Land und Leute

Start zum ersten Planetenlauf

30. September: Sportlich ging es heute ab 10 Uhr auf der Promenade zu. Mehr als 80 Läufer - Frauen, Männer,  Kinder - gingen an den Start in unmittelbarer Nähe der leuchtenden Sonnenkugel unweit des Leuchtturm. Der 1.Planetenlauf war angesagt.

Im Frühjahr diesen Jahres gewann eine Gruppe junger Promovierender vom Institut für Physik der Universität 10 000 Euro zur Neugestaltung des altbekannten Lehrpfades der entlang der Promenade und des Küstenwaldes anschaulich und maßstabgerecht über unser Sonnensystem informiert.

Heute nun starteten die Laufbegeisterten aller Altersklassen über 3 km und 8 km, um diesen interessanten Weg wieder ins Bewusstsein von Groß und Klein zu rücken.  Promotionsstudentin Friederike Kalle mit der Startnummer 130 ist einfach aus Spaß mit ihrem Mann dabei. Michael, Christine, Katrin und Katja vom LAV machen sich vorm Leuchtturm noch warm und freuen sich auf die acht Kilometer Strecke. „Es ist prima, dass kein Startgeld gezahlt werden muss. Das entlastet unsere Vereinskasse,“ rückt Katja einen ganz anderen Aspekt dieses Laufvergnügens in den Fokus.

Erschöpft, aber strahlend läuft Natalija Nepechy unter viel Beifall der Spalier stehenden Warnemünder und Touristen nach drei Kilometern ins Ziel. Die sportliche Ukrainerin, die erst seit anderthalb Jahren Rostockerin ist, schmunzelt stolz über die deutsche Medaille und Urkunde, die ihr verliehen werden. „Ich möchte mich in das tägliche Leben in meinem neuen Zuhause einbringen und möglichst viel in Gemeinschaft mitmachen, damit Rostock meine neue Heimat wird,“ so die  diplomierte Ökonomin aus Saporishija.

Ab 12.30 Uhr positionierten sich Studenten vor den neu gestalteten Planetentafeln entlang des Planetenweges und berichteten Spaziergängern Wissenswertes über unser Universum. Ab 15 Uhr dann Vorträge über die Eigenschaften der Planeten und Interessantes zur Astrophysik.

Bestimmt war dieser fröhliche und gleichzeitig mit viel Informationen gespickte, bestens vorbereitete und organisierte 1. Planetenlauf, bei dem die Wissenschaftler mal auf ganz neue und andere Weise mit sportlichen und neugierigen Frauen und Männern in Dialog traten,  nicht der letzte entlang des Sonnensystems auf der Promenade.                    Monika Kadner

   

 

 

 

 

Start zum 1. Planetenlauf. Foto: mkad

Dienstagskino neigt sich dem Ende

27. September: „Und ja: ich möchte im Dezember vorerst ,Schluss machen'. 13 Jahre und im Dezember der 120.te Film.“ Das schreibt mir Simone Fügner, die „Filmfrau vom Strom“, als ich von dem Gerücht hörte und sie um Antwort gebeten habe. Diese bekennende Cineastin, die in diesen 13 Jahren so viele kulturbegeisterte Warnemünder  einfing mit ihren anspruchsvollen Filmvorschlägen in der Kleinen Komödie bei zwei Kinovorstellungen jeweils am ersten Dienstag des Monats.

Es ist einfach ein ganz fester Termin, und man musste sich in den vergangenen Jahren schon anmelden, um ja noch einen Sitzplatz zubekommen. Der Grund waren nicht nur die mit dem LiWu ausgewählten, besonderen Filme, die leise, nachdenkenswerte Stimmungen und Töne anschlugen, sondern vor allem auch Simone Fügner, diese fröhliche, optimistische Berlinerin, die längst Warnemünderin ist, die ihre Gäste vor jeder Vorstellung begrüsst, selbst die Eintrittskarten abreißt, die Garderobe abnimmt und diesen Kinovorstellungen immer ihren individuellen Stempel aufdrückt. Selbstverständlich im Ehrenamt. Sie schreibt weiter:  „Ich bin müde. Und mag Kino so gern und verstehe es komplett, wenn diese Leidenschaft nicht von allen geteilt wird...  Ich weiß, dass es viele gibt, die es vermissen werden. Die reichen jedoch nicht aus, das ganze wirtschaftlich und personell sinnvoll weiterzutun. Die Presse interessiert es nicht. Die Filmverleihe erlauben offenkundig bzw. meist nur Filme, die bereits zu streamen oder per DVD zu kaufen sind. Ich möchte 2024 viel reisen und unterwegs sein. Und sollte das Kino sehr vermisst werden, setzen wir uns gern zusammen und lassen uns etwas einfallen. Bis zum Jahresende wird es noch drei schöne und besondere Filme geben. Darauf liegt erst einmal das Augenmerk.“

Simone Fügner schenkt den Warnemündern ein Stückchen Kinokultur. Abseits von der Achtung durch die Stadtverwaltung oder die Tourismuszentrale, die wenige Meter entfernt ihre Amtsstuben hat. Es war und ist Privatinitiative Einzelner, die kulturellen Charme ins Ostseebad bringen. Danke, Simone!           Monika Kadner

 

 

Tolle Pferde am Warnemünder Strand

23.September: Der Traktor kreist mit der Ecke um den 80 mal 40 großen Parcours. Alles muss nach den ersten Chukkars, den Spielabschnitten, auf dem Polofeld wieder glatt und ohne Dellen bestens bespielbar sein. Dann kommen sie auch schon, die schlanken, wunderschönen Pferde der Rasse Polo Argentiono mit ihrer Ausdauer, ihrer Zähigkeit, die sie bei diesem Sport brauchen. Stolz präsentieren sich die Reiter mit hoch erhobenem Schlägern dem Schiedsrichter und dem Publikum.

Das Signal: Die Spieler steigen in den Steigbügeln hoch, beugen sich vor….einer holt mit dem Schläger aus…Die Wettkämpfe um den Einzug ins morgige Finale nehmen ihren Lauf.

Familie Stuhr aus Admannshagen ist durch Zufall mit ihren Kindern Pauline und Jonas am Strand und total überrascht von den Pferden. Besonders die lütsche Pauline möchte die Pferde ganz aus der Nähe sehen.

