Land und Leute

 

Heute Richtfest im Schwarzen Weg:

Freitag, der 13. -  ein Glückstag für sieben Familien

13. Juni: Die Bänder der Richtkrone spielen mit dem pustigen Ostwind. Polier Benjamin Schwedt verliest mit kräftiger Stimme den Richtspruch: „Von aller Arbeit, die wir machen, ist doch das Beste in unserm Fach, den Bau zu krönen mit dem Dach...Bewahre vor Feuer und Not dieses Haus, schütz‘ alle, die gehen ein und aus...“  Das Sektglas zersplittert an der noch rohen Wand des Mehrfamilienhauses im Schwarzen Weg, der Rückseite der Bahnhofstraße 4.. Beifall von den Reihumstehenden. Mittendrin Björn Liefke, Chef der Warnemünder Bau GmbH. „Am 13.Dezember vergangenen Jahres standen wir im Keller des Hauses zur Grundsteinlegung. Heute hier! Ganz pünktlich! Trotz engster Platzverhältnisse, dem hohen Grundwasserstand, den Schwierigkeiten beim standfesten Stellen des Krans, ist für uns dieser Freitag, der 13. im Juni, ein Glückstag. Die  Ingenieure, Betonbauer und Maurer unseres Betriebes haben ganze Arbeit abgeliefert.“ Er versteht sich als Lokalpatriot, "denn eine Warnemünder Familie gab den Baugrund, wir bauten und die Wohnungsgenossenschaft Schifffahrt Hafen wird die sieben Wohnungen in diesem Drei-Geschosser ausschließlich an ihre Mitglieder vermieten.“  Genau an dieser Stelle hakt Jeannine Harder  ins Gespräch ein. Sie ist Abteilungsleiterin und verantwortlich für die Vermietung bei Schifffahrt Hafen. „Wir stellen den zukünftigen Mietern vorab viele Fragen. Wir möchten ausschließen, dass die Wohnungen zweckentfremdet als Ferienunterkünfte  weiter vermietet oder als Zweitwohnungen genutzt werden. Auch im Nachhinein haben wir ein Auge auf diese schwierige Situation der Fremdnutzung in Warnemünde. Wir sind wirklich nur für unsere Mitglieder da.“ Damit nimmt die junge Frau auch vielen Bewohnern des Schwarzen Weges die Angst, die genau dies befürchten und die trotz eines ausführlichen Anwohner - Informationstages vor dem Bau äußerst skeptisch blieben. Sie sind hoffentlich spätestens dann überzeugt, wenn voraussichtlich im Frühjahr nächsten Jahres glückliche Familien hier einziehen, einen fröhlichen „Guten Tag“ dem knurrenden Gegenüber wünschen, der spätestens dann versteht, dass er Warnemünde in diesem idyllischen Eck nicht für sich allein gepachtet hat.                           Monika Kadner

Richtfest gefeiert wurde heute im Schwarzen Weg. Foto: mkad

Ein Kaufmannsladen in der Achterreeg 103

11. Juni:  Wir haben wieder einen Kaufmannsladen in unserer Alexandrinenstraße! Geradeso, wie Kaufmannsläden in Kinderzimmern stehen mit vielen Schubladen und Regalen, mit dutzenden Hinguckern – genauso hat Mathias Harder seinen „Kaufmannsladen Sandbeere“ eingerichtet.

 Der 40-Jährige ist in Warnemünde kein Unbekannter. Seine Kochkünste schätzen die Kenner von Sushi in seinem kleinen Lädchen „Shefu“ seit drei Jahren an der Ecke vom Katergang. Und schon viel länger und immer noch durch seine wöchentlichen „Gastspielverpflichtungen“ im Hotel Neptun oder in anderen exklusiven gastronomischen Einrichtungen.

So mal nur auf einen Sprung zum Gucken, das geht hier in seinem Kaufmannsladen gar nicht, denn zu umfangreich sind seine speziellen Angebote – alle aus unserem Land. Das „Honigbienchen“ hat dem frischgebackenen Einzelhändler beispielsweise gleich 14 Honigsorten zum Verkauf überlassen. Die Nachbarn von Gegenüber, „Hoppen un Molt“, wünschten nicht nur toi, toi, toi zur Eröffnung Anfang Juni, sondern übergaben ihm ausgesuchte Spezialitäten ihrer Braukunst. Vor allem sind es Brände, die aus der „Brauerei Maennerhobby“ aus Rövershagen von Martin Neumann kommen, der für Warnemünde  Besonderheiten liefert.  Aber auch Fischbrötchen liegen inmitten des großen Angebotes im Regal, Schollen, Krustentiere – aus Marzipan, als tolle Mitbringsel, wenn man selbst auf seine Linie achten will.

Mathias schwebt vor, in Zukunft spezielle Öle, Gewürz- und Salzmischungen, Schokolade oder auch Marmeladen nicht nur einzukaufen, sondern diese selbst herzustellen. Gegenwärtig lädt er schon mal ein, in pinkigen Polstern Platz zu nehmen für eines der alten Gesellschaftsspiele – vielleicht mit dem alten Bekannten, den man gerade getroffen hat, denn schon immer klönt man in der Achterreeg gern miteinander.   Die Freundlichkeit, Ungezwungenheit, die hier stets gegenwärtig war ( im Käse- und Milchladen von Doris Rausch beispielsweise) und immer noch ist u. a.  bei Straßenfesten, die setzt sich bei Mathias Harder fort. Für ihn ist es selbstverständlich, dass derjenige, der als Fremder kommt, seinen Kaufmannsladen nicht als Fremder verlässt. Monika Kadner

 

Mathias Harder hat in der Alexandrinenstraße 103 einen stilechten Kaufmannsladen eröffnet. Foto: mkad

Morgen erste Strandparty

6. Juni:  Den schönsten Arbeitsplatz zum Start des Sommers haben sich die 16 Strandbewirtschafter, die 2200 Strandkörben ausleihen, ausgesucht. Gute Bedingungen hat die Tourismuszentrale für sie und die zu erwartenden Sonnenhungrigen geschaffen. So sind 300 Strandschilder neu überarbeitet worden, die noch verständlicher die Strandsatzung interpretieren. Acht barrierearme Strandzugänge sind inzwischen Normalität. Der jüngste, direkt ausgehend von der StrandArena, erhält heute die letzten Gummiplatten, die es ermöglichen mit dem Rollstuhl direkt ins Wasser zu fahren. Auch hier mit der Anfahrt von der Promenade. Damit jeder sorgenfrei und erlebnisreich den tollen Warnemünder Strand genießen kann, wechseln sich rund 200 Rettungsschwimmer aus ganz Deutschland ab, die alle Strandabschnitte bis Markgrafenheide im Auge haben. Übrigens die Kurtaxe macht es unter anderem möglich, dass alle Toiletten kostenfrei genutzt werden können! Vorausgesetzt, sie sind nicht mutwillig beschädigt worden und damit geschlossen.

