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Ansichtskarten

Juli 1911: Einziger Warnemünder Blumentag

In verschiedenen deutschen Städten fanden ab 1910  bis zum Beginn des ersten Weltkriegs  Blumentage statt. Besonders gern wurde die Margerite in den Fokus gestellt, weil sie symbolisch als „weiße Blume der Barmherzigkeit“ galt. Junge Mädchen aus dem Bürgertum boten für wohltätige Zwecke Kunstblumen gegen Geldspenden an. Auch in Rostock wurde 1911 solch ein Blumentag geplant, der zeitgleich auch in Warnemünde stattfinden sollte. Dagegen hatten die Warnemünder starke Bedenken, denn die Erlöse sollten  je zur Hälfte an das Rostocker Alexandraheim und das Warnemünder Alexandraheim an der Diedrichshäger Chaussee (heute Parkstraße) gehen.  Die Warnemünder fühlten sich nämlich benachteiligt und beschlossen: Wir machen unser eigenes Ding. Der einzige Warnemünder Blumentag fand am 23. Juli 1911 statt. Die Einnahmen dürften angesichts zahlreicher Badegäste recht üppig gewesen sein.

Zeugnis von diesem einmaligen Ereignis legen zwei Ansichtskarten ab. Die eine wurde als typisches Jugensstilprodukt  von W. Staudte gestaltet. Auch eine ganz normale Karte, die das im Juni 1910 fertiggestellte Warnemünder Alexandrahaus zeigt und das bis 1914 als Müttererholungsheim diente, wurde mit darauf gezeichneten Margeritenblüten  versehen und verschickt. 

Leider konnte ich trotz mehrerer Recherchen bisher nicht herausfinden, bei wem es sich um W. Staudte handelte.

Volker Schmidt

               

 

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