Ich schließe mich der jungen Familie an, und neugierig versuchen wir einen Blick in die Boxen des großen Zeltstalls zu werfen, in dem fast 80 Tiere stehen. Einer der fleißigen Helfer in der Box reicht ein Bündel Heu und lässt für die kleine Pauline - ausnahmsweise – hautnah dieses besondere Erlebnis des Fütterns zu. Wir erfahren, dass die Tiere abends mit viel Heu, Hafer, gar Müsli und Kraftfutter versorgt werden. Natürlich hängt immer ein Eimer Wasser am Rand jeder Box; und morgens werden die Pferde gewaschen, gestriegelt, es geht zum Traben an den Strand.  Welch heller, sauberer Stall, der voll und ganz mit Stroh ausgelegt ist, so dass jeder Laut scheinbar geschluckt wird. Ich bin überzeugt, dass die Tiere, um die sich die Sportler, Betreuer, Trainer und Helfer kümmern,  es gut haben an unserem Strand.

Wie reagierte doch eine meiner Nachbarinnen? Das ist doch Tierquälerei! Elitärer Reitsport. So ein schnelles Spiel auf so kleinem Feld und dann die Schläger…. Ich erlebe am Rand des Parcours, wie die Schiedsrichterin bei dem Spiel, das ich verfolge, sehr genau auf Fairness achtet und stets das Wohl der Pferde im Blick hat und augenblicklich abbricht, wenn Gerangel entsteht. Ich lese nach, dass Polo die älteste Pferdesportart der Reitkunst ist und aus Asien stammt. Briten entdeckten es in Indien und im 19.Jahrhundert wurde es erstmals in Argentinien gespielt. Hier werden auch jetzt die Pferde extra gezüchtet.

Ich habe die Ergebnisse der einzelnen Sportler für dieses Beach Polo World Masters Turnier nicht im Blick, weil allein die Pferde für mich die Stars an diesem Nachmittag sind. Monika Kadner  

 

Das Beach Polo World Masters Turnier findet morgen seinen Abschluss. Foto: mkad

Natürlich bleibt der Fischmarkt!

21. September:  Immer wieder brodelt es auf dem Fischmarkt unter denen, die noch Fisch jeden Morgen anlanden und jenen, die verarbeitende Fischprodukte frittiert, geräuchert oder mariniert anbieten. Die drei Familien, die noch Fischer sind, besitzen meist schon ein zweites Standbein und haben in ihren Fischwagen auch verarbeitete Fischprodukte in den Auslagen. „Nur so können wir überleben, denn jeder weiß doch, welche Fangquoten uns auferlegt wurden,“ heißt es über den Verkaufstresen hinweg von einer Fischerin. Und auch: „Ich habe nicht den Eindruck, dass die Stadt Rostock uns von der Mittelmole vertreiben will.“

Also doch nur Stimmungsmache einzelner?

Die aalglatt-Redaktion stemmt sich gegen die Gerüchte, dass die Mittelmole bald nur noch eine Promenade ist und Gastronomie vorherrscht. Wir fragten dort nach, wo gemeinsam mit den Händlern und Fischern über die Zukunft ernsthaft und natürlich auch konträr, doch lösungsorientiert, gesprochen wird: im Hafen-und Seemannsamt.

Auch wenn wir ausgeschlossen waren von der Januar-Veranstaltung, wussten wir dennoch, das alle Betroffenen aufgefordert wurden, ihre Vorstellungen hinsichtlich der Größe ihrer Verkaufseinrichtungen zu formulieren.

Das Hafen - und Seemannsamt schreibt uns heute dazu:  Alle haben sich dahingehend geäußert, dass sie weiterhin von dem Angebot Gebrauch machen möchten, neben fangfrischem Fisch auch verarbeiteten Fisch und Fischprodukte dauerhaft anzubieten. Nach intensiven Recherchen zu unterschiedlichsten auf dem Markt angebotenen mobilen und stationären Verkaufseinrichtungen wurden die spezifischen Anforderungen hinsichtlich Hygiene, Gewerbe- und Baurecht mit den zu beteiligenden Fachämtern abgestimmt. Momentan wird ein weiterer Gesprächstermin mit den Fischhändlern vorbereitet, in dem die Varianten im Detail vorgestellt werden sollen. Ziel ist es, dass die Beteiligten sich auf eine zukunftsfähige Verkaufseinrichtung mit einheitlicher Außengestaltung verständigen, die es den Teilnehmern des Fischmarktes erlaubt, sich auch weiterhin in diesem Bereich ihren Lebensunterhalt zu verdienen und gleichzeitig dem touristischen Anspruch an einen attraktiven Fischmarkt in Warnemünde gerecht zu werden.

Parallel wurden zwischenzeitlich auch Grundstücksfragen geklärt und der Verweilbereich am Nordende des Fischerkais durch die Aufstellung zusätzlicher Tische, Stühle und Fahrradständer erweitert.

Unsere kleine aalglatt-Redaktion, die ausschließlich aus Warnemündern besteht, wartet nicht ab und trinkt derweil Tee bis zum nächsten Gesprächstermin. Kritisch begleiten wir die Diskussionen um das Herz Warnemündes und passen auf, dass der Charme unseres Ortes nicht  verloren geht. Dass jeder hier seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Versprochen!       Monika Kadner

 

 

 

Seenotkreuzer wechselt Liegeplatz

19. September:  Seit heute macht der Seenotkreuzer „Arkona“ auf der Mittelmole fest. Es ist kein neuer Liegeplatz, denn von hier aus starteten die Seenotretter zu Beginn des 20.Jahrhunderts ihre Einsätze mit den Ruderrettungsbooten aus dem geklinkerten Stationsgebäude der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger auf der Mittelmole.

Der elektrische Strom am Liegeplatz kurz vorm Fuß der Westmole ist nun abgeschaltet, die Wasserleitung gekappt. Die Wasserbauer könnten kommen. Sie werden nach der fast kompletten Sanierung der Liegeplätze entlang des Alten Stromes nun auch den Anlieger des Seenotkreuzers sanieren. Die alten Holzbohlen sollen stählernen Dalben weichen, die dann bestimmt erst von der nächsten oder übernächsten Generation wieder erneuert werden müssen.

Am Alten Strom machen die Seeleute in ihren roten Overalls  nicht nur ihr Schiff seit Jahrzehnten fest. Hier befindet sich auf den Steganlagen auch ihr eigener  Schuppen, in dem eine Werkstatt für schnelle eigene Reparaturen untergebracht war und oft genutzt wurde. Der Schuppen ist komplett leer geräumt, Werkzeuge ins Stationsgebäude gebracht. Nach erfolgter Sanierung der Steganlage wird die Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger in Eigenregie auch wieder einen Schuppen – aus Holz oder Stein ist noch in Beratung – aufstellen.