Apropos „achten“.  Im WAL werden keine Glasflaschen über den Tresen gereicht, damit niemand sich Glassplitter beim Barfußgehen eintritt. Die Getränke werden in die Pfand-Plaste-Becher umgefüllt. Übrigens wird auch so der Gin-Tonic serviert – alkoholfrei! 

Viele, viele Kleinigkeiten verstecken sich mit großer Verantwortung in dieser tollen StrandArena, im WAL, die sich Ulrike Döring von der Tourismuszentrale für die StrandArena und Christoph Krause, für den WAL, gemeinsam mit ihren rund hundert Mitarbeitern auf ihre Schultern geladen haben. Sie werden es schaffen, auch im vierten Jahr des Bestehens, mit all den Sponsoren, die vom Areal dieser besonderen Veranstaltung am Strand von Warnemünde  überzeugt sind.    Monika Kadner

 

Im Saison-Gespräch: Christoph Krause und Tourismusdirektor Matthias Fromm. Foto: mkad

Die Strandarena - Mekka für Kultur und Sport

4. Juni:  10 Uhr Pressekonferenz. Junge Männer schleppen ächzend, durch vielfältigen Gebrauch geprägte alte Gerüstbohlen, die noch offene Dächer der WAL-Strandbar unterhalb des Teepotts stützen werden. Noch. Einige dieser durch Gebrauchspuhren gezeichneten kleineren Stücke sind zu Mobiliar verarbeitet. Der Großteil  dieser rustikalen Tische und Stühle steht bereits. Zur Geltung kommt diese urige, dann fertige Ausstattung, die so gut zu Wind und Wellen und Regen und Sturm passt, am kommenden Sonnabend. Dann findet von 16 bis 22 Uhr das große Opening der WAL- Bar  statt. „Auftauen erst einmal in der neuen Saison 2025“, sagen die Veranstalter und haben  elektronische Musik geordert von Rudi Rachmann, Tante Konstante, Trotzkopf oder auch Max Lessig. Bis Anfang September wird dann traditionell, wie schon seit drei Jahren, mittwochs zu Konzerten von zumeist regionalen Künstlerinnen und Künstlern eingeladen.

Logisch, wenn man hier unterhalb des Teepotts Station macht als Tourist oder Einheimischer, greift man auch gern zu den kulinarischen Angeboten und wird innerhalb des 5000 Quadratmeter großen Areals dieser Strand Arena auf der Tribüne Platz nehmen, um vielleicht Sportliches zu erleben. So u. a. die Deutsche Meisterschaft des DFB im Beachsoccer oder den DLRG-Cup.

Das Fazit: Die Strandarena Warnemünde  wird ab 7. Juni zum Mekka für Kultur und Sport werden!  Aalglatt wird sich bemühen, regelmäßig über die vielfältigen kostenlosen Veranstaltungen zu informieren. Monika Kadner

 

 

Hier wird schon mal die Flagge positioniert. Foto: mkad

Na endlich: die Regentrude war aktiv

Einen Warnemünder Witterungsrückblick für Mai und das Frühjahr 2025 gibt Dipl.-Ing. für Meteorologie Rudolf Kemnitz

Wann fiel der meiste Regen?

Nachdem sich auch in den ersten beiden Maidekaden das viel zu trockene Wetter der vorangegangenen Monate fortsetzte  und Bauern und Kleingärtner rsich Regen herbeisehnten, wurde ihr Wunsch dann zum Monatsende erfüllt.  Und sogar das langjährige Soll von 46,5 l/m² wurde mit 49,5 l/m² um 9 Prozent übertroffen werden. Der meiste Regen fiel am 25. Mai mit 14,7 l/m².

War der Monat wieder deutlich zu warm?

Bei der Monatsmitteltemperatur von 12,7 Grad Celsius gab es zwar auch ein leichtes Plus von 1,4 Grad nach der international gültigen Referenzperiode der Jahre 1961 bis 1990, aber nach der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode der Jahre 1991 bis 2020 lag die Mitteltemperatur nur noch zwei Zehntel darüber. Mit anderen Worten: unauffällig. Was mich allerdings doch sehr beruhig hat, ist die Tatsache, dass die Eisheiligen auch dieses Jahr pünktlich am 13. Mai die Temperaturen am Erdboden mit minus 1,2 Grad in den Frostbereich geschickt haben. Wenigstens hier in der Meteorologie zeigt sich hartnäckige Beständigkeit, die den sonstigen Unbilden unserer Zeit etwas entgegensetzt. Am wärmsten wurde es mit 22,3 Grad am 30. Mai.

Die Sonnenscheindauer bewegte sich mit 266,8 Stunden ebenfalls nahe des üblichen Solls von 245,4 Sonnenstunden (plus 9 Prozent).

Wie ist die Bilanz hinsichtlich des gesamten Frühjahrs?

Vor allem die ersten beiden Frühlingsmonate waren viel zu warm, sodass am Ende das langjährige Mittel von 6,9 Grad um 2,7 Grad übertrofffen wurde. Somit belegt das Frühjahr 2025 zusammen mit dem Frühjahr 2014 den drittwärmsten Platz seit Beginn der Aufzeichnungen in Warnemünde. Im letzten Jahr wurde der Spitzenwert von 10,8 Grad gemessen.

Der März und der April 2025 fielen erheblich zu trocken aus, während der Niederschlag im  Mai zum Ende hin noch leicht über das Monatssoll anstieg. In der Bilanz erreichte das Frühjahr mit 71,4 l/m² nur 55 Prozent der üblichen Menge von 128,9 l/m²und liegt damit unter den fünf trockensten Jahren seit 1946.

Sonnen gab es in den drei Frühlingsmonaten mehr als reichlich. Der März brachte fast die doppelte Menge, während die anderen beiden Monate ebenfalls zum Teil deutlich über dem Mittelwert lagen. In der Summe schien die Sonne 717,1 Stunden und damit 36 Prozent über dem Klimawert von 527,6 Stunden. In den Wetteraufzeichnungen wird somit das viertsonnigste Frühjahr festgehalten.

 

18 Kurzgeschichten in einem neuen Buch

29. Mai: Die Männer gingen zum Stammtisch an diesem Vatertag, ich schnappte mit Hildi Lau, um einen alten Bekannten im Weidendom zu treffen. Hildis Mann, Gerhard Lau, hatte vor fast 30 Jahren, die Idee, einen Tidingsbringer für Warnemünde zu schreiben. Die Verleger wurden fast shanghait. Solange nun ist Hildi Lau mit Matthias Redick und Achim Schade als Kritikerin und Freundin verbunden. Während vor allem Achim Schade immer wieder und wieder all die Autoren motivieren kann für das beliebte Almanach zu recherchieren und zu schreiben – auch wir von aalglatt gehören dazu – ist Matthias Redick als Matti Sund ausgeschert. Sein eigenes achtes Büchlein ist gerade in der Druckerei. Es sind immer wieder Geschichten zu unserer Region, zu uns Warnmünn - authentisch und pointiert, nordisch rau, geheimnisvoll, hintergründig witzig.

