Bühne (!) der Kleinen Komödie Simone Fügner für ihr Engagement zu ehren!
Besser spät, als gar nicht….Monika Kadner
Schloss Teschow freut sich auf Gäste
31. März. Kein Aprilscherz: Am 1. April öffnet der Golfclub Schloss Teschow die Eventlocation und Gutsschänke „von Blücher“ wieder für Gäste.Im April genießt man im rustikal-gemütlichen Ambiente die frischen Kleinigkeiten der Landküche von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 13 bis 18 Uhr. Ab Mai ist die Gutsschänke dann bis 19.30 Uhr geöffnet. In der Gutsschänke werden kleine Gerichte mit meist regionalen Zutaten serviert. Nachmittags schmecken die hausgemachten Kuchen, die auch außer Haus verkauft werden.
Wer feiern möchte, kann die Gutschänke für bis zu 90 Personen buchen und exklusiv nutzen – wer mag sogar mit Tanzfläche. Die Inneneinrichtung passt zur ländlichen Umgebung und erinnert an die frühere Nutzung des Gebäudes als Scheune. Auf der Außenterrasse finden 60 Personen Platz. Für die kleinen Gäste gibt es einen Spielplatz mit Rutsche und Schaukel. Die Gutsschänke »von Blücher« liegt mitten im Grünen, unweit des Teterower Sees.
Der Golfclub Schloss Teschow liegt in einer idyllischen Hügel- und Seenlandschaft. Von Warnemünde aus erreicht man ihn über die A19 und braucht für die rund 80 Kilometer etwa eine Stunde. Der Teterower See, jahrhundertealter Baumbestand und das klassizistische Herrenhaus Schloss Teschow bilden die Kulisse für die 27-Loch-Golfanlage, zu der auch die Eventlocation „Gutsschänke von Blücher“ gehört. Im Jahr 2000 angelegt, bietet der Golfclub Mitgliedern und auswärtigen Gästen zwei gepflegte Golfplätze und eine Driving Range: Der 18-Loch-Platz „Am See“ fordert Golfer zu sportlich-taktischem Spiel heraus (Par 72, Stammvorgabe -54). Der 9-Loch-Platz „Am Silberberg“ bietet erfahrenen Golfern mit Wasserhindernissen und Bunkern Herausforderungen ohne HCP-Beschränkung, steht aber auch Einsteigern ohne DGV-Platzreife offen.
Kontakt Golfclub Schloss Teschow e.V.,Lars Jahn, Managing Pro. Alte Dorfstr. 13, 17166 Teterow / Teschow, Tel. +49 (0) 3996 140-454, golf@schloss-teschow.de | www.gc-schloss-teschow.de
Geschichte des Ostrocks in Kröpelin
25. März 2022:. Das Ostrockmuseum Kröpelin ist einen Ausflug wert. Es wurde am 3. Juli 2015 eröffnet. Das Museum ist das erste und bislang einzige in Deutschland, das sich ausschließlich mit der Geschichte des Ostrocks als Teil der Unterhaltungsmusik der DDR und der ehemaligen osteuropäischen Länder widmet.
Eine der Grundlagen für das Museum ist der Fundus des Berliner Vereins „Sechzig-Vierzig“, der seit Jahren versuchte, seine Sammlung an einem festen Ort zu präsentieren. Nach mehrjährigen Bemühungen wurde am 26. April 2013 die Sammlung des Vereins schließlich an das Ostrockmuseum übergeben. Das Ausstellungskonzept entstand unter Beteiligung der Studiengänge Innenarchitektur sowie Kommunikationsdesign und Medien der Hochschule Wismar.