Vormann Mario Lange, der heute seine Wache für die nächsten 14 Tage angetreten hat, kann sehr gut mit der neuen Situation für Mannschaft und Schiff leben: „Wir sind jetzt sogar noch schneller, um auf See Gefahrensituationen abzuwenden. Unser Tochterboot können wir noch hier zu Wasser lassen, ohne das Heck abklappen zu müssen, da uns kein anderes Schiff in der Nachbarschaft behindert.“

„Gute Wache“ - auch hier auf Position auf der Mittelmole!  Monika Kadner      

Der Seenotkreuzer Arkona hier noch an seinem angestammten Liegeplatz. Das davor befindliche Werkstatt-Häuschen wird erneuert. Foto: susa

 

Traditionelles Hoffest im Heimatmuseum

17. September: Bei wunderbaren Spätsommerwetter verwandelten sich gestern der zum Heimatmuseum gehörende kleine Hof und das gepflegte Gärtchen zu einem Treffpunkt für rund 60 Mitglieder sowie Freunde und Förderer des Museumsvereins Warnemünde. Dessen Vorsitzender Uwe Heimhardt hieß die Besucher, unter ihnen auch Ortsamtsleiterin Franka Teubel und der Präsident des Lionsclubs Warnemünde Detlev Hammerschmidt, zum traditionellen Hoffest, das einmal im Jahr zum Saisonausklang begangen wird, herzlich willkommen. Er berichtete darüber, dass Mitglieder des Vorstands sowie andere Vereinsfreunde in ihrer Freizeit ehrenamtlich die Türen eines Außendepots farblich instandgesetzt sowie die Tüschentür repariert und gestrichen haben. Er verwies auf das neue Buch, das anlässlich des 90. Geburtstag des Warnemünder Heimatmuseums herausgegeben wurde, und auf die neugestaltete Internetseite, auf der Interessenten nicht nur über aktuelle Veranstaltungen informiert werden, sondern sogar in alten Warnemünder Adressbüchern blättern können.  Als Herausforderung angesichts steigender Preise bezeichnete Uwe Heimhardt es, mit den Zuwendungen der Stadt Rostock in diesem Jahr auszukommen. Wie der Vereinschef sagte, haben bis Ende August rund 8200 Besucher aus Nah und Fern das Heimatmuseum in der Alexandrinenstraße 31 besucht. „Wir sind also optimistisch, die von uns erhoffte Zahl von 10 000 bis zum Jahresende zu erreichen.“  Bei Würstchen vom Grill, einem Glas Wein oder einer Flasche Bier sowie allerlei Leckereien, die einige Vereinsmitglieder beigesteuert haben, kamen die Besucher des Hoffestes schnell ins Gespräch. Es wurde über Gott und die Welt geklönt, viel gelacht und gescherzt. Und der nächste Museumsbesuch schon eingeplant. Denn am 20. September gibt es einen weiteren Museumsabend. Dann spricht die Historikerin  Dr. Kathrin Müller, Leiterin des Schifffahrtsmuseums Rostock,  in Ihrem Vortrag “West-ward-Ho – Warnemünder Lotsenkapitän Ludwig Albrand setzte Windjammern ein ‘Denkmal'” über den Warnemünder Ludwig Albrand, der auf „allen sieben Meeren“ zu Hause war. Karten dafür gibt es im Heimatmuseum in der Alexandrinenstraße 31 zu den Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Sabine Schubert

 

 

 

Zum geselligen Beisammensein trafen sich gestern Mitglieder des Warnemünder Museumsvereins und deren Gäste. Foto: susa

91,5 Millionen für maritimen Gewerbepark

14. September: Zu einem maritimen Gewerbepark für nachhaltige Energietechnologien umgebaut werden soll das Warnemünder Werftbecken, das die Hansestadt Rostock 2016 von der insolventen Lloyd Werft gekauft hat. Die ersten Untersuchungen und Planungen fanden von 2017 bis 2019 mit dem Fokus Kreuzschifffahrt statt. Angesichts der sich auch durch die Corona-Krise verändernden Lage wurden die Pläne 2020 zurückgezogen und 2022 hinsichtlich eines maritimen Gewerbeparks verändert. Gunar Abend vom Hafen- und Seemannsamt stellte die neuen Pläne für das rund 91,5 Millionen teure Vorhaben auf der jüngsten Sitzung des Ortsbeirates für Warnemünde und Diedrichshagen am Dienstagabend vor. Zunächst gilt es die Altlasten zu entsorgen, wofür rund 53 Millionen Euro veranschlagt sind. Desolate alte Schiffbauhallen, die akut einsturzgefährdet sind, müssen abgerissen werden. Zudem muss tief in den Grund eingegriffen werden, um belasteten Boden auszutauschen. Schließlich gilt es sämtliche Ver- und Entsorgungsleitungen zu verlegen. Entstehen werden drei Liegeplätze. Der Liegeplatz P11 wird 340 Meter lang und ist für den Offshore-Bereich gedacht. Der Liegeplatz P10, an dem u. a. Schlepper anlegen können, wird 110 Meter und der Liegeplatz P09 115 Meter lang. Wasserseitig heißt es die maroden Kaianlagen , für die 20 Millionen Euro benötigt werden, auf Vordermann zu bringen. Rund 65 000 Kubikmeter Baggergut sowie weitere 80 000 Kubikmeter wie Mergel gilt es auszuheben, um die notwendige Endtiefe zu erreichen. Nach der Herstellung der Hafeninfrastruktur erfolgt die Erschließung des Gewerbeparks, wofür die Firmen 50Hertz und das Fraunhofer Institut konkrete Ansiedlungsabsichten auf einer Fläche von rund drei Hektar geäußert haben. Für weitere fünf Hektar gebe es viele Interessenten, die mit dem städtischen Liegenschafts- und Vergabeamt im Gespräch seien. Ende 2024, so der Abteilungsleiter Hafenbau und -bewirtschaftung, könne Baubeginn sein, so dass ein Jahr später nach der Altlastensanierung und Medienverlegung die Firmen ihre Flächen in Anspruch nehmen können. Diese erhalten sie über einen Erbbauvertrag. Ende 2028 könnte der maritime Gewerbepark fertiggestellt sein. Wie Gunar Abend betonte, werde sich dort angesichts des benachbarten Wohngebiets Molenfeuer leises Gewerbe mit niedrigen Emissionen ansiedeln. Zudem stehe man in enger Abstimmung mit dem Marinearsenal.