Heute, im IGA Park bei der Veranstaltung „Flair am Meer“, konnten die Veranstalter wahrscheinlich nicht an Matti Sund und seinen Erzählungen über Land und Meer und den Menschen, die Warnemünde ausmachen, vorbei. Es war gewagt bei dem Trubel, aber der stille Weidendom war ein guter Ort, um nicht nur unsere Neugierde  zu stillen, was wohl der Matti Sund seit seiner Neuvorstellung auf der „Käpn Brass“ am Nikolaustag im vergangenen Jahr, so zu Papier gebracht hat…

Na ja, vielleicht könnte der vierte Anthologie-Band „Möwenflug und Segeln“ getauft werden oder doch … Jedenfalls kann man sich schon auf 18 Kurzgeschichten freuen.

Soviel konnten wir auch aus ihm rauskitzeln, dass doch da im Cafe Meier, ein Konvolut von losen Blättern von Ringelnatz höchst persönlich -? - gefunden wurde, gar Rezepte... Da wird es doch gleich im  jetzigen „Ringelnatz“  am 15. und 22.November um 17 Uhr eine launige Lesung geben, und Musik, und einem Drei-Gang–Menu - den Fundstücken nachgekocht.  Am 6. Dezember ist dann wieder Treffen der Anhänger von Matti Sund auf der „Käpn Brass“.

Zu weit voraus geschaut? Morgen, am 30.5. um 16 Uhr und Sonnabend, am 31. Mai um 14 Uhr, wird unser  Warnemünder Bekannter noch einmal im Weidendom anzutreffen sein. Sie haben Lust? Uns hat es Spaß gemacht. Monika Kadner  

Seenotretter wieder am traditionellen Liegeplatz

27. Mai: Die Seenotretter haben an ihrem traditionellen Liegeplatz 23, am Alten Strom, wieder festgemacht.  Für 1,1 Millionen Euro modernisierte die Hansestadt Rostock die Steganlage, sodass die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hier ihr neues, kleines aber feines Betriebsgebäude verankern konnte. „Es ist immer noch unser Schuppen!“, lacht Mario Lange, 1. Vormann auf dem Kreuzer „Arkona“, der zurzeit in der Werft liegt und heute hier zur Einweihung und zum Wache Gehen vom Schwesternschiff „Bremen“ vertreten wird.

Nicht ohne Stolz führt mich Mario Lange durch das zweckmäßige, nach vielen Erfahrungen der hier stationierten Retter konzipierte Haus mit der Handschrift des Architekturbüros Enno Zeug aus Warnemünde. Besonders ist die geräumige Nasszelle mit Dusche, WC und einer Trocknungsmöglichkeit für die Schutzanzüge. Ein Büro gibt es, eine kleine Werkstatt und: „Wir bekommen im Frühjahr und Herbst keine nassen Füße mehr! Das Gebäude steht hochwassersicher,“ so der Vormann, der auf Zu- und Abflüsse verweist, die genauso wie die Photovoltaikanlage relativ unabhängig von landseitigen Gegebenheiten machen

„Wer hätte das gedacht, dass wir hier auf der Tourismusmeile am Alten Strom so ein schönes Betriebsgebäude bauen dürfen. Noch wichtiger aber für uns: Wir wollen arbeiten, schnell im Seegebiet sein, um Hilfe leisten zu können, um zu retten“, so Nicolaus Stadeler, Geschäftsführer der DGzRS.

Ein Spaziergänger kommt zufällig vorbei. Der 88jährige Berliner Hansgeorg Bräutigam: “Ich spende seit Jahren regelmäßig. Es ist so außerordentlich wichtig. Ein wunderbares Engagement.“ Ja, die Seenotretter sind freiwillig, unabhängig und spendenfinanziert im Einsatz – rund um die Uhr und bei jedem Wetter.  Allein im Jahr 2024 kamen die Seenotretter 2967 Menschen in Nord- und Ostsee zu Hilfe, retteten 482 Menschen aus Seennot  bzw. befreiten sie aus drohender Gefahr. Und in den Spendenschiffchen fanden sich 832 429,94 Euro „Kleingeld“.

Wenn es um das Rettungswerk auf See geht, kommt man in unserem Ort nicht daran herum, unseren Warnemünder Lotsenkommandeur Stephan Jantzen zu erwähnen. Schon 1866 war er maßgeblich daran beteiligt, die Rettungsstation in Warnemünde aufzubauen. Viele Jahre war er hier Vormann. Eine gute Warnemünder Tradition wurde heute fortgesetzt. Aalglatt wünscht den mutigen Seenotrettern „Immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!“                                  Monika Kadner

Vormann Mario Lange freut sich über den sanierten Liegeplatz und das zweckmäßig gestaltete neue DGzRS-Gebäude am Alten Strom. Foto. mkad

Mehr barrierearme Angebote 

 Neue Einstiegshilfen bieten noch mehr Menschen ein Ostsee-Erlebnis

25. Mai: Sie ragen vom Ufer 20 Meter bis in die Ostsee hinein und bieten Menschen mit Mobilitätseinschränkungen die Möglichkeit, die Ostsee zu erleben. Die neuen Einstiegshilfen an den Strandzugängen 18 und 25 sind im Frühjahr installiert worden (aalglatt berichteten) und markieren einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem barrierearmen Ostseebad.

„Der Warnemünder Strand hat eine hohe Anziehungskraft bei allen Zielgruppen. Und in der Vergangenheit wurden wir immer häufiger darauf hingewiesen, dass Personen, die mit Mobilitätseinschränkungen leben müssen, sich Einstiegshilfen am Strand wünschen. Ich freue mich, dass wir diesen Menschen nun eine Möglichkeit bieten können, sicher in der Ostsee zu baden", sagt Matthias Fromm, Tourismusdirektor von Rostock. Für die Einstiegshilfen wurden je acht Hartholzpfähle im Ufersand installiert, die mit einem Tauwerk miteinander verbunden sind. An diesem kann man sich stützen, während man ins Wasser geht.

Der Ausbau von Angeboten für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen genießt in Rostock einen hohen Stellenwert und wird bei der Entwicklung touristischen Infrastruktur konsequent mitgedacht. Bei der Planung eines Angebotes wie den Einstiegshilfen gibt es viele Faktoren, die beachtet werden müssen: Denn die Einstiegshilfen helfen nur, wenn Menschen, die sie benötigen, diese auch erreichen können.