Gemeinsam mit Stadtbibliothek und Stadtmuseum wird das Ostrockmuseum durch die Stadt Kröpelin verwaltet. Die Gestaltung und Betreuung der Sammlung obliegt einem dreiköpfigen Kuratorium, bestehend aus Reinhard Dankert, Rüdiger Kropp und Thomas Lehner. Das Ostrockmuseum ist ein interaktives Erlebnismuseum. Es ermöglicht dem Besucher einen Einblick in Geschichte und Hintergründe des Ostrocks. So erschließt sich seine Geschichte bei einem Rundgang durch das Museum als Mischung aus Information, Medien und Erlebnis. Dazu gehören auch Veranstaltungen und Sendungen wie etwa Franks Beatkiste vom 25. Oktober 2015, die in Zusammenarbeit mit dem Ostrockmuseum entstand.
Wegen der Vielzahl vorhandener Objekte sowie der räumlichen Begrenzung auf eine Etage entschied man sich gegen eine chronologische Darstellung der Ostrock-Geschichte. Stattdessen wird in jedem Raum ein thematischer Bereich dargestellt, in den dazu vorhandene Objekte und Informationen integriert sind. Ein thematischer Bereich des Museums ist beispielsweise ein Plattenladen. Hier werden Mobiliar und Angebot eines typischen Plattenladens in der DDR gezeigt. Neben multimedialer Information gibt es die Möglichkeit, Langspielplatten aufzulegen und zu hören. Diverse Geräte für das Abspielen von Tonbändern und Langspielplatten werden ausgestellt. Das Wandbild zeigt eine typische Szene aus dem Alltag der DDR. Wenn es begehrte Langspielplatten zu kaufen gab, dann bildeten sich schnell vor den Geschäften lange Schlangen. Das Bild zeigt eine solche vor dem Laden in der Kröpeliner Straße von Rostock Mitte der 1980er Jahre.
Das Ostrockmuseum (Telefon: 038292 82384) befindet sich in Kröpelin in der Hauptstraße 5. Über die B105 erreicht man es von Warnemünde aus in ca. 20 bis 25 Minuten mit dem Auto.
Öffnungszeiten des Museums: Montag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, Dienstag von 10 bis 12 und 13.30 bis 18 Uhr, mittwochs geschlossen, Donnerstag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, Karfreitag und Ostermontag geschlossen. Der Eintritt in das Ostrockmuseum kostet drei Euro und berechtigt gleichzeitig zum Besuch des im gleichen Haus befindlichen Stadtmuseums.
Auf der Wanderung durchs Nebel-Durchbruchstal kommt man vorbei am Kneipp-Wanderweg, wo man den Füßen ein wohltuendes Bad gönnen sollte.

Wanderung im Nebel-Durchbruchstal
21. Mai: Mit dem Auto von Warnemünde fährt man - je nachdem, wo man parken möchte - etwa 60 bis 70 km bis zum Nebel-Durchbruchstal. Über die A 19 mit Abfahrt Richtung Krakow am See erreichen wir den Ausgangspunkt der Wanderung.
Es gibt mindestens drei Möglichkeiten die Tour zu beginnen:
Beginnt man beim Parkplatz am Einkaufsmarkt, so führt rechts parallel zur Straße nach Krakow ein kleiner Weg vorbei an drei Wohnhäusern. Dann geht es weiter über eine kleine Brücke, die uns über das Moor in Richtung Wassermühle Kuchelmiß bringt. Man kommt vorbei an den Resten der mittelalterlichen Anlage der Turmhügelburg. Die Wassermühle darf man leider derzeit nur von außen besichtigen und auch die Toiletten sind geschlossen. Man kann aber weiterhin auf dem Gelände die Fischtreppen besichtigen und einen Eindruck von der Strömung der Nebel erleben. Einen kleinen Picknickplatz gibt es dort auch, so dass man sich in der Natur stärken kann. Auf einer Infotafel wird erklärt, wie das Nebel-Durchbruchstal entstanden ist.
An den Resten eines alten Schlosses - es sind nur noch einige alte Skulpturen zu sehen - und den Fischteichen vorbei gelangt man zu einem Hofcafé. Folgt man einem gepflegten Waldweg, dann erreicht man eine Brücke, die nach Serrahn führt. Hier kommt man auch am Waldparkplatz vorbei.