Dankbar sei man dem Land Mecklenburg-Vorpommern, das 75 Prozent der 91,5 Millionen teuren Kosten für diesen Offshore- und Forschungsstandort tragen wird. Rund 20 Millionen Euro steuert die Stadt Rostock bei, die ihrerseits über die Erbbauverträge Einnahmen erzielt. Sabine Schubert

 

Die Zeichnung zeigt die geplanten landseitigen Maßnahmen.

Schwedische Kunst in der Galerie am Strom

12. September: Tatsächlich, diese Ausstellung vom 14. September bis zum 14. Oktober mit Maria Björklund,  ist wirklich die vorletzte in den vielen Menschen so vertrauten Räumen der Galerie am Strom  mit der landauf-landab so bekannten Galeristin Ulrike S. Möller, die sich bis heute darin treu bleibt, Künstlern der verschiedensten Richtungen Chancen zu geben, ihre Arbeiten vorzustellen.

Ulrike Möller hat nachgezählt: Mit mehr als hundert Künstlern gibt es seit 37 Jahren eine langjährige Zusammenarbeit im gegenseitigen Vertrauen. In rund 300 Ausstellungen konnten sie sich hier am Strom präsentieren – und ihre Arbeiten zur Freude von Einheimischen und Touristen verkaufen.

Seit der Gründung ihrer Galerie, hat Ulrike Möller es sich auch zur Aufgabe gemacht, immer wieder mit Kunst aus Schweden ihre Besucher zu überraschen. Maria Björklund bringt zum vierten Mal vor allem Porträtmalerei mit nach Warnemünde. Frauen schauen den Betrachter an, die scheinbar entrückt sind von dieser Welt und doch so nah. Es ist keine Kunst, die schnell im Vorbeigehen zu konsumieren ist. Ihre Kunst hat ihre Wurzeln in intensiven Studien antiker Mythen, Göttinnen und Ikonen, wie wir erfahren und dabei erleben, dass man aus dem  Eintauchen in die Welt der Maria Björklund sensibilisierter heraus kommt.

Wehmut schleicht sich ein, wenn ich daran denke, dass es im Oktober das letzte Mal sein wird, eine Ausstellung der Galerie Möller anzukündigen. Ein Kleinod wird aus dem Ostseebad verschwinden - übrigens  bis heute fast unbemerkt von Kulturverantwortlichen der Stadtverwaltung oder der  Tourismuszentrale, die ihren Sitz nicht mal hundert Meter entfernt von der Galerie hat. Monika Kadner

 

 

 

 

 

Es ist tatsächlich das vorletzte Mal, dass Ulrike und Peter Möller in ihrer Galerie Künstlerbilder aufhägen. Die neue Ausstellung zeigt Frauenporträts von der schwedischen Malerin Maria Björklund. Foto: mkad

Alt und Jung feiern Sommerfest im Hafen

9. September: Das Sommerfest des Warnemünder Segelclubs, in dem die „Jugendspiele 2023“  ein Programmpunkt waren, hatten die gestandenen Segler und  die jungen Seglerinnen und Segler mit voller Absicht auf den Termin des Brückenfestes gelegt. Waren Jung und Alt morgens mit ihren Booten um die freien Pfeiler der denkmalgeschützten Brückenkonstruktion gekreuzt -  statt um eine Wettfahrttonne- , lachten und feierten sie am Nachmittag im und am Hafenbecken  des heimischen Sportboothafens. Besonders die jungen Sportler hatten sich mit ihren „Jugendspielen 2023“ etwas Besonderes ausgedacht. Die 16 Mädchen und Jungen teilten sich in mehrere Teams auf, gaben sich ein bisschen verrückte Namen, wie „Bäume“, die ja nun wahrlich auf dem Wasser nicht in den Himmel wachsen. Und der erste Wettkampfstart war eine Paddelregatta mit ihren abgetakelten Optimisten-Booten  nun tatsächlich um eine Wendetonne vor dem Hafenhaus. „Fang die Ente“ hieß das nächste Spektakel, als 40 bunte Quitschenten  im Hafenbecken schwammen, die in einer Minute eingesammelt werden sollten. Glück für diejenigen, die im Besitz der meisten quitschenden Gummitiere waren. Große Gaudi beim Balancieren über dem Wasser. Pech für denjenigen im Wettbewerb, der reinfiel, aber der sehr glücklich über eine Abkühlung an diesem heißen Tag war. Traditionelles Tauziehen durfte bei den „Jugendspielen 2023“  in diesen vier lustigen Disziplinen dann aber auch nicht fehlen.

Natürlich wurde der Grill angeworfen, ein Schäkelmarkt lockte mit Schnäppchen. Ein Fahrrad wurde zugunsten der Jugendabteilung des Warnemünder Segelclubs versteigert und der eine und andere wagte dann bei flotter Diskomusik, die von den älteren Jungs und ILKA-Seglern aufgelegt wurde, noch so manches Tänzchen.

Ohne Mast- und Schotbruch war dieser Tag des Sommerfestes im Vereinsleben des 1925 gegründeten Warnemünder Segelclubs, der 120.Brückenöffnung und der „Jugendspiele 2023“ für alle beteiligten Mitglieder des WSC  ein Sonnabend im September, der rot und positiv im Kalender angekreuzt werden kann.

Aufgeschrieben von Monika Kadner nach Informationen des 15jährigen Mitorganisators Justus Brandt          