Mehr Zugänge für alle

So wurden auch die jeweiligen Strandzugänge barrierearm hergerichtet. Von der Düne bis zum Ufer gibt es hier nun befestigte Wege, auf denen Menschen mit Handicap sicher das Wasser erreichen können. Zudem befinden sich in direkter Nähe der Zugänge Parkplätze und WC´s für Menschen mit Behinderung. „Wir freuen uns, dass wir nun zwei weitere barrierearme Strandzugänge bieten können. In ganz Rostock sind es nun acht Zugänge, die auf festem Untergrund berollbar sind und bis zu den Strandbewirtschaftungen oder sogar bis ans Wasser reichen", sagt Fromm.

Seit 2022 werden in Warnemünde an den Aufgängen vier und 18 jeweils ein barrierefreier Strandkorb mit Rollstuhlplatz und Rampeneinfahrt angeboten. Die beiden Strandkörbe werden durch die Tourismuszentrale und die Initiative „Kommune Inklusiv" von der Caritas Rostock zur Verfügung gestellt und von der Strandoase Treichel (Aufgang 4) und Alexander Fritz (Aufgang 18) verwaltet. Das Angebot ist bei den Anbietern online buchbar. Beide Strandbewirtschafter können auf langjährige Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zurückgreifen.

Freie Fahrt auf Thalasso Kurwegen

Auch bei den Erlebnisangeboten werden Menschen mit Handicap nicht ausgeschlossen. Drei der elf Thalasso-Kurwege, auf denen die Erholung bei Wanderungen mit Meer- und Waldluft im Fokus steht, sind barrierefrei zertifiziert. Alle drei Jahre wird die Eignung der Wege auf ihre Aktualität überprüft. Der Warnemünder Weg wurde bereits Ende 2024 rezertifiziert, die beiden Wege in Markgrafenheide folgen in diesem Jahr.

Neu ist in diesem Jahr die von der Tourist Informationen in Rostock und Warnemünde unterstützte Initiative „Assistenzhundefreundliche Kommune". Durch Aufkleber wird Betroffenen signalisiert, dass sie mit ihren Hunden willkommen sind. „Und obwohl ihnen überall im öffentlichen Raum Zugang zusteht, ist dies leider noch keine Selbstverständlichkeit. Nicht alle Menschen mit Assistenzhunden sind blind. Ein großer Teil leidet an anderen Beeinträchtigungen. Sie sollen wissen, dass wir sie willkommen heißen", sagt Matthias Fromm.

 

Die Einstiegshilfe hilft Menschen mit eingeschränkter Mobilität sicherer ins und aus dem Wasser zu kommen. Foto TZRW

Bautagebuch  (63 – das letzte)

Landessportschule ist startklar

22. Mai: Sie waren alle gekommen: die Architekten, die Ingenieure, Bauleiter der über hundert Firmen und Handwerksbetriebe, ehemalige und heute noch sehr aktive Sportler mit den Sportfunktionären aus unserem Bundesland, die Ministerpräsidentin aus Mecklenburg/Vorpommern, der Ministerpräsident aus Nordrhein/ Westfalen, die Rostocker Oberbürgermeisterin, ein Vertreter des Internationalen Olympischen Komitees, Bundestags- Landtags- und Bürgerschaftsabgeordnete – einfach alle, alle, die nach drei Jahren gespannter Erwartung und Vorfreude  bei der Einweihung und der Inbetriebnahme der Landessportschule in Warnemünde dabei sein wollten. Eine Freude zu erleben, wie jeder Mitarbeiter der Schule Gastgeber par excellence war!

Für unsere kleine zwei-Frauen-Redaktion „aalglatt“ ist es ein besonderes Erlebnis dieser Einweihung gewesen, dass wir viele Interviewpartner unserer sage und schreibe 62 Bautagebücher wiedertrafen, die uns freudestrahlend begrüßten und glücklich über das gemeinsam Geschaffene waren. Unerwartet derjenige, der mit Manuela Schwesig am 13.Mai 2022 den Grundstein legte und die Zeitkapsel versenkt hatte – der Polier vom Warnemünder Bau, Dirk Aulerich. Stolz, voller Bescheidenheit, dem der „große Bahnhof“ im Konferenzsaal der Schule gar nicht so angenehm war und froh, dass ihn niemand außer mir in Zivil erkannt hatte. „Viele Gedanken gehen mir hier heute durch den Kopf. Es scheint, als wäre die Grundsteinlegung erst gestern gewesen. Es gab am Bau ja nicht nur Sternstunden. Unser Betrieb lag glücklicherweise  immer im Plan. Ich bin froh, hier mit Hand angelegt zu haben.“ Der Bauleiter Jens Düring ergänzt, dass Dirks Sohn Simon ganz in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Er ist mit seiner Maurerlehre im 2.Jahr!

Natürlich werden bei dieser heutigen Einweihung der Landessportschule, in der Breiten- und Spitzensport zu Hause sein werden,  auch viele Zahlen genannt. Davon nur einige:1-Feld Sporthalle mit 76 Umkleideplätzen, 1 Kraftraum mit 20 Stationen, 1 Sauna mit 16 Plätzen, Bootshalle mit Werkstatt und Trockenraum, 1 Vollküche für bis zu 300 Essenportionen, 120 Bettenplätze in 53 Zimmern und Apartments, bis zu 380 Plätze in Besprechungs- und Konferenzräumen, 44 PKW- und 24 Fahrradstellplätze, großformatige, ausdrucksstarke maritime Gemälde, die tatsächlich den Staub von der gestressten Seele pusten, wie ihr Künstler Michael Frahm sagt. Nicht zu übersehen die sorgsam aufgearbeitete Textilarbeit von Susanne Buch, die Jahrzehnte im alten Speiseraum hing und nun dem Foyer eine gemütliche Atmosphäre verleiht.

Im Überschwang der Gefühle am heutigen Tag, das bei uns eine viel gelesene Serie  zu Ende geht, und wir unmittelbar teil hatten am Entstehen dieser überaus attraktiven Sportstätte vor unserer Haustür, ist nur noch zu sagen:

 Gucken Sie sich das Gebäude innen und außen an – am 12.Juni, dem Tag der Offenen Tür von 14.00 bis 18.00 Uhr!