Der Ort Serrahn hat eine kleine Kirche und eine alte Schmiede als Sehenswürdigkeiten zu bieten. Danach sind wir wieder über den Waldparkplatz in Richtung der Nebel gewandert. Aber dieses Mal nicht über die Brücke nach Kuchelmiß, sondern wir haben den Waldweg parallel zum Flüsschen in östlicher Richtung gewählt. Der Weg ist leicht hügelig, aber dennoch gut zu laufen. Ein paar Bänke laden zudem am Weg zum Verweilen ein. Hier hat die Nebel allerdings einen wilderen Charakter. Ihre Strömung kann man von der Brücke aus wunderbar erleben.
Geht man dann weiter geradeaus, gelangt man zum Kneipp-Wanderweg. Er ist aus einem kleinen Nebenarm der Nebel entstanden. Ihn sollte man unbedingt ausprobieren. Der sandige Untergrund tut den Füßen gut und das Wasser ist sehr klar. Aber das Kneippen stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Ein Picknickplatz lädt hier erneut zum Verweilen ein. Der Weg durch den Wald führt dann an den Teichen vorbei wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.
Der Wald war durch die vielen Anemonen besonders schön in diesem Jahr. Ein herrliches Stück heimischer Natur. Der Weg ist gut ausgeschildert und für die rund 16 km, die wir in aller Ruhe mit einem Picknick bewältigt haben, waren wir gut vier Stunden unterwegs. Für Rollstuhlfahrer ist diese Wanderung allerdings nicht geeignet. Leider konnten wir auch keine geöffneten Toiletten finden..
Für Familien mit Kindern ist diese Wanderung ohne weiteres zu schaffen, gibt es doch überall etwas in der Natur zu entdecken. Jedoch sollten Familien mit Kindern auf den Abstecher nach Serrahn verzichten, weil man dafür an der Straße in den Ort gehen muss. Unterwegs für aalglatt-Leser war: Hanne Hoppe
Wismar und seine Schätze
Ein Ausflug in die benachbarte Weltkultur-Stadt
Warum nicht mal Wismar besuchen? Ist nicht weit von der Hansestadt Rostock mit dem Seebad Warnemünde entfernt und eine wunderschöne Stadt mit mächtigen Backsteinkirchen, liebevoll sanierten jahrhundertealten Häusern aus der Gotik, dem Barock und dem Klassizismus. Tierpark, Museen und ein malerischer Hafen mit Speichern und diversen Restaurants laden zum Bummeln ein. Fischkutter, deren Besatzungen leckere Fischbrötchen und fangfrischen oder geräucherten Fisch anbieten, sind ebenfalls erlebenswert. Die Hansestadt Wismar trägt zu Recht das Siegel des Weltkulturerbes.
Jetzt im noch sonnigen Corona-Herbst zieht es viele Touristen aus scheinbar vor allem südlichen Bundesländern an die Küste. Zumindest ihre Dialekte legen das nahe. Sie beobachten interessiert vom Außenbereich der Hafenlokale das Kommen und Gehen der anderen Touristen sowie das Verhalten der gefräßigen Möwen, die gern im Sturzflug den ahnungslosen Passanten das Fischbrötchen entreißen wollen. Amüsant, wenn die Möwen Sieger bleiben und man das eigene Brötchen schon sicher im Magen hat. Wenn es kein Fischbrötchen sein soll, kann man wunderbar in der Nähe des Alten Hafens am Lohberg im Brauhaus Durst und Hunger stillen. In dem Fachwerkspeicher ist schon 1452 Bier gebraut worden. Allerdings führt eine mehrstufige Treppe ins Gebäude hinein.
Wismar ist aber auch ein lohnendes Besuchsziel, wenn man mit den Enkeln einen Ausflug planen möchte. Sie tauchen in der Altstadt ein ins Mittelalter, sehen mit Giebel- und Traufenhäuser die Architektur vergangener Jahrhunderte und erfahren auf Schrifttafeln oder Plaketten an den aufwändig sanierten Häusern viel über die Geschichte Wismars und ihrer Bewohner.