Fröhliches Wettpaddeln während des WSC-Sommerfestes. Foto: D. Brandt

Linie 37 rollt bis Lichtenhagen

25. August: Der Bus der Linie 37, der bislang zwischen Warnemünde Werft und Diedrichshagen verkehrte, rollt ab Montag, 28. August, ab Diedrichshagen weiter in Richtung Elmenhorst und über die neugebaute Straße Mecklenburger Allee zum Endhaltepunkt in Lichtenhagen. Aalglatt-Redakteurin Sabine Schubert hat heute auf Einladung der RSAG an einer Testfahrt von Lichtenhagen über Diedrichshagen bis zur Warnemünder Werft und zurück teilgenommen. Gestartet ist der Bus an der Haltestelle Mecklenburger Allee. Der nächste Halt heißt „Auf dem Kalverradd“, was die Bewohner des noch recht neuen Wohngebietes freuen dürfte. Denn diese sind damit nun an den öffentlichen Nahverkehr direkt angeschlossen. Weiter rollt der Bus nach Diedrichshagen, wo er an den bislang üblichen Haltestellen Streuwiesenweg, Diedrichshagen und Stolteraaer Weg ein Stopp einlegt.  Es folgen die bekannten Haltestellen Rohrmannsche Koppel, Warnemünde Friedhof, Warnemünde Strand, Haus Stolteraa und Wiesenweg. Schließlich macht der Bus der Linie 37 seinen gewohnten Schlenker durch das Seebad und peilt die Haltestellen Kurhausstraße, Seestraße und Warnemünde Kirchenplatz an, bevor es mit einem Stopp in der Fritz-Reuter-Straße weiter zur Haltestelle S-Bahn Warnemünde geht. „Das ist ein tolles Angebot für unsere Fahrgäste, die jetzt ab Diedrichshagen und Lichtenhagen noch mehr Fahrtmöglichkeiten im öffentlichen Nahverkehr haben“, sagt RSAG-Vorstand Yvette Hartmann. Vorteile vor allem auch für Diedrichshäger: Sie müssen nicht unbedingt erst nach Warnemünde Werft und von dort weiter mit der S-Bahn fahren, so Andrej Kirschbaum, Leiter für Angebotsplanung der RSAG, sondern können an der Endhaltestelle Mecklenburger Allee mit den Straßenbahnlinien 1 und 5 in Richtung Nordwesten und in die Rostocker City reisen. Speziell auch die Diedrichshäger Schüler, die die Hundertwasser-Gesamtschule besuchen, sind pünktlich zum Schulbeginn ruck, zuck in Lichtenhagen. Vorteile auch für Lichtenhäger, die zum Strand, zur Promenade, zum Leuchtturm oder in den Warnemünder Ortskern möchten. Die Busse der Linie 37 sind wie gewohnt täglich im 30-Minuten-Takt unterwegs.

Aufpassen müssen Reisende, dass sie nicht in den falschen Bus steigen. Denn auch die Linie 36 fährt laut Display in die Mecklenburger Allee nach Lichtenhagen. Allerdings über die Stadtautobahn. Das Display der Linie 37 zeigt nun ebenfalls Mecklenburger Allee an, allerdings mit dem Zusatz via Diedrichshagen.

Probleme, Arbeitskräfte zu finden, hat die RSAG nicht. Wie Steffen Schmidtke, Abteilungsleiter Betrieb und Verkehr, sagt, arbeiten rund 800 Frauen und Männer in dem Unternehmen. Davon sind etwa 400 als Bus-, Straßenbahn- und Eisenbahnfahrer im Schichtbetrieb im Einsatz. Hinzu kommen rund 30 Senioren, die einer Nebentätigkeit nachgehen. „Wir sind ein guter Arbeitgeber, das spricht sich rum. Unsere Mitarbeiter haben beispielsweise Planungssicherheit für ein Jahr im Voraus, wissen, wann sie frei und Urlaub haben“, nennt Schmidtke einen für viele Arbeitnehmer wichtigen Punkt.

RSAG-Vorstand Yvette Hartmann (Mitte) mit Bürgerschaftsmitgliedern und Tiefbauamtsleiter Heiko Tiburtius (l.) beim Testlauf der erweiterten Buslinie 37. Foto: Susa

Auf sehr lebendige Traditionen getroffen

17. August:  „Komm mal schnell zum Anleger!“ Reeder Reinhard Kammel ist am Telefon und ruft mich in aller Eile zum Alten Strom. „Ist was passiert?“ Reinhard Kammel, der sich sehr mit der Geschichte seines Geburtsortes verbunden fühlt, ist ganz aufgeregt: “Hier stelle ich Dir Benjamin Bowman vor. Er ist der Ururenkel des Kapitäns Heinrich Ohlerich. Hier am Alten Strom hat diese Schiffer-Familie zu Beginn des 19.Jahrhunderts  gewohnt.“

Was Kammel in der Kürze der Hafenrundfahrt per Google so alles über die Familiengeschichte seines Passagiers Benjamin Bowman herausgefunden hat, der sich nur kurz bei ihm vorgestellt hatte…

Neugierig und voller Spannung stehe ich dem 75jährigen Amerikaner mit seinen Vorfahren von der Ostsee wenig später an Deck des Mississippi-Dampfers  gegenüber. Er ist  auf den Spuren seiner Familie nun schon zum dritten Mal in Warnemünde unterwegs. Ich höre unendlich viel Interessantes. So waren die Ohlerichs eine weit verzweigte Schifferdynastie in Warnemünde. Allein im 19. Jahrhundert fuhren 14 Kapitäne dieses Namens von der Warnowmündung aus auf See. Einer von ihnen, Daniel Ohlerich, prägte seit 1859 über 50 Jahre die Passagierschifffahrt in Warnemünde. Reeder Kammel horcht auf, als die Rede auf das Motorboot PRINCESS kommt, das u.a. schon in den Jahren 1896 bis 1914 vom Ostufer des Breitlings aus Lustfahrten zum Forsthaus Schnatermann unternahm. „So wie ich heute mit meinem Raddampfer!“, sagt lächelnd der Warnemünder Seemann.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Ja, und der Ur-ur Großvater von Benjamin Bowman, Kapitän Heinrich Ohlerich, der von 1827 bis zum September 1875 lebte, segelte um Kap Horn und rund um die Welt – also auf Großer Fahrt. Dessen Spuren folgt nun in diesen Tagen Bowman, der eigentlich Naturwissenschaftler ist und seit seinem Studium in München und Umgebung lebt. „Als Rentner habe ich viel Zeit und  will die spannende Familiengeschichte aufschreiben. Das macht unendlich viel Spaß. Allein das Heimatmuseum ist eine Fundgrube!" Und der Familienforscher h.c. schwärmt: " Ich bin immer wieder begeistert von Warnemünde, wo Traditionen so lebendig sind."  

Monika Kadner     

Reeder Reinhard Kammel (r.) im Gespräch mit Benjamin Bowmann, dem Ururenkel des Warnemünder Kapitäns Heinrich Ohlerich. Foto: mkad

Ausflugs-Tipps

Schloss Teschow freut sich auf Gäste 

31. März.  Kein Aprilscherz: Am 1. April öffnet der Golfclub Schloss Teschow die Eventlocation und Gutsschänke „von Blücher“ wieder für Gäste.Im April genießt man im rustikal-gemütlichen Ambiente die frischen Kleinigkeiten der Landküche von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 13 bis 18 Uhr. Ab Mai ist die Gutsschänke dann bis 19.30 Uhr geöffnet. In der Gutsschänke  werden kleine Gerichte mit meist regionalen Zutaten serviert. Nachmittags schmecken die hausgemachten Kuchen, die auch außer Haus verkauft werden.