Monika Kadner  

 

 

Die Jugendsportschule ist eröffnet! Politprominenz durchtrennt das rote Band. Foto,: mkad

Viel Platz für Vereine und Familenfeiern 

10. Mai: Seadevils nennen sich die Westerntanz-Freunde, die sich seit vielen Jahren regelmäßig im Saal des Vereinsheims der Kleingartenanlage Am Moor im Wiesenweg treffen und ihrem Hobby nachgehen. „Von unseren 18 Mitgliedern sind vier Männer, alles andere Frauen“, sagt Billy Parczyk. Sie und die anderen Seeteufel freuen sich über die Umgestaltung des Saals. „Auch die neuen Schließfächer, die sich hier jeder Verein oder jede Gruppe mieten kann, die sind toll. Eine gute Idee“, findet die Warnemünderin. 20 Euro pro Jahr beträgt die Miete für solch einen abschließbaren kleinen Schrank, sagt Ondra Kitzerow, der Schatzmeister des Kleingartenvereins Am Moor und seit geraumer Zeit auch Vorsitzender des neugegründeten   Fördervereins „Begegnungsstätte Am Moor“ ist. Bisher, so Ondra Kitzerow, wurden rund 20 000 Euro in den Saal investiert. Unterstützung kam von der Ehrenamtsstiftung, vom Ortsbeirat für Warnemünde und Diedrichshagen und mehreren Sponsoren. Einen beachtlichen Teil des Geldes haben die Kleingärtner selbst erwirtschaftet, in dem sie auf dem Warnemünder Weihnachtsmarkt ihren leckeren Apfelsaft verkauft haben. Zu den Anschaffungen gehören auch 80 nagelneue Stühle, weitere sollen erworben werden. „Zu Veranstaltungen wie beispielsweise Buchlesungen können wir mehr als 100 Stühle aufstellen. Sind Tische gewünscht, finden entsprechend weniger Leute Platz. Auch ein Beamer steht zur Verfügung. Verdunkelnde Gardinen wollen wir noch anbringen“, umreißt der Vereinschef weitere Vorhaben. Genutzt werden kann der Saal von allen interessierten Vereinen gegen eine kleine Spende, aber auch von Privatpersonen beispielsweise für Familienfeiern aller Art. Das Team der im Vereinsheim ansässigen Landkombüse sorgt auf Wunsch für das leibliche Wohl.

Richtig gut angenommen wird die Jam Session am Moor, die kürzlich bereits ihre zweite Auflage erlebt hat. Rund 40 Akteure und mehr als 80 Gäste waren gekommen. Ein weiterer Termin steht bereits fest: 20. Juni 2025. Wer ein Instrument spielt oder gern singt und sich außerhalb seiner vier Wände mal ausprobieren möchte, der ist dort sehr willkommen.

Wer mehr erfahren möchte über das Engagement der Kleingärtner am Moor auch bezüglich ihres neugestalteten Saals, der ist auf der Ortsbeiratssitzung am Dienstag, 13. Mai, um 18.30 Uhr in der Ripka-Cafeteria in der Friedrich-Barnewitz-Straße 5 genau richtig.

Dort wird vielleicht auch noch einmal daran erinnert, dass sich Warnemünder Vereine und zahlreiche Bürger seit Jahrzehnten eine Begegnungsstätte im Ostseebad wünschen. Das Begehren wurde seitens der Rostocker Bürgerschaft immer wieder abgeschmettert. In anderen Stadtteilen mit sozialen Brennpunkten sei solch ein Ort viel notwendiger. Nun also hat der Vorstand der Kleingartenanlage Am Moor ein Angebot geschaffen, das genutzt werden kann und sollte.  Sabine Schubert

 

Im neugestalteten Saal der KGA Am Moor trafen wir Ondra Kitzerow, Wirtin Anne-Kathrin Andolfi sowie die Seadevils Billy Parczyk, die auf die neuen Schränke aufmerksam macht, Anke Kayser und Astrid Niehoff. Foto: susa

Munch-Haus: der Hof ist ein wahres Kleinod

30. April: Das würde Edvard Munch (1863 - 1944)  gewiss gefallen: Im Hof des Hauses Am Strom 53, in dem er 1907 den bereits um 1800 gepflanzten Birnbaum nebst den Warnemünder Lotsen Carl Nielsen malte, macht sich ein erst vor wenigen Monaten in die Erde gesetzter genetischer Nachkömmling prächtig. Die unglaublich vielen Blüten jedenfalls sprechen dafür. Ringsherum wurde nun der kleine Hof komplett neugestaltet. Ein guter Grund, Sponsoren, Nachbarn sowie beteiligte Firmen am Dienstagabend zu einer kleinen Feierstunde bei bestem Frühlingswetter nebst Sonnenschein einzuladen. Ulrich Groß, im März gewählter Vorsitzender und langjähriges Vorstandsmitglied des Vereins Munch Haus Warnemünde e. V., erinnerte daran, dass der berühmte norwegische Maler während seiner Aufenthalte in Warnemünde in den Jahren 1907 und 1908 unheimlich produktiv war und  64 große Ölbilder geschaffen hat. Vier von ihnen haben nun als Replike, die in einem Glas-Keramik-Druckverfahren hergestellt und auf Sicherheitsglas aufgezogen worden sind, auf einer Hof-Wand ihren Platz gefunden. Sie alle zeigen Warnemünder Motive und sind als Originale in Oslo zu sehen.  Das realisierte Gesamtprojekt umfasste ein Volumen von rund  35.000 Euro. Geld, das ein etwa 70 Mitglieder zählender Verein nicht aufbringen konnte. Genutzt werden konnten Mittel des „Bürgerfonds Kultur des Landes M-V“ sowie großzügigen Spenden stadtgesellschaftlicher Organisationen - darunter die Jahresköste der Kaufmannschaft zu Rostock, die Stadtwerke Rostock AG, die OSPA-Stiftung, der Lions und der Rotary Club in Warnemünde sowie weitere Unternehmen und Privatpersonen. Eine im Hof angebrachte Tafel nennt all jene, die das Vorhaben unterstützt haben. „Wir freuen uns auf viele Gäste in unserem Haus und im kleinen Innenhof“, wirbt Groß für einen Besuch Am Strom 53. „Auch wenn wir nur an drei Tagen in der Woche – freitags bis sonntags – geöffnet haben, die Zahl der Besucher steigt stetig. Unter ihnen snd auch viele Passagiere von Kreuzfahrtschiffen. Ja, wir haben uns zu einem wirklichen Tourismusmagnet entwickelt“, freut sich der Vorsitzende.  Zu den weiteren Plänen gehört die Schaffung eines Künstlerpfades durch Warnemünde, der derzeit zunächst virtuell gegangen werden kann. In der Perspektive soll dieser ganz real existieren und vom Munch Haus beispielsweise zum ehemaligen Rohn Hotel (Germania), in dem Munch die Reihe "Das grüne Zimmer" gemalt hat, führen. Bei wunderbarer Musik, dargeboten von Leon Zeug, bei einem Glas Wein oder Saft gab es viele gute Gespräche. Einige der Gäste kleideten sich sogar in besondere T-Shirts. Sie zeigen Motive von Bildern, die Munch in Warnemünde geschaffen hat. „Diese wurden in Bio-Baumwolle für das Warnemünder Munch-Haus in Portugal hergestellt. Sie gibt es weltweit nur bei uns“, versichert Galeristin Rita Helm, die über Munch und sein Schaffen unglaublich spannende Geschichten erzählen kann.  Sabine Schubert

Öffnungszeiten:  vom 2. Mai bis 6. Juli jeweils freitags bis sonntags von 12 bis 17 Uhr 

Beim Besuch des Munch-Hauses Am Strom 53 lohnt sich unbedingt ein Gang in den neugestalteten Hof. Foto: susa

„Prüft alles und das Gute behaltet!“ rät unser scheidender Pastor

12. März: Tatsächlich sind es 21 Jahre, die Pastor Harry Moritz, das  Leben in Warnemünde gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde geprägt hat. Sei es durch ein freundliches Hallo auf der Straße, einen festen Händedruck nach einem Schicksalsschlag, eine Predigt, die zum Nachdenken anregte...