Ein Ziel sollte unbedingt der 80 Meter unübersehbar hohe Turm der Marienkirche sein. Das einst mächtige Kirchenschiff wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und erfuhr wie etliche Sakralbauten in der ehemaligen DDR dasselbe Schicksal. Die Marienkirche, die Anfang des 14. Jahrhunderts auf den Mauern einer rund 100 Jahre alten kleineren Vorgängerkirche errichtet wurde, fiel 1960 der Sprengung zum Opfer. In Wismar sind wenigstens ihre Konturen wieder sichtbar im Boden entstanden. Teil des Forums an der Kirche ist neben moderner Kunst ein Metallmodell. Es zeigt, wie sich die ehemalige Ratskirche über Jahrhunderte präsentiert hat.
Besonders interessant für Kinder ist aber der 3-D-Film „Bruno Backstein“, der wie die Dauerausstellung „Wege zur Backsteingotik“ im Turm sehr spannend den Bau dieser gotischen Kirche erklärt. Bei einer Führung offenbart sich in 67 Metern Höhe ein wunderbarer Blick über die Altstadt und der Besucher erfährt weiteres Wissenswertes zur Kirche und zur Welterbe-Stadt Wismar.
Vor dem Kirchturm sind Modelle zu sehen, in denen Ziegelsteine geformt worden sind, die für den Bau verwendet wurden. Bruno Backstein erklärt im Film auch, wie die Bauleute es schafften, ohne Kran, dafür mit einem imposanten hölzernen Rad und Seilen die Steine in die Höhe zu transportieren. Der Nachbau dieses Rades vor der Marienkirche verdeutlicht den großen und kleinen Besuchern die meisterlichen Fertigkeiten der mittelalterlichen Baumeister, aber auch das mühevolle Bauen.
Der Film dauert etwa 15 Minuten. Der Eintritt inklusive Turmführung kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.
Ein Muss ist auch der Besuch der St.-Georgen-Kirche, eine der drei Hauptkirchen und die größte der Hansestadt. Auch sie ist ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik. 1594 wurde sie nach mehrfachen Veränderungen fertiggestellt. Baubeginn soll allerdings schon Ende des 13. Jahrhunderts gewesen sein. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Sakralbau stark beschädigt, aber in der DDR glücklicherweise nicht gesprengt. Nach der Wende wurde die St.-Georgen-Kirche ab 1990 mit Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz und örtlicher Betriebe wiederaufgebaut und 2010 als Gotteshaus und Kulturkirche feierlich wiedereröffnet. Kultur findet auch jetzt statt. So gastiert Ben Becker am 30.Oktober mit „Ich, Judas“. Viele weitere Veranstaltungen sind geplant – sofern Corona es zulässt.
Die Aussichtsplattform Von St.-Georgen in 35 Metern Höhe bietet einen eindrucksvollen Rundblick auf Wismar, die Gassen und Straßen der Altstadt, die Ostsee, den Hafen und die MV-Werft. Die Fahrt mit dem Lift kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 6 Jahre fahren gratis.
Neben der Kirche liegt der Fürstenhof, die im 16. Jahrhundert errichtete Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar. Ein Blick in den Innenhof lohnt sich. Heute beherbergt das schön sanierte Bauwerk das Amtsgericht der Hansestadt.
Bei einem Gang durch die Altstadt gibt es viele weitere lohnende Ziele. Doch wer sich die Ausstellung und die Einrichtung in dem sehr informativen Welt-Erbe-Haus an der Lübschen Straße angesehen hat, sollte noch an der Grube entlangspazieren. Sie ist eines der ältesten städtischen Wasserläufe Deutschlands und dann in einem der Cafés am Marktplatz Füße und Kopf entspannen. Auch dort gibt es mehrere historische Bauwerke zu bewundern. Schließlich ist die Stadt nicht umsonst von der UNESCO ausgezeichnet worden. Und weil man an einem Tag nicht alles Sehenswerte in Wismar erleben kann, sollte man sich - solange das Wetter mitspielt – unbedingt noch einmal auf den Weg dorthin machen.