Wer feiern möchte, kann die Gutschänke für bis zu 90 Personen buchen und exklusiv nutzen – wer mag sogar mit Tanzfläche. Die Inneneinrichtung passt zur ländlichen Umgebung und erinnert an die frühere Nutzung des Gebäudes als Scheune. Auf der Außenterrasse finden 60 Personen Platz. Für die kleinen Gäste gibt es einen Spielplatz mit Rutsche und Schaukel. Die Gutsschänke »von Blücher« liegt mitten im Grünen, unweit des Teterower Sees.

Der Golfclub Schloss Teschow liegt in einer idyllischen Hügel- und Seenlandschaft. Von Warnemünde aus erreicht man ihn über die A19 und braucht für die rund 80 Kilometer etwa eine Stunde. Der Teterower See, jahrhundertealter Baumbestand und das klassizistische Herrenhaus Schloss Teschow bilden die Kulisse für die 27-Loch-Golfanlage, zu der auch die Eventlocation „Gutsschänke von Blücher“ gehört. Im Jahr 2000 angelegt, bietet der Golfclub Mitgliedern und auswärtigen Gästen zwei gepflegte Golfplätze und eine Driving Range: Der 18-Loch-Platz „Am See“ fordert Golfer zu sportlich-taktischem Spiel heraus (Par 72, Stammvorgabe -54). Der 9-Loch-Platz „Am Silberberg“ bietet erfahrenen Golfern mit Wasserhindernissen und Bunkern Herausforderungen ohne HCP-Beschränkung, steht aber auch Einsteigern ohne DGV-Platzreife offen. 

Kontakt Golfclub Schloss Teschow e.V.,Lars Jahn, Managing Pro. Alte Dorfstr. 13, 17166 Teterow / Teschow, Tel. +49 (0) 3996 140-454, golf@schloss-teschow.de | www.gc-schloss-teschow.de

 Geschichte des Ostrocks in Kröpelin

25. März 2022:. Das Ostrockmuseum Kröpelin ist einen Ausflug wert. Es wurde am 3. Juli 2015 eröffnet. Das Museum ist das erste und bislang einzige in Deutschland, das sich ausschließlich mit der Geschichte des Ostrocks als Teil der Unterhaltungsmusik der DDR und der ehemaligen osteuropäischen Länder widmet.

Eine der Grundlagen für das Museum ist der Fundus des Berliner Vereins „Sechzig-Vierzig“, der seit Jahren versuchte, seine Sammlung an einem festen Ort zu präsentieren. Nach mehrjährigen Bemühungen wurde am 26. April 2013 die Sammlung des Vereins schließlich an das Ostrockmuseum übergeben. Das Ausstellungskonzept entstand unter Beteiligung der Studiengänge Innenarchitektur sowie Kommunikationsdesign und Medien der Hochschule Wismar.

Gemeinsam mit Stadtbibliothek und Stadtmuseum wird das Ostrockmuseum durch die Stadt Kröpelin verwaltet. Die Gestaltung und Betreuung der Sammlung obliegt einem dreiköpfigen Kuratorium, bestehend aus Reinhard Dankert, Rüdiger Kropp und Thomas Lehner.  Das Ostrockmuseum ist ein interaktives Erlebnismuseum. Es ermöglicht dem Besucher einen Einblick in Geschichte und Hintergründe des Ostrocks. So erschließt sich seine Geschichte bei einem Rundgang durch das Museum als Mischung aus Information, Medien und Erlebnis. Dazu gehören auch Veranstaltungen und Sendungen wie etwa Franks Beatkiste vom 25. Oktober 2015, die in Zusammenarbeit mit dem Ostrockmuseum entstand.

Wegen der Vielzahl vorhandener Objekte sowie der räumlichen Begrenzung auf eine Etage entschied man sich gegen eine chronologische Darstellung der Ostrock-Geschichte. Stattdessen wird in jedem Raum ein thematischer Bereich dargestellt, in den dazu vorhandene Objekte und Informationen integriert sind. Ein thematischer Bereich des Museums ist beispielsweise ein Plattenladen. Hier werden Mobiliar und Angebot eines typischen Plattenladens in der DDR gezeigt. Neben multimedialer Information gibt es die Möglichkeit, Langspielplatten aufzulegen und zu hören. Diverse Geräte für das Abspielen von Tonbändern und Langspielplatten werden ausgestellt. Das Wandbild zeigt eine typische Szene aus dem Alltag der DDR. Wenn es begehrte Langspielplatten zu kaufen gab, dann bildeten sich schnell vor den Geschäften lange Schlangen. Das Bild zeigt eine solche vor dem Laden in der Kröpeliner Straße von Rostock Mitte der 1980er Jahre.

Das Ostrockmuseum (Telefon: 038292 82384) befindet sich in Kröpelin in der Hauptstraße 5. Über die B105 erreicht man es von Warnemünde aus in ca. 20 bis 25 Minuten mit dem Auto. 

Öffnungszeiten des Museums: Montag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, Dienstag von 10 bis 12 und 13.30 bis 18 Uhr, mittwochs geschlossen, Donnerstag von 10 bis 12 und von 13.30 bis 17 Uhr, freitags von 10 bis 12 und von 13.30 bis 16 Uhr, Karfreitag und Ostermontag geschlossen. Der Eintritt in das Ostrockmuseum kostet drei Euro und berechtigt gleichzeitig zum Besuch des im gleichen Haus befindlichen Stadtmuseums.

 

 

Auf der Wanderung durchs Nebel-Durchbruchstal kommt man vorbei am Kneipp-Wanderweg, wo man den Füßen ein wohltuendes Bad gönnen sollte.



Wanderung im Nebel-Durchbruchstal

21. Mai: Mit dem Auto von Warnemünde fährt man - je nachdem, wo man parken möchte - etwa  60 bis 70 km bis zum Nebel-Durchbruchstal. Über die A 19 mit Abfahrt Richtung Krakow am See erreichen wir den Ausgangspunkt der Wanderung.