Nun geht er im Juli in den Ruhestand

Ja, ich habe die Altersgrenze mit 66 Jahren erreicht und werde jetzt von der Landeskirche in den Ruhestand versetzt.

Sie werden umziehen?

Meine Frau und ich ziehen zu unserer Tochter in die Wedemark, in eine Region Hannovers.

Ist Ruhestand das richtige Wort?

Tatsächlich überhaupt nicht. Enkelkinder erwarten uns, mit denen wir jetzt ausgiebig die Welt erkunden können. Wir möchten unsere Freunde und Verwandten endlich nicht nur für ein/zwei Nächte besuchen, und wir wollen reisen, reisen…. Israel steht ganz oben auf unserer Traumzielliste.

Gibt es schon jemanden, der ins Pfarrhaus einziehen wird?

Nein. Am 28. Februar war die Bewerbungszeit zu Ende. Nun wird gemeinsam mit dem Kirchgemeinderat und dem Bischhof entschieden.

Was war in Warnemünde für Sie prägend?

Da komme ich ins Schwärmen. Das Miteinander in unserer Kirche war das größte Geschenk für mich. Sehr viele haben sich ehrenamtlich mit Freude eingebracht. Gemeinsam mit meinen Vorgängern Gerd Simon und Christiane Werbs hat es ein wunderbares, vertrauensvolles Einvernehmen bis zum heutigen Tag gegeben.

Ich denke aber auch an das gute Verhältnis mit den Vereinen Warnemündes oder der Tourismuszentrale. An die ausgeprägte Ökumene, an viele Warnemünder, die Mitglieder im Freundeskreis der Kirchenmusik sind oder im Verein der Freunde und Förderer unserer Warnemünder Kirche.

Gibt es etwas, was Sie den Warnemündern nicht nur von der Kanzel gern sagen würden?

Besser als unser Jahresmotto kann ich es gar nicht sagen: „Prüft alles und das Gute behaltet.“ Das, so meine ich, gilt für das ganze Leben, nicht nur für jeden Einzelnen mit einem Glauben. Für mich bedeutet die Kirchgemeinde gleichsam ein Stück Demokratie und sie lebt vom Einbringen eines jeden in die Gestaltung der Freiheit. Dies hohe Gut  sollten wir uns von Niemandem nehmen lassen!

Höre ich ein bisschen Wehmut?   

 Ja, schon. Wir freuen uns aber auch auf den neuen Lebensabschnitt, der uns bei guter Gesundheit geschenkt ist .

Ihnen und Ihrer Familie ein „JA zum Leben“ - nachdrücklicher kann dieses Zitat aus dem aktuellen Gemeindeblatt für Sie und uns gar nicht sein. 

Monika Kadner sprach mit Pastor Moritz

 

Unser langjähriger Pastor Harry Moritz. Foto: mkad

Ausflugs-Tipps

 Geschichte des Ostrocks in Kröpelin

25. März 2022:. Das Ostrockmuseum Kröpelin ist einen Ausflug wert. Es wurde am 3. Juli 2015 eröffnet. Das Museum ist das erste und bislang einzige in Deutschland, das sich ausschließlich mit der Geschichte des Ostrocks als Teil der Unterhaltungsmusik der DDR und der ehemaligen osteuropäischen Länder widmet.

Eine der Grundlagen für das Museum ist der Fundus des Berliner Vereins „Sechzig-Vierzig“, der seit Jahren versuchte, seine Sammlung an einem festen Ort zu präsentieren. Nach mehrjährigen Bemühungen wurde am 26. April 2013 die Sammlung des Vereins schließlich an das Ostrockmuseum übergeben. Das Ausstellungskonzept entstand unter Beteiligung der Studiengänge Innenarchitektur sowie Kommunikationsdesign und Medien der Hochschule Wismar.

Gemeinsam mit Stadtbibliothek und Stadtmuseum wird das Ostrockmuseum durch die Stadt Kröpelin verwaltet. Die Gestaltung und Betreuung der Sammlung obliegt einem dreiköpfigen Kuratorium, bestehend aus Reinhard Dankert, Rüdiger Kropp und Thomas Lehner.  Das Ostrockmuseum ist ein interaktives Erlebnismuseum. Es ermöglicht dem Besucher einen Einblick in Geschichte und Hintergründe des Ostrocks. So erschließt sich seine Geschichte bei einem Rundgang durch das Museum als Mischung aus Information, Medien und Erlebnis. Dazu gehören auch Veranstaltungen und Sendungen wie etwa Franks Beatkiste vom 25. Oktober 2015, die in Zusammenarbeit mit dem Ostrockmuseum entstand.

Wegen der Vielzahl vorhandener Objekte sowie der räumlichen Begrenzung auf eine Etage entschied man sich gegen eine chronologische Darstellung der Ostrock-Geschichte. Stattdessen wird in jedem Raum ein thematischer Bereich dargestellt, in den dazu vorhandene Objekte und Informationen integriert sind. Ein thematischer Bereich des Museums ist beispielsweise ein Plattenladen. Hier werden Mobiliar und Angebot eines typischen Plattenladens in der DDR gezeigt. Neben multimedialer Information gibt es die Möglichkeit, Langspielplatten aufzulegen und zu hören. Diverse Geräte für das Abspielen von Tonbändern und Langspielplatten werden ausgestellt. Das Wandbild zeigt eine typische Szene aus dem Alltag der DDR. Wenn es begehrte Langspielplatten zu kaufen gab, dann bildeten sich schnell vor den Geschäften lange Schlangen. Das Bild zeigt eine solche vor dem Laden in der Kröpeliner Straße von Rostock Mitte der 1980er Jahre.

Das Ostrockmuseum (Telefon: 038292 82384) befindet sich in Kröpelin in der Hauptstraße 5. Über die B105 erreicht man es von Warnemünde aus in ca. 20 bis 25 Minuten mit dem Auto. 

Öffnungszeiten des Museums: Montag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, Dienstag von 10 bis 12 und 13.30 bis 18 Uhr, mittwochs geschlossen, Donnerstag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, Karfreitag und Ostermontag geschlossen. Der Eintritt in das Ostrockmuseum kostet drei Euro und berechtigt gleichzeitig zum Besuch des im gleichen Haus befindlichen Stadtmuseums.