Doch was hat dem zehnjährigen Theo am besten in der ehrwürdigen Hansestadt gefallen? „Der Blick von der Georgenkirche war cool.“ Eigentlich wollte er die Wendeltreppe zur Plattform hochsteigen. Doch die war gesperrt, weil man in Corona-Zeiten dort keinen nötigen Abstand halten kann. „Aber auch der Film in dem anderen Kirchturm war wirklich spannend“, empfiehlt Theo.
Unterwegs für aalglatt-Leser war: Ingrid Feuerstein
Die Marienkirche und St.-Georgen-Kirche öffnen von Oktober bis März täglich von 10 bis 16 Uhr. Der Turm von St. Marien kann nach Anmeldung (Telefon: 03841-2510) bestiegen werden.
Über die Rapsfelder hat man einen tollen Blick auf den Leuchtturm Bastorf.
Rund um den Leuchtturm Bastorf
13. Mai: Unser Ausflug führt von Warnemünde nach Bastorf. Mit dem Auto erreicht man den dortigen Leuchtturm in etwa 45 Minuten. Die Fahrt führt in diesen Tagen vorbei an herrlich blühenden Rapsfeldern, die so richtig tolle Fotomotive bieten. Rasch ist der Parkplatz am Leuchtturm erreicht. Der Turm befindet sich zwischen den Ostseebädern Kühlungsborn und Rerik und oberhalb von Kap Bukspitze, weshalb er auch Buk genannt wird.
Diese Landspitze weist eine Geländehöhe von rund 78 Metern über dem Meeresspiegel auf. Die Höhe des Leuchtturms beträgt 20,8 m, sodass sich eine Gesamtfeuerhöhe von etwa 95,3 m ergibt. Somit ist der Leuchtturm Buk zwar einer der kleinsten deutschen Leuchttürme, hat aber das höchste Leuchtfeuer, dass an den deutschen Küsten zu finden ist. Während er für die Seefahrt eine notwendige Navigationshilfe ist, hält er für Besucher nach dem Erklimmen der 55 Stufen einen grandiosen Ausblick bereit. Schaut man in nordöstliche Richtung, kann man das heimische Warnemünde sehen. Bei einem Blick nach Westen entdeckt man Rerik und die Wismarer Bucht Bei klarer Sicht soll man sogar die Insel Fehmarn und dänische Inseln sehen. Leider ist der Turm derzeit aber für Besucher noch geschlossen.
Nicht so tragisch, denn wir umwandern ihn ganz einfach Die Strecke beträgt etwa 4,8 Kilometer, die auch für nicht so professionelle Wanderer machbar ist. Start und Ziel ist für uns der Parkplatz unterhalb des Leuchtturms. Auf einem schmalen Pfad mit einer tollen Aussicht geht es entlang des Parkplatzes in Richtung Kägsdorf. Weiter führt unsere Tour auf der Straße durch den Ort, der durchaus interessante Häuser aufweist. So beispielsweise ein Gutshaus auf der rechten Seite. Am Ende des Ortes führt eine schmale Straße in Richtung Kühlungsborn, bevor uns dann der erste Weg rechts wieder zum Leuchtturm bringt .
Angekommen, lohnt es sich den Picknick-Korb auszupacken oder unbedingt das Cafe Valentins zu besuchen, das ab 28. Mai freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr wieder geöffnet ist und wo man endlich wieder den leckeren Kuchen genießen kann. Nach unserer Stärkung geht es wieder abwärts bis zum Parkplatz. Und schließlich gut gelaunt zurück nach Warnemünde. Unterwegs für aalglatt-Leser war: Doris Reiber
Warnem�nde an der Ostsee
kontakt@aalglatt-warnemuende.de
Urheberrechte © aalglatt-warnemuende.de | Alle Rechte Vorbehalten | Entwickelt Von Trendy Minds