Es gibt mindestens drei Möglichkeiten die Tour zu beginnen:

  1. Parkplatz vor dem Einkaufsmarkt in Kuchelmiß. Hier kann man sich noch etwas zur Stärkung oder für ein Picknick kaufen.
  2. Parkplatz an der Wassermühle in Kuchelmiß. Die ist aber Corona-bedingt zurzeit geschlossen.
  3. kleiner Waldparkplatz nördlich von Serrahn

Beginnt man beim Parkplatz am Einkaufsmarkt, so führt rechts parallel zur Straße nach Krakow ein kleiner Weg vorbei an drei Wohnhäusern. Dann geht es weiter über eine kleine Brücke, die uns über das Moor in Richtung Wassermühle Kuchelmiß bringt. Man kommt vorbei an den Resten der mittelalterlichen Anlage der Turmhügelburg. Die Wassermühle darf man leider derzeit nur von außen besichtigen und auch die Toiletten sind geschlossen. Man kann aber weiterhin auf dem Gelände die Fischtreppen besichtigen und einen Eindruck von der Strömung der Nebel erleben. Einen kleinen Picknickplatz gibt es dort auch, so dass man sich in der Natur stärken kann. Auf einer Infotafel wird erklärt, wie das Nebel-Durchbruchstal entstanden ist.

An den Resten eines alten Schlosses - es sind nur noch einige alte Skulpturen zu sehen - und den Fischteichen vorbei gelangt man zu einem Hofcafé. Folgt man einem gepflegten Waldweg, dann erreicht man eine Brücke, die nach Serrahn führt. Hier kommt man auch am Waldparkplatz vorbei.

Der Ort Serrahn hat eine kleine Kirche und eine alte Schmiede als Sehenswürdigkeiten zu bieten. Danach sind wir wieder über den Waldparkplatz in Richtung der Nebel gewandert. Aber dieses Mal nicht über die Brücke nach Kuchelmiß, sondern wir haben den Waldweg parallel zum Flüsschen in östlicher Richtung gewählt. Der Weg ist leicht hügelig, aber dennoch gut zu laufen. Ein paar Bänke laden zudem am Weg zum Verweilen ein. Hier hat die Nebel allerdings einen wilderen Charakter. Ihre Strömung kann man von der Brücke aus wunderbar erleben.

Geht man dann weiter geradeaus, gelangt man zum Kneipp-Wanderweg. Er ist aus einem kleinen Nebenarm der Nebel entstanden. Ihn sollte man unbedingt ausprobieren. Der sandige Untergrund tut den Füßen gut und das Wasser ist sehr klar. Aber das Kneippen stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden. Ein Picknickplatz lädt hier erneut zum Verweilen ein. Der Weg durch den Wald führt dann an den Teichen vorbei wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Wanderung.

Der Wald war durch die vielen Anemonen besonders schön in diesem Jahr. Ein herrliches Stück heimischer Natur. Der Weg ist gut ausgeschildert und für die rund 16 km, die wir in aller Ruhe mit einem Picknick bewältigt haben, waren wir gut vier Stunden unterwegs. Für Rollstuhlfahrer ist diese Wanderung allerdings nicht geeignet. Leider konnten wir auch keine geöffneten Toiletten finden..

Für Familien mit Kindern ist diese Wanderung ohne weiteres zu schaffen, gibt es doch überall etwas in der Natur zu entdecken. Jedoch sollten Familien mit Kindern auf den Abstecher nach Serrahn verzichten, weil man dafür an der Straße in den Ort gehen muss.  Unterwegs für aalglatt-Leser war: Hanne Hoppe

 

 

Wismar und seine Schätze

Ein Ausflug in die benachbarte Weltkultur-Stadt

Warum nicht mal Wismar besuchen? Ist nicht weit von der Hansestadt Rostock mit dem Seebad Warnemünde entfernt und eine wunderschöne Stadt mit mächtigen Backsteinkirchen, liebevoll sanierten jahrhundertealten Häusern aus der Gotik, dem Barock und dem Klassizismus.  Tierpark, Museen und ein malerischer Hafen mit Speichern und diversen Restaurants laden zum Bummeln ein. Fischkutter, deren Besatzungen leckere Fischbrötchen und fangfrischen oder geräucherten Fisch anbieten, sind ebenfalls erlebenswert. Die Hansestadt Wismar trägt zu Recht das Siegel des Weltkulturerbes.

Jetzt im noch sonnigen Corona-Herbst zieht es viele Touristen aus scheinbar vor allem südlichen Bundesländern an die Küste. Zumindest ihre Dialekte legen das nahe. Sie beobachten interessiert vom Außenbereich der Hafenlokale das Kommen und Gehen der anderen Touristen sowie das Verhalten der gefräßigen Möwen, die gern im Sturzflug den ahnungslosen Passanten das Fischbrötchen entreißen wollen. Amüsant, wenn die Möwen Sieger bleiben und man das eigene Brötchen schon sicher im Magen hat. Wenn es kein Fischbrötchen sein soll, kann man wunderbar in der Nähe des Alten Hafens am Lohberg im Brauhaus Durst und Hunger stillen. In dem Fachwerkspeicher ist schon 1452 Bier gebraut worden. Allerdings führt eine mehrstufige Treppe ins Gebäude hinein.

Wismar ist aber auch ein lohnendes Besuchsziel, wenn man mit den Enkeln einen Ausflug planen möchte. Sie tauchen in der Altstadt ein ins Mittelalter, sehen mit Giebel- und Traufenhäuser die Architektur vergangener Jahrhunderte und erfahren auf Schrifttafeln oder Plaketten an den aufwändig sanierten Häusern viel über die Geschichte Wismars und ihrer Bewohner.

Ein Ziel sollte unbedingt der 80 Meter unübersehbar hohe Turm der Marienkirche sein. Das einst mächtige Kirchenschiff wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und erfuhr wie etliche Sakralbauten in der ehemaligen DDR dasselbe Schicksal. Die Marienkirche, die Anfang des 14. Jahrhunderts auf den Mauern einer rund 100 Jahre alten kleineren Vorgängerkirche errichtet wurde, fiel 1960 der Sprengung zum Opfer. In Wismar sind wenigstens ihre Konturen wieder sichtbar im Boden entstanden. Teil des Forums an der Kirche ist neben moderner Kunst ein Metallmodell. Es zeigt, wie sich die ehemalige Ratskirche über Jahrhunderte präsentiert hat.

Besonders interessant für Kinder ist aber der 3-D-Film „Bruno Backstein“, der wie die Dauerausstellung „Wege zur Backsteingotik“ im Turm sehr spannend den Bau dieser gotischen Kirche erklärt. Bei einer Führung offenbart sich in 67 Metern Höhe ein wunderbarer Blick über die Altstadt und der Besucher erfährt weiteres Wissenswertes zur Kirche und zur Welterbe-Stadt Wismar.