 

 

Auf der Wanderung durchs Nebel-Durchbruchstal kommt man vorbei am Kneipp-Wanderweg, wo man den Füßen ein wohltuendes Bad gönnen sollte.



Wanderung im Nebel-Durchbruchstal

21. Mai: Mit dem Auto von Warnemünde fährt man - je nachdem, wo man parken möchte - etwa  60 bis 70 km bis zum Nebel-Durchbruchstal. Über die A 19 mit Abfahrt Richtung Krakow am See erreichen wir den Ausgangspunkt der Wanderung.

Es gibt mindestens drei Möglichkeiten die Tour zu beginnen:

  1. Parkplatz vor dem Einkaufsmarkt in Kuchelmiß. Hier kann man sich noch etwas zur Stärkung oder für ein Picknick kaufen.
  2. Parkplatz an der Wassermühle in Kuchelmiß. Die ist aber Corona-bedingt zurzeit geschlossen.
  3. kleiner Waldparkplatz nördlich von Serrahn

Beginnt man beim Parkplatz am Einkaufsmarkt, so führt rechts parallel zur Straße nach Krakow ein kleiner Weg vorbei an drei Wohnhäusern. Dann geht es weiter über eine kleine Brücke, die uns über das Moor in Richtung Wassermühle Kuchelmiß bringt. Man kommt vorbei an den Resten der mittelalterlichen Anlage der Turmhügelburg. Die Wassermühle darf man leider derzeit nur von außen besichtigen und auch die Toiletten sind geschlossen. Man kann aber weiterhin auf dem Gelände die Fischtreppen besichtigen und einen Eindruck von der Strömung der Nebel erleben. Einen kleinen Picknickplatz gibt es dort auch, so dass man sich in der Natur stärken kann. Auf einer Infotafel wird erklärt, wie das Nebel-Durchbruchstal entstanden ist.

An den Resten eines alten Schlosses - es sind nur noch einige alte Skulpturen zu sehen - und den Fischteichen vorbei gelangt man zu einem Hofcafé. Folgt man einem gepflegten Waldweg, dann erreicht man eine Brücke, die nach Serrahn führt. Hier kommt man auch am Waldparkplatz vorbei.

Der Ort Serrahn hat eine kleine Kirche und eine alte Schmiede als Sehenswürdigkeiten zu bieten. Danach sind wir wieder über den Waldparkplatz in Richtung der Nebel gewandert. Aber dieses Mal nicht über die Brücke nach Kuchelmiß, sondern wir haben den Waldweg parallel zum Flüsschen in östlicher Richtung gewählt. Der Weg ist leicht hügelig, aber dennoch gut zu laufen. Ein paar Bänke laden zudem am Weg zum Verweilen ein. Hier hat die Nebel allerdings einen wilderen Charakter. Ihre Strömung kann man von der Brücke aus wunderbar erleben.

Geht man dann weiter geradeaus, gelangt man zum Kneipp-Wanderweg. Er ist aus einem kleinen Nebenarm der Nebel entstanden. Ihn sollte man unbedingt ausprobieren. Der sandige Untergrund tut den Füßen gut und das Wasser ist sehr klar. Aber das Kneippen stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Ein Picknickplatz lädt hier erneut zum Verweilen ein. Der Weg durch den Wald führt dann an den Teichen vorbei wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Der Wald war durch die vielen Anemonen besonders schön in diesem Jahr. Ein herrliches Stück heimischer Natur. Der Weg ist gut ausgeschildert und für die rund 16 km, die wir in aller Ruhe mit einem Picknick bewältigt haben, waren wir gut vier Stunden unterwegs. Für Rollstuhlfahrer ist diese Wanderung allerdings nicht geeignet. Leider konnten wir auch keine geöffneten Toiletten finden..

Für Familien mit Kindern ist diese Wanderung ohne weiteres zu schaffen, gibt es doch überall etwas in der Natur zu entdecken. Jedoch sollten Familien mit Kindern auf den Abstecher nach Serrahn verzichten, weil man dafür an der Straße in den Ort gehen muss.  Unterwegs für aalglatt-Leser war: Hanne Hoppe

 

 

Wismar und seine Schätze

Ein Ausflug in die benachbarte Weltkultur-Stadt

Warum nicht mal Wismar besuchen? Ist nicht weit von der Hansestadt Rostock mit dem Seebad Warnemünde entfernt und eine wunderschöne Stadt mit mächtigen Backsteinkirchen, liebevoll sanierten jahrhundertealten Häusern aus der Gotik, dem Barock und dem Klassizismus.  Tierpark, Museen und ein malerischer Hafen mit Speichern und diversen Restaurants laden zum Bummeln ein. Fischkutter, deren Besatzungen leckere Fischbrötchen und fangfrischen oder geräucherten Fisch anbieten, sind ebenfalls erlebenswert. Die Hansestadt Wismar trägt zu Recht das Siegel des Weltkulturerbes.

Jetzt im noch sonnigen Corona-Herbst zieht es viele Touristen aus scheinbar vor allem südlichen Bundesländern an die Küste. Zumindest ihre Dialekte legen das nahe. Sie beobachten interessiert vom Außenbereich der Hafenlokale das Kommen und Gehen der anderen Touristen sowie das Verhalten der gefräßigen Möwen, die gern im Sturzflug den ahnungslosen Passanten das Fischbrötchen entreißen wollen. Amüsant, wenn die Möwen Sieger bleiben und man das eigene Brötchen schon sicher im Magen hat. Wenn es kein Fischbrötchen sein soll, kann man wunderbar in der Nähe des Alten Hafens am Lohberg im Brauhaus Durst und Hunger stillen. In dem Fachwerkspeicher ist schon 1452 Bier gebraut worden. Allerdings führt eine mehrstufige Treppe ins Gebäude hinein.

Wismar ist aber auch ein lohnendes Besuchsziel, wenn man mit den Enkeln einen Ausflug planen möchte. Sie tauchen in der Altstadt ein ins Mittelalter, sehen mit Giebel- und Traufenhäuser die Architektur vergangener Jahrhunderte und erfahren auf Schrifttafeln oder Plaketten an den aufwändig sanierten Häusern viel über die Geschichte Wismars und ihrer Bewohner.

Ein Ziel sollte unbedingt der 80 Meter unübersehbar hohe Turm der Marienkirche sein. Das einst mächtige Kirchenschiff wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und erfuhr wie etliche Sakralbauten in der ehemaligen DDR dasselbe Schicksal. Die Marienkirche, die Anfang des 14. Jahrhunderts auf den Mauern einer rund 100 Jahre alten kleineren Vorgängerkirche errichtet wurde, fiel 1960 der Sprengung zum Opfer. In Wismar sind wenigstens ihre Konturen wieder sichtbar im Boden entstanden. Teil des Forums an der Kirche ist neben moderner Kunst ein Metallmodell. Es zeigt, wie sich die ehemalige Ratskirche über Jahrhunderte präsentiert hat.