Vor dem Kirchturm sind Modelle zu sehen, in denen Ziegelsteine geformt worden sind, die für den Bau verwendet wurden. Bruno Backstein erklärt im Film auch, wie die Bauleute es schafften, ohne Kran, dafür mit einem imposanten hölzernen Rad und Seilen die Steine in die Höhe zu transportieren. Der Nachbau dieses Rades vor der Marienkirche verdeutlicht den großen und kleinen Besuchern die meisterlichen Fertigkeiten der mittelalterlichen Baumeister, aber auch das mühevolle Bauen.

Der Film dauert etwa 15 Minuten. Der Eintritt inklusive Turmführung kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

Ein Muss ist auch der Besuch der St.-Georgen-Kirche, eine der drei Hauptkirchen und die größte der Hansestadt. Auch sie ist ein Meisterwerk der norddeutschen Backsteingotik. 1594 wurde sie nach mehrfachen Veränderungen fertiggestellt. Baubeginn soll allerdings schon Ende des 13. Jahrhunderts gewesen sein. Im Zweiten Weltkrieg wurde auch dieser Sakralbau stark beschädigt, aber in der DDR glücklicherweise nicht gesprengt. Nach der Wende wurde die St.-Georgen-Kirche ab 1990 mit Unterstützung der Stiftung Denkmalschutz und örtlicher Betriebe wiederaufgebaut und 2010 als Gotteshaus und Kulturkirche feierlich wiedereröffnet. Kultur findet auch jetzt statt. So gastiert Ben Becker am 30.Oktober mit „Ich, Judas“. Viele weitere Veranstaltungen sind geplant – sofern Corona es zulässt.

Die Aussichtsplattform Von St.-Georgen in 35 Metern Höhe bietet einen eindrucksvollen Rundblick auf Wismar, die Gassen und Straßen der Altstadt, die Ostsee, den Hafen und die MV-Werft. Die Fahrt mit dem Lift kostet für Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis 6 Jahre fahren gratis.

Neben der Kirche liegt der Fürstenhof, die im 16. Jahrhundert errichtete Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge in Wismar. Ein Blick in den Innenhof lohnt sich. Heute beherbergt das schön sanierte Bauwerk das Amtsgericht der Hansestadt.

Bei einem Gang durch die Altstadt gibt es viele weitere lohnende Ziele. Doch wer sich die Ausstellung und die Einrichtung in dem sehr informativen Welt-Erbe-Haus an der Lübschen Straße angesehen hat, sollte noch an der Grube entlangspazieren. Sie ist eines der ältesten städtischen Wasserläufe Deutschlands und dann in einem der Cafés am Marktplatz Füße und Kopf entspannen. Auch dort gibt es mehrere historische Bauwerke zu bewundern. Schließlich ist die Stadt nicht umsonst von der UNESCO ausgezeichnet worden. Und weil man an einem Tag nicht alles Sehenswerte in Wismar erleben kann, sollte man sich - solange das Wetter mitspielt – unbedingt noch einmal auf den Weg dorthin machen.

Doch was hat dem zehnjährigen Theo am besten in der ehrwürdigen Hansestadt gefallen? „Der Blick von der Georgenkirche war cool.“ Eigentlich wollte er die Wendeltreppe zur Plattform hochsteigen. Doch die war gesperrt, weil man in Corona-Zeiten dort keinen nötigen Abstand halten kann. „Aber auch der Film in dem anderen Kirchturm war wirklich spannend“, empfiehlt Theo.

Unterwegs für aalglatt-Leser war: Ingrid Feuerstein

Die Marienkirche und St.-Georgen-Kirche öffnen von Oktober bis März täglich von 10 bis 16 Uhr. Der Turm von St. Marien kann nach Anmeldung (Telefon: 03841-2510) bestiegen werden.

Über die Rapsfelder hat man einen tollen Blick auf den Leuchtturm Bastorf.

Rund um den Leuchtturm Bastorf

13. Mai: Unser Ausflug führt von Warnemünde nach Bastorf. Mit dem Auto erreicht man den dortigen Leuchtturm in etwa 45 Minuten. Die Fahrt führt in diesen Tagen vorbei an herrlich blühenden Rapsfeldern, die so richtig tolle Fotomotive bieten. Rasch ist der Parkplatz am Leuchtturm erreicht.  Der Turm befindet sich zwischen den Ostseebädern Kühlungsborn und Rerik und oberhalb von Kap Bukspitze, weshalb er auch Buk genannt wird.

 Diese Landspitze weist eine Geländehöhe von rund 78 Metern über dem Meeresspiegel auf. Die Höhe des Leuchtturms beträgt 20,8 m, sodass sich eine Gesamtfeuerhöhe von etwa 95,3 m ergibt. Somit ist der Leuchtturm Buk zwar einer der kleinsten deutschen Leuchttürme, hat aber das höchste Leuchtfeuer, dass an den deutschen Küsten zu finden ist.  Während er für die Seefahrt eine notwendige Navigationshilfe ist, hält er für Besucher nach dem Erklimmen der 55 Stufen einen grandiosen Ausblick bereit. Schaut man in nordöstliche Richtung, kann man das heimische Warnemünde sehen. Bei einem Blick nach Westen entdeckt man  Rerik und die Wismarer Bucht  Bei klarer Sicht soll man sogar die Insel Fehmarn  und dänische Inseln sehen. Leider ist der Turm derzeit aber für Besucher noch geschlossen.

Nicht so tragisch, denn wir umwandern ihn ganz einfach Die Strecke beträgt etwa 4,8 Kilometer, die auch für nicht so professionelle Wanderer machbar ist.  Start und Ziel ist für uns der Parkplatz unterhalb des Leuchtturms. Auf einem schmalen Pfad mit einer tollen Aussicht geht es entlang des Parkplatzes in Richtung Kägsdorf. Weiter führt unsere Tour auf der Straße durch den Ort, der durchaus interessante Häuser aufweist. So beispielsweise ein Gutshaus auf der rechten Seite.  Am Ende des Ortes führt eine schmale  Straße in Richtung Kühlungsborn,  bevor uns dann der erste Weg rechts wieder zum Leuchtturm bringt .

Angekommen, lohnt es sich den Picknick-Korb auszupacken oder unbedingt das Cafe Valentins zu besuchen, das ab 28. Mai freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr wieder geöffnet ist und wo man endlich wieder den  leckeren Kuchen genießen kann. Nach unserer Stärkung  geht es wieder abwärts bis zum Parkplatz. Und schließlich gut gelaunt zurück nach Warnemünde. Unterwegs für aalglatt-Leser war: Doris Reiber

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