Besonders interessant für Kinder ist aber der 3-D-Film „Bruno Backstein“, der wie die Dauerausstellung „Wege zur Backsteingotik“ im Turm sehr spannend den Bau dieser gotischen Kirche erklärt. Bei einer Führung offenbart sich in 67 Metern Höhe ein wunderbarer Blick über die Altstadt und der Besucher erfährt weiteres Wissenswertes zur Kirche und zur Welterbe-Stadt Wismar.

Vor dem Kirchturm sind Modelle zu sehen, in denen Ziegelsteine geformt worden sind, die für den Bau verwendet wurden. Bruno Backstein erklärt im Film auch, wie die Bauleute es schafften, ohne Kran, dafür mit einem imposanten hölzernen Rad und Seilen die Steine in die Höhe zu transportieren. Der Nachbau dieses Rades vor der Marienkirche verdeutlicht den großen und kleinen Besuchern die meisterlichen Fertigkeiten der mittelalterlichen Baumeister, aber auch das mühevolle Bauen.

Der Film dauert etwa 15 Minuten. Der Eintritt inklusive Turmführung kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Ein Muss ist auch der Besuch der St.-Georgen-Kirche, eine der drei Hauptkirchen und die größte der Hansestadt. Auch sie ist ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik. 1594 wurde sie nach mehrfachen Veränderungen fertiggestellt. Baubeginn soll allerdings schon Ende des 13. Jahrhunderts gewesen sein. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Sakralbau stark beschädigt, aber in der DDR glücklicherweise nicht gesprengt. Nach der Wende wurde die St.-Georgen-Kirche ab 1990 mit Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz und örtlicher Betriebe wiederaufgebaut und 2010 als Gotteshaus und Kulturkirche feierlich wiedereröffnet. Kultur findet auch jetzt statt. So gastiert Ben Becker am 30.Oktober mit „Ich, Judas“. Viele weitere Veranstaltungen sind geplant – sofern Corona es zulässt.

Die Aussichtsplattform Von St.-Georgen in 35 Metern Höhe bietet einen eindrucksvollen Rundblick auf Wismar, die Gassen und Straßen der Altstadt, die Ostsee, den Hafen und die MV-Werft. Die Fahrt mit dem Lift kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 6 Jahre fahren gratis.

Neben der Kirche liegt der Fürstenhof, die im 16. Jahrhundert errichtete Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar. Ein Blick in den Innenhof lohnt sich. Heute beherbergt das schön sanierte Bauwerk das Amtsgericht der Hansestadt.

Bei einem Gang durch die Altstadt gibt es viele weitere lohnende Ziele. Doch wer sich die Ausstellung und die Einrichtung in dem sehr informativen Welt-Erbe-Haus an der Lübschen Straße angesehen hat, sollte noch an der Grube entlangspazieren. Sie ist eines der ältesten städtischen Wasserläufe Deutschlands und dann in einem der Cafés am Marktplatz Füße und Kopf entspannen. Auch dort gibt es mehrere historische Bauwerke zu bewundern. Schließlich ist die Stadt nicht umsonst von der UNESCO ausgezeichnet worden. Und weil man an einem Tag nicht alles Sehenswerte in Wismar erleben kann, sollte man sich - solange das Wetter mitspielt – unbedingt noch einmal auf den Weg dorthin machen.

Doch was hat dem zehnjährigen Theo am besten in der ehrwürdigen Hansestadt gefallen? „Der Blick von der Georgenkirche war cool.“ Eigentlich wollte er die Wendeltreppe zur Plattform hochsteigen. Doch die war gesperrt, weil man in Corona-Zeiten dort keinen nötigen Abstand halten kann. „Aber auch der Film in dem anderen Kirchturm war wirklich spannend“, empfiehlt Theo.

Unterwegs für aalglatt-Leser war: Ingrid Feuerstein

Die Marienkirche und St.-Georgen-Kirche öffnen von Oktober bis März täglich von 10 bis 16 Uhr. Der Turm von St. Marien kann nach Anmeldung (Telefon: 03841-2510) bestiegen werden.

Über die Rapsfelder hat man einen tollen Blick auf den Leuchtturm Bastorf.

Rund um den Leuchtturm Bastorf

13. Mai: Unser Ausflug führt von Warnemünde nach Bastorf. Mit dem Auto erreicht man den dortigen Leuchtturm in etwa 45 Minuten. Die Fahrt führt in diesen Tagen vorbei an herrlich blühenden Rapsfeldern, die so richtig tolle Fotomotive bieten. Rasch ist der Parkplatz am Leuchtturm erreicht.  Der Turm befindet sich zwischen den Ostseebädern Kühlungsborn und Rerik und oberhalb von Kap Bukspitze, weshalb er auch Buk genannt wird.

 Diese Landspitze weist eine Geländehöhe von rund 78 Metern über dem Meeresspiegel auf. Die Höhe des Leuchtturms beträgt 20,8 m, sodass sich eine Gesamtfeuerhöhe von etwa 95,3 m ergibt. Somit ist der Leuchtturm Buk zwar einer der kleinsten deutschen Leuchttürme, hat aber das höchste Leuchtfeuer, dass an den deutschen Küsten zu finden ist.  Während er für die Seefahrt eine notwendige Navigationshilfe ist, hält er für Besucher nach dem Erklimmen der 55 Stufen einen grandiosen Ausblick bereit. Schaut man in nordöstliche Richtung, kann man das heimische Warnemünde sehen. Bei einem Blick nach Westen entdeckt man  Rerik und die Wismarer Bucht  Bei klarer Sicht soll man sogar die Insel Fehmarn  und dänische Inseln sehen. Leider ist der Turm derzeit aber für Besucher noch geschlossen.

Nicht so tragisch, denn wir umwandern ihn ganz einfach Die Strecke beträgt etwa 4,8 Kilometer, die auch für nicht so professionelle Wanderer machbar ist.  Start und Ziel ist für uns der Parkplatz unterhalb des Leuchtturms. Auf einem schmalen Pfad mit einer tollen Aussicht geht es entlang des Parkplatzes in Richtung Kägsdorf. Weiter führt unsere Tour auf der Straße durch den Ort, der durchaus interessante Häuser aufweist. So beispielsweise ein Gutshaus auf der rechten Seite.  Am Ende des Ortes führt eine schmale  Straße in Richtung Kühlungsborn,  bevor uns dann der erste Weg rechts wieder zum Leuchtturm bringt .

Angekommen, lohnt es sich den Picknick-Korb auszupacken oder unbedingt das Cafe Valentins zu besuchen, das ab 28. Mai freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr wieder geöffnet ist und wo man endlich wieder den  leckeren Kuchen genießen kann. Nach unserer Stärkung  geht es wieder abwärts bis zum Parkplatz. Und schließlich gut gelaunt zurück nach Warnemünde. Unterwegs für aalglatt-Leser war: Doris Reiber

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